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Rohrbach ist ein Dorf im Süden des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg, das seit 1971 zu Sinsheim gehört.

Rohrbach
Stadt Sinsheim
Wappen von Rohrbach
Wappen von Rohrbach
Fläche: 7,97 km²
Einwohner: 2210 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 277 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 74889
Vorwahl: 07261
Karte
Karte
Lage von Rohrbach in Sinsheim

Geschichte


Rohrbach wurde 1099 erstmals urkundlich erwähnt. 1427 kam der Ort als Lehen des Bistums Worms an die Herren von Venningen. Der Ort teilt im 17. Jahrhundert das Schicksal der umliegenden Orte und war mehrfach von Verwüstungen betroffen, darunter im Dreißigjährigen Krieg und im Umfeld der Schlacht bei Sinsheim 1674.

Zur Zeit des Kurfürsten Karl Theodor (1724–1799) war Carl Philipp von Venningen Regierungspräsident in Mannheim und setzte sich für den Ausbau der von Frankfurt am Main nach Heilbronn führenden Chaussee von Sinsheim über Rohrbach nach Steinsfurt ein – entgegen den ursprünglichen Planungen, die eine Streckenführung direkt von Sinsheim nach Steinsfurt vorsahen. Die Verkehrsanbindung führte zunächst zu einer Belebung des Ortes, in dem alsbald sechs Gasthöfe entstanden waren. Allerdings wurde der verkehrsgünstig gelegene Ort auch zum häufigen Quartier von Truppen in den nachfolgenden Napoleonischen Kriegen.

Rohrbach kam 1806 zu Baden. Die vorherrschende Armut und fehlende Erwerbsmöglichkeiten führten in der Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkt zur Auswanderung. Zwischen 1834 und 1865 wanderten 50 Personen nach Nordamerika aus. Rohrbach blieb bis weit ins 20. Jahrhundert überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Erste Fabrikarbeitsplätze entstanden in einer Emailfabrik und in der Schmollschen Mühle, in der Eisen- und Blechwaren hergestellt wurden. 1939 wurden 726 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 813.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Rohrbach zahlreiche Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, dem Sudetenland und Ungarn zugeteilt, deren Eingliederung die Gemeinde vor große Probleme stellte. In den Nachkriegsjahren entstanden ausgedehnte Neubaugebiete und der Ort entwickelte sich von einem bäuerlich geprägten Dorf zu einem Wohnort für Pendler der umliegenden Orte. Von den 1939 gezählten 129 landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben waren gegen Ende des 20. Jahrhunderts nur noch wenige vorhanden.

Am 30. Dezember 1971 wurde Rohrbach in die Stadt Sinsheim eingegliedert.[2] Die ehemalige Gemeinde hatte eine Fläche von 7,84 km².[3]


Wappen


Die Blasonierung lautet: In Silber aus einem erniedrigten blauen Wellenbalken wachsend drei schwarze Rohrkolben mit grünen Stielen und je zwei grünen Blättern.


Sehenswürdigkeiten


Altes Rathaus
Altes Rathaus

Radverkehr


Durch Rohrbach verläuft die Burgen-Tour Kraichgau-Stromberg, eine etwa 52 Kilometer lange regionale Radroute, die das Dorf mit den Orten Neckarbischofsheim und Steinsfurt verbindet.[4]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 479.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950 (= Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 33). W. Kohlhammer, Stuttgart/Köln 1952, S. 122 (Digitalisat [PDF; 27,1 MB]).
  4. Kraichgau-Stromberg: Burgen-Tour | Urlaubsland Baden-Württemberg. Abgerufen am 21. Juni 2020.


Commons: Rohrbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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