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Richelsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen.

Richelsdorf
Gemeinde Wildeck
Höhe: 249 (224–412) m ü. NHN
Fläche: 7,83 km²[1]
Einwohner: 655 (2013)[2]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36208
Vorwahl: 06626
Das ehemalige Herrenhaus der Familie von Cornberg
Das ehemalige Herrenhaus der Familie von Cornberg
Epitaph in der Richelsdorfer Kirche
Epitaph in der Richelsdorfer Kirche

Geographische Lage


Richelsdorf liegt im Richelsdorfer Gebirge zwischen Süß im Westnordwesten und Untersuhl (Gemeinde Gerstungen, Wartburgkreis, Thüringen) im Ostsüdosten. Es wird von der Weihe durchflossen.


Geschichte


Richelsdorf war Besitz der Abtei Fulda, die dort um 1278 den aus Thüringen stammenden Heinrich von Kolmatsch als Vogt einsetzte und mit einem Teil des Dorfs belehnte. Am 10. Juli 1431 wurden Burkhart und sein Bruder Cord (Conrad) von Kolmatsch von Abt Johann I. von Fulda mit dem ganzen Dorf Richelsdorf mit allem Zubehör, einschließlich hoher und niederer Gerichtsbarkeit, belehnt. Die Herren von Kolmatsch blieben bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1563 Grund-, Gerichts- und Kirchenherren von Richelsdorf, zuletzt als Lehnsmannen der hessischen Landgrafen, die 1539 die Lehnsherrschaft über Richelsdorf von der Abtei Fulda übernommen hatten. Nach dem Erlöschen der Herren von Kolmatsch fiel das Dorf an die Landgrafen zurück.

Im Jahre 1598 erhielt Philipp Wilhelm von Cornberg, vor-ehelicher Sohn des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, von seinem Halbbruder, Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, Richelsdorf als rechtes Mannlehen, mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit und dem Kirchenpatronat. Gleichzeitig erhielt er Obergude, Niedergude und Landefeld. Weitere Besitzungen, Güter und Zinsgefälle erwarb er im Laufe seines Lebens im Rotenburger Land, im Raum Fritzlar und in Kassel. Zur Verwaltung seiner weit verstreuten Besitzungen hielt er sich abwechselnd auf der Auburg und in Richelsdorf auf. In Richelsdorf baute er sich in den Jahren 1598 bis 1600, direkt neben der Patronatskirche, ein Herrenhaus. Philipp Wilhelm starb dort am 30. August 1616 und wurde in der Richelsdorfer Patronatskirche beigesetzt. Landgraf Moritz ließ ihm ein großes Epitaph hinter dem Grabgewölbe im Chorraum der Kirche errichten.

Am 31. Dezember 1971 wurde die neue Gemeinde Wildeck durch den Zusammenschluss von Richelsdorf mit vier weiteren Gemeinden gebildet.[3]


Bergbau


Im Richelsdorfer Gebirge fand vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert Bergbau auf Kupferschiefer, Cobalt, Nickel und Schwerspat statt.[4] Dabei fand man 1983 in der Grube Wilhelm bei Nentershausen auch das nach dem Sitz des früher zuständigen Bergamts Richelsdorf benannte Mineral Richelsdorfit.[5][6]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke und Plätze


Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Richelsdorf.


Regelmäßige Veranstaltungen


Beide Kirchen sind nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch Versammlungs- und Gottesdienstorte, und etwa jedes Jahr zur Kirmes findet ein ökumenischer Gottesdienst abwechselnd in der evangelischen und in der katholischen Kirche statt.[8]

Einmal im Jahr findet ein internationales Reit- und Springturnier in Richelsdorf statt.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


In Richelsdorf treffen sich die Landesstraßen 3250 und 3248. Über diese erreicht man südlich die Bundesautobahn 4 an den Anschlussstellen Gerstungen bzw. Obersuhl und in nördlicher Richtung die B 400.


Gesundheitswesen


In Richelsdorf steht die AHG-Klinik, eine Fachklinik zur Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen.




Einzelnachweise


  1. Die Gemeinde In: Webauftritt der Gemeinde Wildeck, abgerufen im Februar 2016.
  2. Lokaler Nahverkehrsplan für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. (PDF) S. 6, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
  4. K. Sippel: Der Kupferschieferbergbau im Richelsdorfer Gebirge. Führungsblatt zu spätmittelalterlichen Relikten bei Iba und Nentershausen, Kreis Hersfeld-Rotenburg. (Archäologische Denkmäler in Hessen, Heft 134.) Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden, 1999, ISBN 3-89822-134-2.
  5. Mineralienatlas – Richelsdorfit
  6. Mineralienatlas – Grube Wilhelm
  7. Gerichtsplatz in Richelsdorf. Gerichtsstätten in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Die Ev. Kirche Richelsdorf in der Homepage der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
  9.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!



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