Wiesenburg/Mark ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Sie entstand 2001 durch den Zusammenschluss von 14 vorher selbstständigen Gemeinden, die von 1992 bis 2001 vom Amt Wiesenburg verwaltet wurden.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.11319444444412.453444444444167 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Potsdam-Mittelmark | |
Höhe: | 167 m ü. NHN | |
Fläche: | 220,2 km2 | |
Einwohner: | 4226 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14827 | |
Vorwahl: | 033849 | |
Kfz-Kennzeichen: | PM | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 69 665 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile, 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schlossstr. 1 14827 Wiesenburg/Mark | |
Website: | wiesenburgmark.de | |
Bürgermeister: | Marco Beckendorf (Die Linke) | |
Lage der Gemeinde Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsdam-Mittelmark | ||
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Wiesenburg liegt im südwestlichen Teil des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Es grenzt im Norden an das Amt Ziesar, im Nordosten und Osten an die amtsfreie Stadt Bad Belzig, im Südosten an das Amt Niemegk und im Süden und Westen an das Bundesland Sachsen-Anhalt. Das Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Hoher Fläming.
Zu Wiesenburg/Mark gehören seit der Bildung der Großgemeinde am 1. Dezember 2001 die folgenden Orts- und Gemeindeteile sowie Wohnplätze[2] (Einwohnerzahl am 7. August 2018[3]):
Der Burgward Wiesenburg wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt. Wiesenburg ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Historische Dorfkerne im Land Brandenburg“.
Der Burgward Reetz wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Dorf wurde 1592 erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich im 18. Jahrhundert im Zuge der frühneuzeitlichen „Industrialisierungsmaßnahmen“ der brandenburgischen Landesfürsten. Die Reetzer Hütten dienten der Pech- und Holzkohleverhüttung bzw. der Glasherstellung. Die Rohstoffe dafür lieferten die damals noch weitverbreiteten Buchen- und Eichenwälder und der feine Sand der Endmoränenlandschaft. Allmählich siedelten sich die in den Hütten tätigen Bauern in der Umgebung der Hütten an und gründeten eigene Ortschaften (z. B. auch Medewitzerhütten bei Medewitz, Neuehütten bei Wiesenburg, Jeserigerhütten bei Jeserig, Glashütte bei Mützdorf etc.). Charakteristisch für diese Siedlungen sind die straßendorfähnliche Anlage und das Fehlen einer Kirche.
Arensnest liegt mitten im Naturpark Hoher Fläming. Die erste Erwähnung der Siedlung stammt aus dem Jahr 1524. 1570 wurde hier ein Vorwerk errichtet. Hier gibt es seit vielen hundert Jahren eine Schäferei. Der Name der Siedlung bildet sich aus dem mittelniederdeutschen arn für Adler und nest, was Nest bedeutet.
Die Geschichte der (Groß-)Gemeinde reicht bis ins Jahr 1992 zurück. Am 24. Juni 1992 erteilte der Minister des Innern des Landes Brandenburg seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Wiesenburg.[6] Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 30. Juni 1992 festgelegt. Das Amt hatte seinen Sitz in der Gemeinde Wiesenburg und bestand zunächst aus 13 Gemeinden im damaligen Kreis Belzig: Wiesenburg, Neuehütten, Reetzerhütten, Lehnsdorf, Medewitz, Grubo, Jeserig, Mützdorf, Klepzig, Benken, Jeserigerhütten, Schlamau und Reetz. Zum 20. Oktober 1992 wurde auch die Gemeinde Reppinichen (Kreis Belzig) dem Amt Wiesenburg zugeordnet.[7] Zum 1. Dezember 2001 schlossen sich die 14 Mitgliedsgemeinden des Amtes zur neuen Gemeinde Wiesenburg/Mark zusammen.[8] Das Amt Wiesenburg wurde aufgelöst, die Gemeinde Wiesenburg/Mark amtsfrei.
Mit einer Fläche von 218 km² gehört Wiesenburg/Mark zu den größten Gemeinden in Deutschland.
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von 14 Gemeinden zur neuen Gemeinde Wiesenburg im Jahr 2001 zurückzuführen.
Die Gemeindevertretung von Wiesenburg besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[12]
Partei / Wählergruppe | Sitze 2003 |
Sitze 2008 |
Sitze 2014 |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2008[13] |
Stimmenanteil 2014[14] |
Stimmenanteil 2019 | ||
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SPD | 4 | 5 | 4 | 3 | 20,4 % | 23,9 % | 17,6 % | ||
Die Linke | 5 | 6 | 2 | 3 | 24,2 % | 14,6 % | 15,7 % | ||
Land.Luft.Leben | – | – | – | 2 | – | – | 09,8 % | ||
Bündnis 90/Die Grünen | – | 1 | 1 | 1 | 01,8 % | 04,8 % | 09,2 % | ||
Pro Dorf | 2 | 1 | 1 | 1 | 05,0 % | 06,0 % | 08,7 % | ||
CDU | 5 | 3 | 2 | 1 | 10,9 % | 12,2 % | 08,4 % | ||
FDP | – | 1 | 1 | 1 | 05,4 % | 04,4 % | 07,4 % | ||
Freie Bürger und Bauern | – | – | 1 | 1 | – | 06,6 % | 06,3 % | ||
Bürgerliste | 1 | 1 | 1 | 1 | 03,7 % | 04,9 % | 05,7 % | ||
Einzelbewerber Gerd Metzger | – | – | – | 1 | – | – | 04,9 % | ||
Einzelbewerber Steffen Teuber | – | – | – | 1 | – | – | 03,7 % | ||
Einzelbewerber Hans-Joachim Beckmann | – | – | – | – | – | – | 02,6 % | ||
Einzelbewerber Robert Pulz | – | – | 1 | – | – | 08,9 % | – | ||
Bürgerbewegung | 1 | 1 | 1 | – | 03,5 % | 04,6 % | – | ||
Unabhängige Liste | 2 | 1 | 1 | – | 04,7 % | 03,8 % | – | ||
Freiwillige Feuerwehr Wiesenburg/Mark | – | 2 | – | – | 08,5 % | – | – | ||
Bauernverband | 4 | 2 | – | – | 07,0 % | – | – | ||
Wählergemeinschaft Neuehütten | 1 | 1 | – | – | 02,1 % | 02,9 % | – | ||
Einzelbewerber Klaus-Peter Klenke | – | – | – | – | – | 02,4 % | – | ||
Einzelbewerber Herbert Thiele | – | 1 | – | – | 01,9 % | 0– | 0– | ||
Pro Reppinichen | 1 | – | – | – | 0– | 0– | 0– | ||
Insgesamt | 26 | 26 | 16 | 16 | 100 % | 100 % | 100 % |
Barbara Klembt war die letzte Amtsdirektorin des Amtes Wiesenburg vor seiner Auflösung.[17] Sie wurde im Jahr 2001 nach der Gemeindegebietsreform zur Bürgermeisterin der neuen (Groß-)Gemeinde Wiesenburg/Mark gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl am 18. Februar 2008 wurde sie mit 90,1 % der gültigen Stimmen ohne Gegenkandidat wiedergewählt.
Am 12. Oktober 2014 wurde Beckendorf mit 67,3 Prozent der Stimmen für acht Jahre[18] zum neuen Bürgermeister gewählt.[19] Er trat sein Amt am 15. Januar 2015 an.[20]
Wiesenburg wurde im Jahr 2012 im europäischen Dorfwettbewerb und im Jahr 2011 im Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft als erstes Dorf in Brandenburg in der Geschichte des Wettbewerbs mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Im Jahr 2011 wurde Wiesenburg bei dem Wettbewerb „Entente Florale Europe“ mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
In der Liste der Baudenkmale in Wiesenburg/Mark und in der Liste der Bodendenkmale in Wiesenburg/Mark stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Der 123 ha große Schlosspark Wiesenburg ist ein Gartendenkmal. Der damalige Schlossherr, Curt von Watzdorf, schuf die Parkanlage ab 1863. Heute wird der Schlosspark von der Gemeinde Wiesenburg/Mark unterhalten. Im Jahr 2004 gab es im Schlosspark einen überregional beachteten Skulpturengarten.
Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Wiesenburg/Mark
Im Schlosspark wird gelegentlich das Theaterstück „Die Legende Watzdorf“ aufgeführt.
Der Bahnhof Wiesenburg (Mark) ging 1878 in Betrieb. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude aus der Eröffnungszeit der Strecke wurde nach Jahren des Leerstandes 2010 von der eigens gegründeten Bürgergenossenschaft erworben. Heute beherbergt es ein Café, einen Regionalladen, eine Touristeninformation und einen Fahrradverleih. Im Bahnhof finden unterschiedlichste Veranstaltungen statt, beispielsweise Filmabende, Spielnachmittage, Vortrags- und Gesprächsreihen, Tanzabende, Musikertreffen, Seminare oder Kunstausstellungen. Die Räume können für Veranstaltungen gemietet werden.[23]
In Wiesenburg kreuzen sich die Bundesstraßen 107 (Coswig–Ziesar) und 246 (Loburg–Bad Belzig). Die Deutsche Alleenstraße führt durch Wiesenburg. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Niemegk, Klein Marzehns und Köselitz an der A 9.
Der Bahnhof Wiesenburg (Mark) liegt rund zwei Kilometer südwestlich des Ortskerns an der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn, von der hier die Bahnstrecke Wiesenburg–Roßlau abzweigt. Wochentags halten stündlich die Züge der Regional-Express-Linie RE 7 Dessau–Berlin–Wünsdorf-Waldstadt, am Wochenende alle zwei Stunden. Der Bahnhof Medewitz wird ebenfalls von der Linie RE 7 bedient.
Der Europaradweg R1 führt durch den Ortsteil Grubo, ebenso der Europäische Fernwanderweg E11. Der im Sommer 2007 eröffnete Kunstwanderweg Hoher Fläming Bad Belzig – Wiesenburg beginnt am Bahnhof.
Städte: Bad Belzig | Beelitz | Brück | Havelsee | Niemegk | Teltow | Treuenbrietzen | Werder (Havel) | Ziesar
Gemeinden: Beetzsee | Beetzseeheide | Bensdorf | Borkheide | Borkwalde | Buckautal | Golzow | Görzke | Gräben | Groß Kreutz (Havel) | Kleinmachnow | Kloster Lehnin | Linthe | Michendorf | Mühlenfließ | Nuthetal | Päwesin | Planebruch | Planetal | Rabenstein/Fläming | Rosenau | Roskow | Schwielowsee | Seddiner See | Stahnsdorf | Wenzlow | Wiesenburg/Mark | Wollin | Wusterwitz
Benken | Grubo | Jeserig/Fläming | Jeserigerhütten | Klepzig | Lehnsdorf | Medewitz | Mützdorf | Neuehütten | Reetz | Reetzerhütten | Reppinichen | Schlamau | Wiesenburg