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Staffelde ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Stendal im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).

Staffelde
Stadt Stendal
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 12,09 km²[1]
Einwohner: 165 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1998
Postleitzahl: 39576
Vorwahl: 03931
Staffelde (Sachsen-Anhalt)
Staffelde (Sachsen-Anhalt)

Lage von Staffelde in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Staffelde
Dorfkirche Staffelde
Dorfkirche Staffelde

Geografie



Lage


Staffelde, ein gebogenes Straßendorf mit Kirche, liegt an der östlichen Stadtgrenze von Stendal, drei Kilometer westlich der Elbe in der Altmark.[3]

Nachbarorte sind Stendal mit der Haferbreite im Westen, Arnim und Wischer im Norden, Storkau (Elbe) im Nordosten, Hämerten im Südosten, Langensalzwedel, Charlottenhof und Bindfelde im Südwesten.


Ortschaftsgliederung


Die Ortschaft Staffelde bildet sich durch die Ortsteile Arnim und Staffelde.[4]


Geschichte



Mittelalter bis Neuzeit


Im Jahre 1208 wurde ein Hermannus de Staphfeld als Zeuge in Sandau in einer Urkunde genannt.[5] Der Ort wurde 1215 erstmals als Stafvelde erwähnt, als Hermannus de Stafueld als Zeuge im campo pro Stafvelde auftrat.[6][7] Weitere Nennungen sind 1330 villam In Staffelde,[1] 1539 staffelt, 1540 staffeldhe, staffelth,[8] 1687 Staffelde[1] und auch 1804 Staffelde.[9]


Windmühle


Am 26. April 1653 war auf dem heutigen Windmühlenberg im Nordwesten des Dorfes eine Bockwindmühle errichtet worden, die Mitte des 20. Jahrhunderts einstürzte. Ihre Flügel ließen interessante Inschriften erkennen.[10]

Windmühle Staffelde (1932)
Windmühle Staffelde (1932)

Herkunft des Ortsnamens


Heinrich Sültmann leitete den Ortsnamen vom althochdeutschen staph für Staffel ab. Er bezeichnet das hügelige Gelände, worauf der Ort liegt.[11][12]


Vorgeschichte


Grabhügelgruppe bei Staffelde
Grabhügelgruppe bei Staffelde

Eingemeindungen


Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Arnim nach Staffelde eingemeindet.[15]

Am 25. Juli 1952 kam Staffelde von Landkreis Stendal zum Kreis Stendal und am 1. Juli 1994 zum heutigen Landkreis Stendal.[16]

Am 1. Januar 1998 wurde die Gemeinde Staffelde in die Hansestadt Stendal eingemeindet[17] und wurde dadurch zu einer Ortschaft und einem Ortsteil von Stendal.


Einwohnerentwicklung


Jahr 17341772179817901801181818401864187118851892189519001905
Staffelde 123105111102108130139154158187188[8]197198[8]181
Bahnhof Hämerten 004006004004
Jahr Einwohner
1925237
1939217
1946331
1964294
1971296
Jahr Einwohner
1981253
1993229
2013[00]165[18]
2014[00]166[18]
2018[00]159[19]
Jahr Einwohner
2019[00]159[19]
2021[0]165[2]

Quelle bis 1993, wenn nicht angegeben:[1]


Religion


Dorfkirche von Nordwesten
Dorfkirche von Nordwesten

Die evangelische Kirchengemeinde Staffelde, die früher zur Pfarrei Staffelde bei Hämerten gehörte,[20] wird betreut vom Pfarrbereich St. Jacobi in Stendal[21] im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Bindfelde stammen aus dem Jahre 1679.[22]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[23]


Politik



Bürgermeister


Die Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Staffelde ist Ute Matthies.[10]


Ortschaftsrat


Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die Freie Wählergemeinschaft Staffelde/Arnim (100 Prozent) und damit alle 5 Sitze. Gewählt wurden zwei Ortschaftsrätinnen. Eine Rätin wurde Ortsbürgermeisterin. Von 258 Wahlberechtigten hatten 149 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 57,8 Prozent.[24]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Bauernhaus neben der Kirche
Bauernhaus neben der Kirche
Gefallenendenkmal in Staffelde
Gefallenendenkmal in Staffelde

Das Mordkreuz bei Staffelde


Vor dem südlichen Ortseingang stand früher ein Stein, der den Sockel eines Kreuzes bildete. Das Kreuz stand auf einer bewaldeten Höhe etwa 50 Meter westlich des Weges nach Tangermünde.[28] Wilhelm Zahn berichtete 1899, dass der letzte Rest vor einem Jahrzehnt beseitigt wurde.[29] Beckmann berichtete 1753 dass sich an der Stelle zwei Adelige duellierten und dabei ihr Leben verloren. Sie sollen unter dem Kreuz begraben liegen.[30] Nach einer jüngeren Erzählung soll das Duell 1806 zwischen französischen Offizieren stattgefunden haben.[28]


Persönlichkeiten


Die Ruder-Olympiasiegerin Carola Hornig (* 1962) wurde in Staffelde geboren.


Literatur




Commons: Staffelde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2105–2108, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Donald Lyko: Und es werden immer weniger. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 11. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Landkreis Stendal: Hauptsatzung der Hansestadt Stendal. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 28. Jahrgang, Nr. 37, 21. November 2018, ZDB-ID 2665593-7, S. 214220 (landkreis-stendal.de [PDF; 4,4 MB; abgerufen am 3. November 2020]).
  5. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 111, Nr. 536 (uni-potsdam.de).
  6. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 117, Nr. 556 (uni-potsdam.de).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 7 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 297 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00319~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. Hansestadt Stendal: Ortschaften der Hansestadt Stendal. In: stendal.de. 9. Juli 2020, abgerufen am 3. August 2020.
  11. Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge: Der Kreis Stendal Land (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 3). Hopfer, 1933, DNB 362544441, S. 176–178.
  12. nach Friedrich Hoßfeld: Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Stendal. In: Altmärkische Tageszeitung. Juli 1932, ZDB-ID 2511766-X, Beilage „Die Altmärkische Heimat“.
  13. Barbara Fritsch: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Burgwälle, Steinkreuze und Großsteingräber. Hrsg.: Hartmut Bock (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 978-3-935358-36-1, S. 509.
  14. Rosemarie: Die Altmark in spätrömischer Zeit (= Siegfried Fröhlich [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte – Sachsen-Anhalt. Band 50). Halle (Saale) 1997, S. 390–391, 65–67.
  15. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 274 (PDF).
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 347.
  17. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998. StBA
  18. Bernd-Volker Brahms: Erstmals seit der Wende ein Plus. In: Stendaler Volksstimme. 13. Januar 2015, S. 13.
  19. Donald Lyco: Nach zehn Jahren wieder unter 40.000. In: Stendaler Volksstimme. 10. Januar 2020, S. 13.
  20. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 117 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  21. Pfarrbereich Stendal, St. Jacobi. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
  22. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 17 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  23. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  24. Der Stadtwahlleiter, Hansestadt Stendal: Öffentliche Wahlbekanntmachung. Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Staffelde in der Hansestadt Stendal am 26. Mai 2019. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 29. Jahrgang, Nr. 19, 12. Juni 2019, ZDB-ID 2665593-7, S. 142 (landkreis-stendal.de [PDF; 642 kB; abgerufen am 2. August 2020]).
  25. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 454.
  26. Ulf Frommhagen, Steffen-Tilo Schöfbeck: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Baumringdatierung - Verfahren der »Datierung von Bauhölzern« in der Altmark (= Hartmut Bock [Hrsg.]: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, S. 487.
  27. Staffelde, Stadt Stendal. In: www.denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. Juni 2020, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  28. Andreas Martin: Steinkreuz Stendal. In: kreuzstein.eu. 2013, abgerufen am 3. August 2020.
  29. Wilhelm Zahn: Die Mordkreuze in der Altmark. Hrsg.: Paul Kupka im Auftrag des Altmärkischen Museumsvereines zu Stendal (= Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Band I., Heft 2). 1899, ZDB-ID 212026-4, S. 47.
  30. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Fünfter Teil, I. Buch, II. Kapitel. Berlin 1753, Spalte 266 (uni-potsdam.de).



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