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Henfstädt ist eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Themar.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Feldstein
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 8,13 km2
Einwohner: 357 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98660
Vorwahl: 036873
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 021
Adresse der Verbandsverwaltung: Mauerstr. 9
98660 Themar
Website: www.verwaltungsgemeinschaft-feldstein.de
Bürgermeisterin: Simone Langner-Schneider (parteilos)
Lage der Gemeinde Henfstädt im Landkreis Hildburghausen
KarteBrünnEhrenbergEichenbergGrubLengfeldSt. BernhardWesthausen
Karte

Geografie


Henfstädt liegt im Werratal zwischen Themar und Leutersdorf zum großen Teil am linken Flussufer.


Nachbargemeinden


Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Marisfeld, Oberstadt, Themar und Leutersdorf.


Gewässer und Quellen


Die Werra fließt im Norden an der Gemeinde vorbei. Oberhalb des Ortes in Richtung Themar mündet der aus Norden kommende Tachbach in die Werra. Kurz vor Henfstädt, zwischen der B 89 und der Werrabahn gelegen, liegt ein vollkommen mit Bäumen bewachsener, flacher See. Nordwestlich von Henfstädt befindet sich ein Felsriegel, der sich durch das ganze Werratal erstreckt und in vorgeschichtlicher Zeit mittig von der Werra durchbrochen wurde. Dieser Durchbruch heißt Nadelöhr. Beim Bau der Werrabahn wurde der Fluss in der Nähe des Nadelöhrs begradigt, so dass ein Altarm entstand. Der heutige Flusslauf befindet sich auf der linken Seite des Werratals und nicht mehr in dessen Mitte. Westlich dieser Begradigung befindet sich in direkter Nähe zur Werra die Burkhardtsquelle. Eine weitere, kleinere Quelle, die Ottilienquelle, befindet sich südlich von Henfstädt bei der Wüstung Steinhaug am Steinernen Berg.


Berge und Höhen


Links der Werra liegen (stromabwärts) der Steinerne Berg (499 m), der durch die Gebirgsleite zum Wachental abgegrenzt ist, die Sielleite, der Dellesberg und der Rappelsberg. Rechts der Werra liegen der Kleine Spielberg (375 m), der Hain oberhalb der Buhleite und die Gertleser Höhe (465 m) oberhalb des Steilhangs Stickeleite.


Geschichte


Foto von Henfstädt aus dem Jahr 1887
Foto von Henfstädt aus dem Jahr 1887

Der Ort wurde erstmals im Jahr 914 in einer Urkunde, die auf einen Tauschvertrag von Besitzungen zwischen dem Abt Huggi und dem Edlen Gunter zurückgeht, unter dem Namen Henfestadt erwähnt. Es gibt jedoch auf dem Gemeindegebiet Spuren einer wesentlich früheren Besiedelung.


Frühgeschichte


Schon in der Mittelsteinzeit war das rechte Werraufer bei Henfstädt besiedelt, wie über 300 Fundstücke belegen. Beim Bau der Halbschranke am Bahnübergang in Richtung Tachbach wurde 1970 auf dem Flurteil Strick ein Grab mit Beigaben gefunden, das auf das 6. Jahrhundert vor Christus datiert wurde. Es beinhaltete eine reich geschmückte Frauenleiche, die wahrscheinlich einem höheren Stand angehörte. Die Strick war seit der Urnenfelderzeit bis in das 3. Jahrhundert nach Christus durchgehend besiedelt.[2][3]


Mittelalter und Frühe Neuzeit


Grabplatten an der Friedhofskapelle mit Wappen der Familien von Langen und von Hanstein
Grabplatten an der Friedhofskapelle mit Wappen der Familien von Langen und von Hanstein

Im Mittelalter wurden viele adelige Familien in Henfstädt sesshaft (unter anderem die von Bräuning, Kießling, Herbilstadt, Bibra, Zufraß, Obernitz und Hanstein),[4] wovon die drei Adelsgüter, die Ruine der Osterburg und die Grabplatten der Adeligen in der Kirche und auf dem Friedhof zeugen (siehe unten).

Von 1612 bis 1629 gab es in Henfstädt Hexenverfolgungen. Fünf Frauen gerieten in Hexenprozesse, eine wurde verbrannt. Margaretha Götze, 70 Jahre alt, unternahm mehrere Selbstmordversuche, bevor sie unter der Folter starb.[5]

Herrschaftsmäßig gehörte der Ort im Amt Themar zunächst zur Grafschaft Henneberg, nach 1583 zu verschiedenen sächsischen Herzogtümern und von 1826 bis 1918 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. 1920 kam er zum Land Thüringen.


Wüstungen


In näherer Umgebung von Henfstädt befinden sich drei Wüstungen. Die Wüstung Gertles liegt oberhalb des Werratals in Richtung Marisfeld und Oberstadt. Die zweite Wüstung, Steinhaug, befindet sich in Nachbarschaft zur Ruine "Steinerne Kirche" und der Ottilienquelle. Sie wurde bereits im Jahr 890 urkundlich erwähnt. Der Standort der dritten Wüstung mit dem Namen Berthuns ist nicht mehr bekannt.[4]


Gemeinderat


Der Gemeinderat in Henfstädt besteht aus sechs Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Burg Henfstädt
Burg Henfstädt
Hinteres Schloss Henfstädt (um 1920)
Hinteres Schloss Henfstädt (um 1920)

Freizeitmöglichkeiten


Durch Henfstädt verläuft der asphaltierte Werratal-Radweg. Direkt am Radweg befindet sich ein Kanuverleih mit Biergarten.


Persönlichkeiten


Der Autor und Arzt Hieronymus Hornschuch (1573–1616) wurde 1573 in Henfstädt geboren.


Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. http://www.rhoen.info/lexikon/staetten/Siedlungsspuren_der_Vorgeschichte_bei_Henfst%E4dt_5269352.html
  3. http://www.rhoen.info/cgi-bin/WebObjects/Portal.woa/wa/Gate/RLRealzeugnisseDetail?objectID=5269528
  4. Georg Brückner: Landeskunde des Herzogthums Meiningen. Zweiter Theil: Die Topographie des Landes. Verlag von Brückner und Renner, Meiningen 1853, S. 251–254.
  5. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Henfstädt, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2), Hamburg 2003, S. 247.


Commons: Henfstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Henfstädt

[en] Henfstädt

Henfstädt is a municipality in the district of Hildburghausen, in Thuringia, Germany.

[es] Henfstädt

Henfstädt es un municipio rural situado en el distrito de Hildburghausen, en el estado federado de Turingia (Alemania), a una altitud de 330 metros. Se encuentra ubicada en Alemania en la parte central y está rodeada por ciudades como Nürnberg, Mannheim, Frankfurt am Main, Bielefeld, Hannover y Leipzig. Su población a finales de 2016 era de unos 370 habitantes y su densidad poblacional, 46 hab/km².[2][3]

[ru] Хенфштедт

Хенфштедт (нем. Henfstädt) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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