Der Ort liegt in der nördlichen Wetterau. Geiß-Nidda liegt im südwestlichen Teil von Nidda.
Geschichte
Evangelische Kirche Geiß-NiddaJüdischer Friedhof
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Geiß-Nidda erfolgte im Jahr 1232 unter dem Namen Gisnith bzw. de Ginsheide.[3] Von 1317 stammt eine Erwähnung als Gysneit und im 15. Jahrhundert wurde Geiß-Nidda als Gysniyde erwähnt.
Die Kirche wurde im 13./14. Jahrhundert erbaut.
Die Gemeinde Geiß-Nidda wollte 1485 Mitmärker im Markwald Berstadt werden. Doch dies gelang nicht, ebenso scheiterte ein weiterer Versuch 1530. Heute ist lediglich die Besitzerfamilie des Schleifelder Hofs Mitmärker im Markwald Berstadt.[4]
Früher wurde bei Geiß-Nidda Braunkohle abgebaut, die man zum Salzsieden in Bad Salzhausen benötigte.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Geiß-Nidda:
„Geisnidda (L. Bez. Nidda) evangel. Pfarrdorf; liegt 1⁄2 St. von Nidda, hat 106 Häuser und 605 Einw., die, außer 14 Juden, evangelisch, und welche bis auf 24 Handwerker und 10 Bergleute, Bauern sind. Der Ort hat 1 Kirche, 1 kleine Kapelle auf dem Kirchhof, und in der Nähe, bei Salzhausen ein Braunkohlenwerk. – Der Ort wurde im Jahr 1234 durch einen Streit bekannt, den die Herrn von Lißberg mit der Abtei Fuld wegen der dasigen Kapelle führten, und in welchem entschieden wurde, daß sie zur Pfarrei Dauernheim gehöre. Von Geisnidda war 1⁄20 von der Gerichtsbarkeit Domanial und 19⁄20 derselben gehörten der Familie von Krug und den Klevesahlschen Erben. Im Jahr 1821 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit und niedere Polizeigewalt, so wie alle damit verbundenen einzelnen Gerechtsamen, von den von Krugischen Erben an den Staat abgetreten.“[5]
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[6][7]
Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Geiß-Nidda lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9][10]
vor 1206: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nidda
ab 1206: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Ziegenhain, Amt Nidda, Gericht Nidda
1450–1495: Erbstreit zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Grafen von Hohenlohe
ab 1450: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Nidda, Gericht Nidda[11]
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Nidda, Gericht Nidda[12]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Nidda, Gericht Nidda[13]
1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Nidda und Lißberg, Gericht Nidda[14]
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Nidda[17]
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Nidda) und Verwaltung)[18]
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
ab 1866: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
ab 1874: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kreis Büdingen
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
am 1. Dezember 1970 zur Stadt Nidda
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Geiß-Nidda 960 Einwohner. Darunter waren 27 (2,8%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 165 Einwohner unter 18 Jahren, 387 waren zwischen 18 und 49, 222 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren älter.[20]
Die Einwohner lebten in 435 Haushalten. Davon 144 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 81 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 300 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[20]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[24][2]; Zensus 2011[20]
Die Kirche ist eine frühgotische Dorfbasilika des 13. Jahrhunderts mit romanischem Westturm und hochgotischem Fünfachtelschluss (14. Jahrhundert). Oberhalb des Dorfes liegt ein umfriedeter jüdischer Friedhof mit einigen noch erhaltenen Gräbern.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Geiß-Nidda
Infrastruktur
Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Verkehrsgesellschaft Oberhessen sicher. An weiteren Einrichtungen finden sich ein Bürgerhaus, drei Kinderspielplätze und ein Kindergarten.
Nidda in Zahlen. (Mementodes Originals vom 1. Mai 2020 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nidda.de In: Webauftritt der Stadt Nidda, abgerufen im Mai 2020.
Albert Huyskens, Quellenstudien zur Geschichte der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, Wunder-Protokoll 12. Becker, Krankheit und Wunderheilung, Wunder-Protokoll 12, S. 173
Ingo Kattenberg, Markwald Berstadt, Göttingen 1994, S. 28.
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.82 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Zusammenschluß der Stadt Nidda und der Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen im Landkreis Büdingen zur neuen Stadt „Nidda“ vom 24.November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.49, S.2290, Punkt 2281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,3MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.351.
Hauptsatzung.(PDF;101kB)§5.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Webauftritt.Stadt Nidda,ehemalsimOriginal;abgerufen im März 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.nidda.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Martin Röhling:Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S.75,115.
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.13ff., §26 Punkt d) IX. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.9 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.421 (online bei Google Books).
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Nidda in Zahlen.In:Webauftritt.Stadt Nidda,archiviertvomOriginalam4.Oktober 2011;abgerufen im November 2011.
Ottfried Dascher, Geiß-Nidda: zur Verfassungsgeschichte eines Dorfes. In: Hundert Jahre Historische Kommission für Hessen 1897–1997 / hrsg. von Walter Heinemeyer, Marburg 1997, S. 323–333.
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