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Veltheim ist ein Ortsteil der Stadt Porta Westfalica im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen.

Veltheim
Stadt Porta Westfalica
Höhe: 53 m ü. NN
Fläche: 11,88 km²
Einwohner: 2554 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32457
Vorwahl: 05706
Karte
Karte
Lage von Veltheim in Porta Westfalica
Windmühle Veltheim
Windmühle Veltheim

Geographie


Veltheim liegt südlich des Wesergebirges und nördlich der Weser. Im Osten grenzt Veltheim an die Stadt Rinteln im Landkreis Schaumburg (Niedersachsen) und an den Stadtteil Eisbergen der Stadt Porta Westfalica, im Norden an die Stadtteile Lohfeld und Hausberge, im Westen an den Stadtteil Möllbergen sowie im Süden, getrennt durch die Weser, an den Ortsteil Varenholz der Gemeinde Kalletal im Kreis Lippe.


Geschichte


Veltheim feierte im Jahr 1996 das 1100-jährige Bestehen. Altertumsfunde deuten darauf hin, dass die Besiedelung aber schon früher begann.

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1973 war Veltheim eine selbstständige Gemeinde mit einer Gesamtfläche von rund 11,88 km² sowie 2557 Einwohnern.[2] Sie gehörte zum Amt Hausberge im Kreis Minden. Am 31. Dezember 2020 hatte Veltheim 2554 Einwohner.[1]

St.-Peter-und-Pauls-Kirche
St.-Peter-und-Pauls-Kirche

Religion



Protestanten


Die evangelisch-landeskirchlichen Einwohner Veltheims gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Veltheim; ihr dienen als Zentrum die im Wesertal gelegene St.-Peter-und-Pauls-Kirche sowie das am neuen Friedhof auf der Anhöhe gelegene Gemeindehaus. Seit 1. Juni 2007 ist zwischen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hausberge und der evangelischen Kirchengemeinde Veltheim eine pfarramtliche Verbindung eingerichtet; damit ist der Veltheimer Pfarrstelleninhaber auch für die seelsorgliche Betreuung des größten Teils der evangelisch-landeskirchlichen Gemeindeglieder in Lohfeld zuständig.

St.-Petri-Kirche in Veltheim
St.-Petri-Kirche in Veltheim

Neben der Gemeinde der Landeskirche besteht mit St. Petri eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Abspaltung eines Teils der Gemeindeglieder der evangelisch-landeskirchlichen Kirchengemeinde Veltheim gebildet hat.[3]

Im Jahr 1995 entstand die Freie evangelische Christengemeinde Veltheim im Ortskern von Veltheim.


Katholiken


Die römisch-katholischen Einwohner Veltheims gehören zur Katholischen Kirchengemeinde St. Walburga Hausberge.


Politik


Veltheim gehört mit Eisbergen und Lohfeld zum Bezirksausschuss V der Stadt Porta Westfalica.[4] Vorsitzender ist Fritz-Günther Vogt. Ortsheimatpfleger von Veltheim ist Reinhold Kölling.


Sehenswürdigkeiten


Hochseilfähre Veltheim
Hochseilfähre Veltheim

Veltheim ist mit seiner Mühle Teil der Westfälischen Mühlenstraße und der Mühlenroute. Die Windmühle wurde 1903 als Ersatz für einen 1870 errichteten Erdholländer gebaut, welcher zunächst auf dem Bockshornberg stand. Der jetzige Wallholländer hat einen verputzten konischen Ziegelsteinturm. Von der 1870 errichteten Mühle ist bekannt, dass die Flügel so tief hingen, dass der zwölfjährige Sohn des Müllers von ihnen beim Drehen tödlich verletzt wurde; wegen eines Blitzschlages musste diese Mühle abgerissen werden.

Die St.-Peter-und-Pauls-Kirche hat einen romanischen Turm; der Alte Friedhof, der von 1868 bis 1954 genutzt wurde, dient heute als Parkanlage mit Rastplatz für die Nutzer des Weserradweges.

Die Weserfähre Veltheim/Varenholz ist eine Gierseilfähre, die heute als reine Personenfähre, insbesondere für Wanderer und Radwanderer an Wochenenden und Feiertagen betrieben wird. Sie wurde nachweislich erstmals im Jahr 1661 erwähnt, bestand aber schon viel früher. 1786 wurde für die Fähre mit der Familie Schäfer ein Erbpachtkontrakt geschlossen.

Denkmal zum Fährunglück von 1925
Denkmal zum Fährunglück von 1925

Ein Obelisk an der Fährstelle erinnert an das große Fährunglück von 1925.


Fährunglück bei Reichswehrübung


Im März 1925 sollten nahe dem Standort der Gierseilfähre auf einer von Mindener Pionieren aus offenen Pontons gebauten Fähre 167 vollausgerüstete Soldaten übergesetzt werden; einem Zivilisten wurde erlaubt mitzufahren. Wegen starker Überbelegung bzw. für diese Anzahl Personen fehlerhafter Konstruktion (aufgrund der Befolgung veralteter Vorschriften) kippte die Fähre. Es gab 81 Tote (darunter der Zivilist und 80 Soldaten), unter anderem, da sich die Opfer in voller Montur nicht retten konnten; zahlreiche Opfer konnten auch nicht schwimmen.[5][6][7] Einer der Überlebenden war Fritz Schmidt aus Eisbergen, der später in der NSDAP Karriere machte und 1943 im besetzten Frankreich starb.[8]

Gemeinschaftskraftwerk Veltheim
Gemeinschaftskraftwerk Veltheim

Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen


Veltheim ist Standort des Gemeinschaftskraftwerks Veltheim. Der Betrieb wurde mit dem 28. März 2015 eingestellt.


Verkehr


Veltheim hat einen Autobahnanschluss an die Bundesautobahn 2. Die Bahnstrecke Elze–Löhne (auch als Weserbahn bezeichnet), die heute durch die Regionalverkehre Start Deutschland bedient wird, führt durch Veltheim. Der Bahnhof ist allerdings nicht für den Passagierverkehr zugänglich, nächste Haltepunkte sind Vlotho und Rinteln. Eine Reaktivierung ist nicht vorgesehen, diese ist jedoch für den Nachbarhaltepunkt Eisbergen seit Jahren in der Diskussion.

Der Radfernweg Weserradweg führt durch den Stadtteil.


Einzelnachweise


  1. SV Porta Westfalica – Ortsteile. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 118.
  3. Webseite der evangelisch-lutherischen Gemeinde St. Petri der SELK in Veltheim. Abgerufen am 20. September 2019.
  4. Gremien der Stadt Porta Westfalica. Abgerufen am 20. Juni 2019.
  5. Reinhold Kölling: Das Unglück in Veltheim am 31. März 1925, unter Historisches auf Veltheim-Weser.de
  6. Reinhold Kölling: Das Reichswehrunglück am 31. März 1925 in Veltheim und seine Folgen
  7. Reinhold Kölling: Leben am Fluss Band 1
  8. Artikel über den Tod 1943 von Fritz Schmidt in der DeWeZet 14.Dezember 2013

Literatur







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