Wallernhausen liegt südöstlich von Nidda an der Landesstraße3184 von Nidda nach Bobenhausen, der Kreisstraße 202 in den Niddaer Ortsteil Fauerbach sowie der „K203“, die direkt zur westlich Wallernhausens verlaufenden Bundesstraße 457 führt. Am Ortsende in Richtung Ranstadt / B 457 befinden sich das Bürgerhaus und der Sportplatz mitsamt Sportlerheim des FC Wallernhausen.
Die nächsten Autobahnanschlüsse sind an der Bundesautobahn 45 im Norden die Anschlussstelle Wölfersheim und im Süden die Anschlussstelle Florstadt.
Geschichte
Evangelische Kirche
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wallernhausen erfolgte im Jahr 1187 unter dem Namen Wanoldeshusen.[1]
Eine weitere Erwähnung als Waldradehusen erfolgte am 5. April 1299.[3] Im Jahr 1299 wird ein Pleban erwähnt. 1359 besaß der Ort eine eigene Pfarrei. 1493 schenkten die Landgrafen von Hessen den Ort der Johanniterkommende in Nidda. Ab 1787 gehörte der Ort zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und zum Amt Nidda. Die barocke Kirche ersetzte 1740 den mittelalterlichen Vorgängerbau.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Wallernhausen:
„Wallernhausen (L. Bez. Nidda) evangel. Pfarrdorf; liegt 1⁄2 St. von Nidda, hat 132 Häuser und 682 Einwohner, die alle evangelisch sind, so wie 1 Kirche, 1 neues Schulhaus und 2 Höfe, nemlich Bieberberg und Finkenloch. Von den Einwohnern gehören 126 zum Bauernstand und 12 treiben bürgerliche Gewerbe. – Wallernhausen hatte schon im 14. Jahrhundert eine Pfarrkirche.“[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[5][6] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt Nidda wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]
Am 13. Juli 2014 wurden durch ein Unwetter Straßen und Häuser so stark beschädigt, dass für den Ort Finanzhilfen beim Land beantragt wurden.[8]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Wallernhausen unterstand im Überblick:[9][1][10]
Vor 1450: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Ziegenhain, Amt Nidda
ab 1450: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Nidda
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Nidda
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Nidda
1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Nidda und Lißberg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wallernhausen 1044 Einwohner. Darunter waren 48 (4,6%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 177 Einwohner unter 18 Jahren, 411 waren zwischen 18 und 49, 213 zwischen 50 und 64 und 246 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 399 Haushalten. Davon 108 Singlehaushalte, 111 Paare ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 276 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[12]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[18][2]; Zensus 2011[12]
666 evangelische (= 87,86%) und 85 katholische (= 11,21%) Einwohner[1]
Politik
Ortsvorsteher ist Kai Könnecke (Stand August 2022).
Kulturdenkmäler
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Wallernhausen
Wirtschaft und Infrastruktur
ÖPNV
In Wallernhausen befinden sich drei Bushaltestellen der RMV-Buslinie FB-80 bzw. RKH-interne Bezeichnung „5580“ von Nidda (Bahnhof) nach Gedern (Altes Rathaus), diese sind (von Nidda in Richtung Gedern): "Zum Wartberg", "Ortsmitte" und "Schwimmbad", in "Ortsmitte" von L 3184 auf K 202
Der nächste Regionalbahnhof mit Wochenendverkehr ist der Bahnhof Nidda. Dort verkehren Regionalbahnen der HLB nach Friedberg, im Berufsverkehr verkehren einige DB-Züge als RE weiter von/bis Frankfurt Hbf. Des Weiteren ist Nidda ein Halt auf der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen (Lahn-Kinzig-Bahn).
Ein kleines Freibad, das mit Hilfe engagierter Bürgern betrieben wird. Es ist das einzige der beiden kommunalen Freibäder, welches nicht in der Kernstadt liegt.
Die einzige Apfelwein-Kelterei der Gemeinde Nidda
Drei Gaststätten/Wirtschaften
Eine Autowerkstatt
Ein Grabsteinhersteller/Steinmetzbetrieb
Eine Möbelschreinerei
Bis zum Jahr 2003 existierte auch eine Grundschule der 1. und 2. Klasse.
Söhne und Töchter des Ortes
Heinrich Christoph Nebel (1745–1786), Literaturwissenschaftler, Rhetoriker und lutherischer Theologe
Literatur
Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S.209.
Denkmaltopographie Wetteraukreis I, S.354–357.
Kleinfeldt/Weirich, Kirchenorganisation, S.35.
Yvonne Taddeo: Die Stadtteile der Großgemeinde Nidda. Humorvolles – Geschichtliches – Dorfporträts. Wort im Bild, [Altenstadt] / Ortenberg 2020, ISBN 978-3-88654-792-0.
Literatur über Wallernhausennach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Nidda in Zahlen. In: Webauftritt der Stadt Nidda, abgerufen im Mai 2020.
Stephan Alexander Würdtwein, Dioecesis Moguntina in Archidiaconatus distincta I-IV, Bd. III, S.232f.
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.310 (Online bei google books).
Zusammenschluß der Stadt Nidda und der Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen im Landkreis Büdingen zur neuen Stadt „Nidda“ vom 24.November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.49, S.2290, Punkt 2281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,3MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.351.
Hauptsatzung.(PDF;101kB)§5.In:Webauftritt.Stadt Nidda,abgerufen im März 2021.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB013163434, OCLC162730471, S.12ff. (google books).
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.421 (online bei Google Books).
Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB013163434, OCLC162730484, S.121 (Online bei google books).
Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB013163434, OCLC162730484, S.15 (Online bei google books).
Nidda in Zahlen.In:Webauftritt.Stadt Nidda,archiviertvomOriginalam4.Oktober 2011;abgerufen im November 2011.
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