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Ummerstadt ist eine Stadt im Landkreis Hildburghausen in Thüringen und seit 1994 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland. Mit 468 Einwohnern (31. Dezember 2020) ist sie die kleinste Stadt Thüringens, die kleinste der Region Franken und die zweitkleinste in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Heldburger Unterland
Höhe: 283 m ü. NHN
Fläche: 15,73 km2
Einwohner: 452 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98663
Vorwahl: 036871
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 052
Adresse der Verbandsverwaltung: Häfenmarkt 164
98663 Bad Colberg-Heldburg
Website: www.ummerstadt.de
Bürgermeisterin: Christine Bardin (parteilos)
Lage der Stadt Ummerstadt im Landkreis Hildburghausen
KarteBrünnEhrenbergEichenbergGrubLengfeldSt. BernhardWesthausen
Karte
Ummerstadt von Westen
Ummerstadt von Westen

Geographische Lage


Ummerstadt liegt im Heldburger Land im südlichsten Zipfel des Freistaates Thüringen. Ein großer Teil der Gemarkungsgrenzen ist zugleich Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern, hinter der das Coburger Land liegt. Die Nachbarstadt in Thüringen ist Heldburg, Nachbarstädte in Bayern sind Bad Rodach, Seßlach und Coburg. Durch seine Lage am Flüsschen Rodach, das über die Itz in den Main entwässert, gehört Ummerstadt zum Einzugsgebiet des Rheins.


Geschichte


Im Codex Eberhardi, einer Urkundensammlung des Klosters Fulda, deren Kopien um 1140 entstanden, wurden zahlreiche Orte des Grabfeldgaus erstmals genannt. Zu Ummerstadt gehört wohl einer der beiden nicht sicher zuordenbaren Namen „Uundrungeuui“ (Urkunde 507 vom 17. Oktober 837) oder „Gubrahtestat“ (Urkunde 520 vom 2. Oktober 838). In beiden Urkunden werden auch Heldburg und Hellingen genannt. Eine Würzburger Urkunde Nr. 5630 vom 1. Februar 1223 nennt wiederum Heldburg und „Umerstat“ gemeinsam. Ein wettinisches Kopialbuch enthält die Abschrift der verloren gegangenen Stadtrechtsurkunde vom 2. Dezember 1394, die im „Dorf Heldburg“ ausgestellt wurde. Heldburg erhielt am gleichen Tag Stadtrecht. Die Ummerstädter betonten aber, dass sie schon unter den Hennebergern Stadtrechte (also spätestens 1374, dem letzten Jahr der hennebergischen Herrschaft), erhalten hätten, die Urkunde aber verloren gegangen sei. Tatsächlich wurde 1347 im Zusammenhang mit dem Übergang der hennebergischen Pflege Coburg als Mitgift (zu der unter anderem Ummerstadt gehörte) an den Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Friedrich III. der Strenge, Ummerstadt eine Stadt genannt. Ummerstadt besitzt damit hennebergisches und wettinisches Stadtrecht.

Auf dem Kirchberg von Ummerstadt befand sich eine Befestigungsanlage. Die Mauer, das Tor und der Torturm sowie Reste des Wallgrabens zeugen noch davon.[2]

Während des Dreißigjährigen Krieges brannten im September 1632 52 Wohnhäuser sowie alle öffentlichen Gebäude ab. In den Folgejahren hatte die Stadt nur noch etwa 100 Einwohner. Elf Jahre später gab es nur noch 26 bewohnte Häuser.

Ab dem 18. Jahrhundert war das Töpferhandwerk der dominierende Wirtschaftszweig der kleinen Stadt.

Durch seine Lage im Grenzgebiet der DDR war Ummerstadt schon vor dem Fall der Mauer einer starken Abwanderung ausgesetzt. Bereits 1952/1953 mussten Bürger, bei denen eine politische Gefahr gesehen wurde, die Stadt verlassen. Hatte Ummerstadt bei Gründung der DDR 1949 noch fast tausend Einwohner, halbierte sich diese Zahl in den folgenden Jahrzehnten fast. Der Ortsteil Erlebach wurde bis 1982 vollständig geräumt. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde Ummerstadt zur kleinsten Stadt der DDR. Nach 1990 setzte sich der Abwanderungstrend unverändert fort. 1992 stimmte die Bevölkerung in einem Bürgerentscheid für den Erhalt der Selbständigkeit Ummerstadts.

Entwicklung der Einwohnerzahlen der Stadt Ummerstadt
Entwicklung der Einwohnerzahlen der Stadt Ummerstadt

Einwohnerentwicklung


Markt mit Brunnen
Markt mit Brunnen
Straßenzug in der historischen Altstadt
Straßenzug in der historischen Altstadt
Friedhofskirche, ehemalige Stadt- und Wehrkirche
Friedhofskirche, ehemalige Stadt- und Wehrkirche
Rodachbrücke von 1565
Rodachbrücke von 1565

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1861: 887
  • 1885: 825
  • 1949: 969
  • 1983: 600
  • 1987: 550
  • 1994: 539
  • 1995: 545
  • 1996: 540
  • 1997: 538
  • 1998: 541
  • 1999: 534
  • 2000: 539
  • 2001: 528
  • 2002: 526
  • 2003: 526
  • 2004: 526
  • 2005: 533
  • 2006: 530
  • 2007: 522
  • 2008: 507
  • 2009: 508
  • 2010: 500
  • 2011: 492
  • 2012: 487
  • 2013: 488
  • 2014: 487
  • 2015: 484
  • 2016: 474
  • 2017: 462
  • 2018: 461
  • 2019: 463
  • 2020: 468
  • 2021: 452
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik



Stadtrat


Der Stadtrat in Ummerstadt besteht aus sechs Ratsmitgliedern – darunter eine Frau –, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden und alle den Freien Wählern angehören.[3]


Bürgermeister


Bürgermeisterin ist seit 2004 Christine Bardin.[4]


Wappen


Blasonierung: Geviert von Gold und Blau, darin vier einander zugewendete Löwen: im ersten und vierten Feld schwarz mit roter Zunge und Bewehrung, im zweiten und dritten siebenmal von Silber und Rot geteilt.[5][6]

Das Wappen von Ummerstadt zeigt einerseits die markmeißnischen und andererseits die thüringischen Löwen, womit sowohl die ehemalige Zugehörigkeit zum Hause Wettin (als Balthasar von Meißen die alten verlorengegangenen Stadtrechte von neuem bestätigte) als auch zum Lande Thüringen bestätigt wird. Die vier Felder mit den Löwen erschienen erstmals auf einem 1400 entstandenen Siegel.[7]


Bauwerke


Die gesamte historische Ortslage von Ummerstadt steht unter Denkmalschutz, daneben gibt es zahlreiche Einzeldenkmale.


Dialekt


In Ummerstadt wird wie im Coburger Land der mainfränkische Dialekt Itzgründisch gesprochen.


Söhne und Töchter der Stadt


Johann Georg Rosenmüller
Johann Georg Rosenmüller

Literatur




Commons: Ummerstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Topographia Franconiae: Umbstatt – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 158.
  3. Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen – endgültiges Ergebnis Ummerstadt
  4. Wahlen im Freistaat Thüringen wahlen.thueringen.de
  5. Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der DDR. 2. Aufl., Leipzig 1984, S. 468/469.
  6. Ummerstadt – Wappen. Abgerufen am 10. Juni 2013 (nach Wahl von „Geschichte“ und danach „Wappen“). – Dort wird das Lexikon der Städte und Wappen der DDR wie folgt zitiert: „Geviert von 1:4 Gold und 2:3 Blau, darin vier einander zugewendete aufgerichtete Löwen: vorn oben und hinten unten schwarz mit roter Zunge und Bewehrung, hinten oben und vorn unten siebenmal von Rot und Silber geteilt“ (d. h. der Löwe beginnt oben rot wie der Thüringer Löwe im heutigen Landeswappen). Das auf der Seite dargestellte Wappen zeigt jedoch einen oben silbernen Löwen.
  7. Das Stadtwappen der Stadt Ummerstadt. Historischer Verein Ummerstadt, abgerufen am 10. Juni 2013 (nach Wahl von „aktuelle Themen“ und danach „Wappen“).
  8. «Thermalbad Rodach, Gleichberge mit Heldburger Land». In: Fritsch Wanderkarte. 3. Auflage. Band 140. Landkartenverlag Fritsch, Hof/Saale 2000, ISBN 3-86116-140-0.
  9. Georg Brückner: Diez, Justus Laurentius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 217.

На других языках


- [de] Ummerstadt

[en] Ummerstadt

Ummerstadt (German pronunciation: [ˈʊmɐˌʃtat] (listen)) is a town in the region Heldburger Land in district of Hildburghausen, in Thuringia, Germany. It is situated 19 km south of Hildburghausen, and 11 km west of Coburg.

[ru] Уммерштадт

Уммерштадт (нем. Ummerstadt) — город в Германии, в земле Тюрингия.



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