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Schönwalde-Glien ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Havelland im Land Brandenburg. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Schönwalde-Siedlung.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Havelland
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 97,36 km2
Einwohner: 10.190 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14621
Vorwahlen: 03322, 033230, 033231
Kfz-Kennzeichen: HVL, NAU, RN
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 273
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Berliner Allee 7
14621 Schönwalde-Glien
Website: www.gemeinde-schoenwalde-glien.de
Bürgermeister: Bodo Oehme (CDU)
Lage der Gemeinde Schönwalde-Glien im Landkreis Havelland
Karte
Karte

Geografie


Die Gemeinde liegt zum größten Teil nördlich des Havelkanals, nordwestlich des Spandauer Forstes (Berlin-Spandau) und zehn Kilometer nordöstlich von Nauen. Der größte Ortsteil Schönwalde-Siedlung liegt südlich des Havelkanals und grenzt unmittelbar an Berlin-Spandau. Das Gemeindegebiet von Schönwalde-Glien ist Teil des Regionalparks Krämer Forst. Die Gemeinde liegt am südwestlichen Rand der Grundmoränenplatte Ländchen Glien am Übergang zur Zehdenick-Spandauer Havelniederung. Sie grenzt im Norden an die Südausläufer des Krämerwaldes.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde Schönwalde-Glien besteht aus den Ortsteilen[2] (mit Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2020)[3]

Hinzu kommt der Wohnplatz Saubucht.[4]


Geschichte


Grünefeld wurde im Jahr 1379, Paaren im Glien im Jahr 1412, Pausin im Jahr 1324, Perwenitz im Jahr 1421[5], Schönwalde-Dorf im Jahr 1437 und Wansdorf im Jahr 1313 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Schönwalde-Siedlung entstand ab 1900. Die Ortsteile entstanden als Straßenangerdörfer. Teilweise übernahmen sie Namen slawischen Ursprunges wie Glien (glina = Lehm), Pausin (Ort an der Höhe) und Perwenitz (nach dem Lokator Perw) oder erhielten deutsche Namen wie Grünefeld, Schönwalde und Wansdorf (nach dem Lokator Wan).

Die heutigen Ortsteile der Gemeinde gehörten seit 1817 zum Kreis Osthavelland in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Nauen im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Havelland.

Die jetzige Gemeinde wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Brandenburg am 26. Oktober 2003 aus den Gemeinden des Amtes Schönwalde-Glien (Schönwalde, Paaren im Glien, Pausin, Perwenitz, Wansdorf) und der Gemeinde Grünefeld, die aus dem ehemaligen Amt Nauen-Land wechselte, gebildet.[6] Gegenwärtig wird die Sanierung und Entwicklung des ehemaligen Fliegerhorsts im Ortsteil Schönwalde-Dorf diskutiert. Im neu geplanten Ortsteil Erlenbruch sollen ca. 1500 Wohnungen für 3000 bis 4000 Bewohner entwickelt werden.[7] Kritiker bemängeln für das Vorhaben vor allem ein noch fehlendes Mobilitätskonzept.[8]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
20038 131
20058 487
20108 931
20159 351
Jahr Einwohner
201609 514
201709 498
201809 575
201909 864
202010 017
202110 190

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Schönwalde-Glien besteht aus 18 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[12]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2008[13]
Sitze
2008
Stimmenanteil
2014[14]
Sitze
2014
Stimmenanteil
2019
Sitze
2019
CDU 48,3 % 9 46,2 % 8 35,1 % 6
SPD 29,0 % 5 28,4 % 5 17,3 % 3
AfD 15,6 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 09,0 % 1 06,7 % 1 14,4 % 3
Die Linke 09,6 % 2 08,0 % 1 05,9 % 1
Familien-Partei 04,1 % 1 03,0 % 1 03,7 % 1
Forum Schönwalde-Glien 05,1 % 1 02,8 % 1
Gemeinsame Liste mehrerer Wählergruppen 02,0 %
Bürger für Schönwalde-Glien 01,6 %
Einzelbewerber Olaf Radzik 01,2 %
NPD 02,5 % 1 00,5 %
Wahlbeteiligung 59,1 % 55,7 % 69,6 %

Ein Gemeindevertreter der AfD trat 2021 zu den Freien Wählern über.[15]


Bürgermeister


Oehme wurde bei der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019 mit 57,7 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine weitere Amtsdauer von acht Jahren[17] gewählt.[18]


Partnergemeinden



Wappen


Blasonierung: „Von Gold und Blau gespalten, vorne ein grünes Eschenblatt mit sieben Fiederblättchen, hinten pfahlweise zwei stürzende silberne Schwäne.“[20]

Begründung: Die Schildaufteilung knüpft an die Gestaltung des Siegels der ehemaligen Gemeinde Schönwalde an, das spätestens seit 1946 nachzuweisen ist und offenbar vom 1935 geschaffenen Wappen des Kreises Osthavelland inspiriert war.[21] Sowohl das Wappen des Osthavellandes als auch das Siegel von Schönwalde zeigten im gespaltenen Schild im hinteren Feld pfahlweise zwei stürzende Schwäne. Die Schwäne verkörpern somit die Tradition, in der die Gemeinde Schönwalde-Glien steht und verweisen auf deren territoriale Zugehörigkeit. Das Blau des hinteren Feldes weist auf die Lage der Gemeinde im wasserreichen Luch hin. Das Gold des vorderen Feldes bezieht sich auf die Grundmoränenplatte Ländchen Glien, deren Name aus dem Elbslawischen stammt und „Lehm“ bedeutet. Es redet somit für das zweite Glied des Gemeindenamens, „Glien“. Das grüne Eschenblatt mit den sieben Fiederblättchen versinnbildlicht die Gemeinschaft der sieben Ortsteile in der Gemeinde. Eschen bilden gemeinsam mit anderen Baumarten der Au-, Bruch- und Niederungswälder reiche Bestände im Havelländischen Luch, das historisch auch als Gliener Luch bezeichnet wurde und den größten Teil der Gemeinde einnimmt. Eschen sind darüber hinaus beliebte Alleebäume, die etliche Abschnitte der Verbindungsstraßen zwischen den Ortsteilen säumen. Das Blatt redet zugleich für das erste Glied des Gemeindenamens, „Schönwalde“.[22]

Das Wappen wurde von Christian Gering aus Schönwalde-Dorf entworfen. In einer Bürgerbefragung im Februar 2004 entschieden sich 43 % der teilnehmenden Bürger der Gemeinde für den von der Gemeindevertretung in ihrer Sitzung vom 18. März 2004 einstimmig bestätigten Entwurf.[23]

Das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg genehmigte das Wappen am 29. Oktober 2004.

Wappen der Ortsteile

Die Wappen der Ortsteile entsprechen den Wappen der vormalig eigenständigen Gemeinden des Amtes Schönwalde-Glien (Paaren im Glien, Pausin, Perwenitz, Schönwalde, Wansdorf) sowie der ehemaligen Gemeinde Grünefeld des Amtes Nauen-Land. Aus diesem Grund führen die aus der vormaligen Gemeinde Schönwalde gebildeten Ortsteile Schönwalde-Dorf und Schönwalde-Siedlung dasselbe Wappen.

Das Wappen von Grünefeld wurde vom Marketingfachmann und Heraldiker Frank Diemar aus Erfurt entworfen, die Wappen der anderen Orte vom Landschaftsplaner und damaligen Abgeordneten der Gemeindevertretung Schönwalde, Christian Gering. Das Wappen von Schönwalde wurde 1994 auf Grundlage von Siegelbildern aus den 1940er Jahren neu geschaffen. Die Zeichnung der Schwäne stammt vom 2004 verstorbenen Grafiker Lutz Lüders aus Schönwalde-Siedlung.[24]


Flagge


Die Flagge der Gemeinde Schönwalde-Glien zeigt: Ein zweistreifiges, im oberen Drittel geteiltes Banner, oben Gelb-Blau, belegt mit den Wappenfiguren, unten Grün-Weiß.


Sehenswürdigkeiten


Kirche in Grünefeld
Kirche in Grünefeld
Dorfkirche Paaren im Glien
Dorfkirche Paaren im Glien
Vorlaubenhaus „Schwanenkrug“ in Schönwalde-Siedlung
Vorlaubenhaus „Schwanenkrug“ in Schönwalde-Siedlung
Mauerdenkmal an der Grenze zu Berlin-Spandau
Mauerdenkmal an der Grenze zu Berlin-Spandau
Fernsehturm Perwenitz
Fernsehturm Perwenitz
Maueropfer-Gedenkstele
Maueropfer-Gedenkstele

In der Gemeinde steht der 135 Meter hohe Perwenitzer Fernsehturm, ein Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG. Er wurde 1956 bis 1959 erbaut und ist das höchste Gebäude des Landkreises Havelland.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde:

Ein Denkmal für die Opfer des Faschismus in Schönwalde-Siedlung stand vor dem Kulturhaus an der Berliner Allee/Ecke Amselsteig. Es wurde 1996 abgebaut und mit der Planung, es neu aufzustellen, eingelagert.

Weitere Sehenswürdigkeiten stehen in der Liste der Baudenkmale in Schönwalde-Glien, in der die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale verzeichnet sind.


Verkehr


Schönwalde-Glien liegt an der Landesstraße L 16 zwischen dem Nauener Ortsteil Börnicke und der Berliner Landesgrenze (Bezirk Spandau). Durch den Westen des Gemeindegebietes führt die Autobahn A 10 (westlicher Berliner Ring), die von Schönwalde-Glien über die Anschlussstelle Falkensee zu erreichen ist.

Der Bahnhof Schönwalde (Kr. Nauen) am Berliner Außenring wurde 1953 eröffnet und 1996 geschlossen. Die Haltepunkte Paaren, Perwenitz, Pausin und Wansdorf lagen an der Bahnstrecke Nauen–Velten.

Die Buslinien werden von der Havelbus Verkehrsgesellschaft eingesetzt. Es verkehren folgende Linien:

Die Bundeswasserstraße Havelkanal mit der Schleuse Schönwalde tangiert Schönwalde-Siedlung nördlich.

Durch die Gemeinde führt der an der Ortsgrenze zu Berlin-Spandau beginnende Havelland-Radweg.

Der Flugplatz Schönwalde aus der Zeit des Nationalsozialismus, bis 1992 genutzt durch die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, ist stillgelegt, jetzt befindet sich dort ein Gewerbegebiet.


Persönlichkeiten




Commons: Schönwalde-Glien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien vom 27.10.2008 (einschließlich der 1. Änderungssatzung vom 07.05.2009 und einschließlich der 2. Änderungssatzung vom 26.02.2010) PDF
  3. Ortsteile Gemeinde Schönwalde-Glien / Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung | Der Havelländer
  4. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung – Gemeinde Schönwalde-Glien
  5. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 130.
  6. Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming (4.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S. 73
  7. Informationsveranstaltung zur Sanierung im Erlenbruch. Abgerufen am 24. Januar 2021.
  8. 1500 neue Wohnungen und ein neuer Ortsteil? Schönwalde bringt Mega-Projekt Erlenbruch auf dem Weg. Abgerufen am 24. Januar 2021.
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 22–25
  10. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  11. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  12. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  13. Ergebnis der Kommunalwahl am 28. September 2008
  14. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  15. Schönwalde: Ex-AfD-Mann geht zu Freien Wählern. In: Märkische Allgemeine. 1. Juni 2021, abgerufen am 8. April 2022.
  16. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 25
  17. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  18. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019
  19. Webpräsenz Muggensturm
  20. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  21. Abbildung von Siegel und Wappen des ehemaligen Kreises Osthavelland (Memento vom 31.03.2016 im Internet Archive) (Memento vom 31. März 2016 im Internet Archive)
  22. Wappenangaben auf dem Portal der Gemeinde Schönwalde-Glien
  23. Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Wappen der Gemeinde Schönwalde-Glien (Memento vom 27.03.2016 im Internet Archive) (Memento vom 27. März 2016 im Internet Archive)
  24. Übersicht über die Wappen und Flaggen in der Gemeinde Schönwalde-Glien (Memento vom 05.01.2017 im Internet Archive) (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Schönwalde-Glien

[en] Schönwalde-Glien

Schönwalde-Glien is a municipality in the Havelland district, in Brandenburg, Germany.

[ru] Шёнвальде-Глин

Шёнвальде-Глин (нем. Schönwalde-Glien) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург, в региональным парке «Кремер Форст» (Кременьский Лес).



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