Der staatlich anerkannte Luftkurort erstreckt sich auf 2,21km² Fläche und hat etwa 1000 Einwohner.
Geographische Lage
Zorge befindet sich im Südharz im Naturpark Harz am Fluss Zorge und verläuft als langgestrecktes Straßendorf parallel zum etwa 3km (Luftlinie) westlich gelegenen Ort Wieda. In bewaldeter Umgebung liegt es westlich der Berge Großer Staufenberg (ca.554mü.NN) und Hoheharz (ca.584m) und östlich der Berge Jagdkopf (603,1m) und Eichenberg (495,1m). Östlich und südöstlich des Dorfes verläuft die Grenze zu Thüringen.
Geschichte
Zorge wurde im Jahre 1249 erstmals urkundlich erwähnt und zwar als „Szurgenge“.[2] In diesem Jahr ließen hier Mönche aus dem nahen Kloster Walkenried eine Erzhütte errichten. 1540wurde Erz in Eisen- und Kupferhütten verarbeitet, das Erz wurde zum Teil im Tagebau gewonnen. Der Buchhändler Eduard Vieweg aus Braunschweig ließ in der Herzoglichen Eisenhütte Zorge von 1824 bis ca. 1850 75 Druckerpressen vom Typ „Columbia-Presse“ fertigen. In der Maschinenfabrik Zorge wurden um 1842 sechs Lokomotiven gebaut, die erste erhielt den Namen Zorge. Von Ellrich nach Zorge wurde 1907 eine 7,5km lange Kleinbahnstrecke (Bahnstrecke Ellrich–Zorge) gebaut, die auf Grund der Grenzziehung am 7.April 1945 zum letzten Mal befahren wurde.
Zur Entwicklung des Postwesens in Walkenried siehe: Postroute Braunschweig–Blankenburg.
Eingemeindungen
Zum 1.November 2016 wurden auf Beschluss des Niedersächsischen Landtages die bisherigen Gemeinden Walkenried, Wieda und Zorge zu einer neuen Gemeinde Walkenried zusammengefasst.[3]
Der Ortsbürgermeister von Zorge ist Hans-Joachim Bothe (CDU). Er folgte im Jahr 2020 auf Herbert Legero (BVZ).[7]
Wappen
Der Entwurf des Wappens von Zorge stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der auch die Wappen von Großburgwedel, Mellendorf, Wunstorf und vielen anderen Ortschaften in der Region Hannover entworfen hat.[8] Der Zorger Rat beschloss das Wappen am 26.Januar 1955 und nochmals am 5.März 1957 mit Genehmigung des Niedersächsischen Ministers des Innern, nachdem es zu Unstimmigkeiten wegen des Wunsches von Zorge gekommen war, das Ross von Braunschweig im Wappen führen zu dürfen.[9]
Wappen von Zorge
Blasonierung: „Unter einem in zwei Reihen rot-silbern geschachten Schildhaupt springt in Blau ein silbernes Ross auf einem grünen Dreiberg, belegt mit goldenen Berghämmern, einher.“[9]
Wappenbegründung: Das Schildhaupt mit dem Schachmuster ist das Wappenbild der Grafschaft Hohnstein, zu der Zorge gehörte, bis es braunschweigisch wurde. Schlägel und Eisen erinnern daran, dass hier früher Kupfer und Eisen abgebaut wurden. Eisen wurde sogar noch bis ins Jahr 1896 abgetragen. Der Dreiberg symbolisiert den Harz, zu dem Zorge gehört. Der Ort wurde am 1.Juli 1972 in den Kreis Osterode eingegliedert.
Verkehr
Denkmal der Kleinbahn in Zorge
Bis 1945 war Zorge mit der Kleinbahn-AG Ellrich–Zorge an die Umgebung angebunden. Allerdings durchschnitt die Zonengrenze die kurze Kleinbahn, sodass sie 1945 stillgelegt wurde. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde versucht, die Trasse für eine Museumsbahn zu nutzen, dies ist allerdings gescheitert.
Zorge ist über die Buslinie470 (Bad Sachsa – Walkenried – Zorge – Hohegeiß – Braunlage) an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, die vom Unternehmen Hahne-Reisen betrieben wird und täglich verkehrt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Evangelische St.-Bartholomäus-Kirche
Zorger Glockenturm
Museen
Heimatmuseum Zorge
Grünflächen und Naherholung
Harzer Grenzweg – 75 Kilometer langer Wanderweg entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Steinbach-Wasserfall unterhalb des Neuen Teichs (→ siehe auch: Liste der Wasserfälle in Deutschland)
Sonstiges
The Hercynian Distilling Co. / Hammerschmiede – Hersteller des Harzer Single Malt Whisky
Bildergalerie
Blick auf Zorge vom Glockenturm
Ortszentrum
Evangelische St.-Bartholomäus-Kirche
Zusammenfluss des Sprakelbachs (links) und des Wolfsbachs (rechts) zur Zorge
Der Fluss Zorge im gleichnamigen Ort
Heimatmuseum und Glockenturm
Steinbach-Wasserfall am Neuen Teich
Söhne und Töchter des Ortes
Bernhard Friedrich von Wackerhagen (1694–1747), anhalt-dessauischer Oberforstmeister und Rittergutsbesitzer
Wilhelm Thieme: Die Geschichte der Gemeinde Zorge. Verein für Heimatgeschichte Walkenried und Umgebung, Walkenried 1976, DNB 790672294.
Manfred Dittmann: Vor 150 Jahren – Lokomotiven aus dem Harz. Vom Lokomotiv- und Tenderbau in Zorge 1842–1851. Pieper-Verlag, Clausthal-Zellerfeld 1992, OCLC75317903.
Manfred Dittmann: Buchdruckerpressen aus Zorge im Harz. Iffland-Verlag, Nordhausen 2013, ISBN 978-3-939357-20-9.
Werner Allewelt: Familienbuch von Zorge im Südharz. Teil 1: 1638–1814. Iffland, Nordhausen 2011, ISBN 978-3-939357-11-7.
Manfred Dittmann:Das Herzoglich Braunschweigische Puddelwerk zu Zorge (=Allgemeiner Harz-Berg-Kalender). Papierflieger, Clausthal-Zellerfeld 2020, ISBN 978-3-86948-710-6, S.142–146.
Geschichte&Zahlen.In:Internetseite der Gemeinde Walkenried.31.Dezember 2015,abgerufen am 4.Mai 2019.
Uwe Ohainski, Jürgen Udolph:Die Ortsnamen des Landkreises Osterode (=Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band40). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S.189–192 (adw-goe.de[PDF; 2,6MB]).
Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.):Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Walkenried, Landkreis Osterode am Harz. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.02/16. Hannover 25.Februar 2016, S.36 (Digitalisat[PDF; 524kB; abgerufen am 4.Mai 2019] S.6).
Landkreis Hannover (Hrsg.):Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
Arnold Rabbow: Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Eckensberger&Co.Verlag, Braunschweig 1977, DNB780686667, S.118–119.
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