Börgitz, ein Straßendorf[1], liegt knapp zwei Kilometer östlich von Uchtspringe, 17 Kilometer südwestlich von Stendal an der Uchte in der Altmark. Durch das Dorf führt der Radfernweg Altmarkrundkurs.[4]
Nachbarorte sind Wilhelmseiche und Wendisch Börgitz im Westen, Volgfelde im Nordosten, Staats im Osten und Vollenschier im Südosten.[4]
Ortsteilgliederung
Zum Ortsteil Börgitz gehören neben dem Dorf Börgitz die Wohnplätze Wendisch Börgitz und Wilhelmseiche.[5]
Geschichte
Die erste Erwähnung von Börgitz stammt aus dem Jahre 1278 als borevyz, als die Markgrafen Johann, Otto und Konrad dem Kloster Neuendorf unter anderen Einkünften und Besitzungen das Eigentum des Dorfes und Einnahmen von 30 Scheffel Roggen samt der Mühle bestätigten.[6][7]
Weitere Nennungen sind 1345 Boruiz, um 1650 Börritzsch, 1687 Borgitz,[1] sowie 1804 das Dorf Börgitz oder Börritz mit einem Rademacher, einer Schmiede, einer Wassermühle und einem Krug.[8]
1863 wurde der Ort als Deutsch Börgitz bezeichnet, zur Unterscheidung von Wendisch Börgitz.[9]
Früher gingen die Kinder aus Börgitz in Staats zur Schule. Die erste Schule wurde 1888 erbaut, ein neuer Schulkomplex entstand 1956. Nach einem Umbau wurde 2006 eine neue Grundschule eingeweiht. Die Kita „Uchtespatzen“ zog nach dem Umbau der neuen Grundschule in das Gebäude der alten Grundschule ein. 2007 wurde ein neues Kinderzentrum auf dem Grundschulegelände eingeweiht, in dem Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren betreut werden.[10]
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens nennt die Erwähnungen 1278 borevyz und 1487 Börgitz slawisch und führt als Bedeutungen auf: buor für Kiefer und vitz für Ort. Der Ort heißt also Kieferndorf.[11]
Eingemeindungen
Im Jahre 1900 wurden von den Gemeindebezirken Börgitz und Staats 214,4 Hektar abgetrennt, aus denen der selbständige Gutsbezirk Uchtspringe gebildet wurde.[1] Am 17. Oktober 1928 wurde der Gutsbezirk Uchtspringe in eine Landgemeinde Uchtspringe umgewandelt mit der Maßgabe, dass die bei Börgitz gelegene Exklave Wilhelmseiche mit der Landgemeinde Börgitz vereinigt wird.[12]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Börgitz vom Landkreis Gardelegen in den Kreis Stendal umgegliedert. Am 1. Januar 1957 wurde die Gemeinde Börgitz in die Gemeinde Uchtspringe eingemeindet.[13]
Mit der Eingemeindung der Gemeinde Uchtspringe in die Hansestadt Stendal am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Börgitz zu Stendal und zur neuen Ortschaft Uchtspringe.[14]
Die evangelischen Christen aus Börgitz waren früher in die Pfarrei Staats eingepfarrt.[19] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Kloster Neuendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[21]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Stendal
Der Mühlenhof Börgitz mit der Walk- und Wassermühle und ein Wohnhaus im Dorf stehen unter Denkmalschutz.
In der Heimatstube in Börgitz, die zu besonderen Ereignissen geöffnet hat, wird mit Hilfe von Schriftstücken und Bildern die Entstehung der Gemeinde Uchtspringe gezeigt.[10]
In Börgitz steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein heller Obelisk auf einem Sockel, darauf die Plastik eines Adlers mit ausgebreiteten Schwingen. Vor dem Sockel steht ein Findling mit der Inschrift für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.[22]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Börgitz befinden sich ein Kindergarten und eine Grundschule.[10]
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[23]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.285–287, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.199 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.402, 8. Börgitz (Online bei google books).
Rat der Gemeinde Uchtspringe/Börgitz:1278 borevyz - Börgitz 1978. Aus der 700-jährigen Geschichte eines Altmarkdorfes. 1979, DNB949866237.
Börgitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.285–287, doi:10.35998/9783830522355.
Donald Lyko:Und es werden immer weniger. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 11.Januar 2022, DNB1002381223, S.13.
Landkreis Stendal:Hauptsatzung der Hansestadt Stendal. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 28. Jahrgang, Nr.37, 21.November 2018, ZDB-ID2665593-7, S.214–220 (landkreis-stendal.de[PDF; 4,4MB; abgerufen am 3.November 2020]).
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.117 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.290, Nr. 1138 (uni-potsdam.de).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band22. Berlin 1862, S.120 (Digitalisat).
Johann Friedrich Danneil:Die Wüsten der Altmark. Fortsetzung und Schluß. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 13. Jahresbericht, 1863, S.84, 167. Wendisch Börgitz (altmark-geschichte.de[PDF]).
Franz Mertens:Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB1015184308, S.200.
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID3766-7, S.230.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.344,345.
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinde Uchtspringe in die aufnehmende Stadt Stendal. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.20, 19.Oktober 2009, ZDB-ID2665593-7, S.277–279 (landkreis-stendal.de[PDF; 1,4MB; abgerufen am 9.August 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.199 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft VII, 1909, DNB365941735, ZDB-ID1046036-6, S.24f.
Bernd-Volker Brahms:Erstmals seit der Wende ein Plus. In: Stendaler Volksstimme. 13.Januar 2015, S.13.
Donald Lyco:Nach zehn Jahren wieder unter 40.000. In: Stendaler Volksstimme. 10.Januar 2020, S.13.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.63 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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