Rheinmünster ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, die zum Landkreis Rastatt gehört.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.7513888888898.0594444444444122 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rastatt | |
Höhe: | 122 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,5 km2 | |
Einwohner: | 6945 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 163 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77836 | |
Vorwahlen: | 07227, 07229Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | RA, BH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 16 063 | |
LOCODE: | DE RHR | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenbrunnenstraße 1 77836 Rheinmünster | |
Website: | www.rheinmuenster.de | |
Bürgermeister: | Helmut Pautler (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Rheinmünster im Landkreis Rastatt | ||
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Rheinmünster liegt im Oberrheingraben zwischen Baden-Baden, Bühl und dem Rhein. Die einzelnen Teil-Gemeinden sind nicht zusammengewachsen und bilden kein einheitliches Siedlungsgebiet.
Die Gemarkung der Gesamtgemeinde grenzt im Norden an die Gemeinden Hügelsheim und Sinzheim, im Osten an Bühl und im Süden an Lichtenau (Baden). Im Westen wird die Gemarkung durch den Rhein begrenzt, der zugleich die Landes- und Bundesgrenze zu Frankreich ist. Die elsässische Nachbargemeinde ist Drusenheim.
Die Gemeinde Rheinmünster besteht aus den ehemaligen Gemeinden Greffern, Schwarzach, Söllingen und Stollhofen. Zur ehemaligen Gemeinde Greffern gehört das Dorf Greffern. Zur ehemaligen Gemeinde Schwarzach gehören die Dörfer Schwarzach und Hildmannsfeld und das Gehöft Hubershof. Zur ehemaligen Gemeinde Söllingen gehören das Dorf Söllingen und das Haus Rheinbauhütte. Zur ehemaligen Gemeinde Stollhofen gehören das Dorf Stollhofen, das Gehöft Heckenmühle und die Häuser Jägerhof.
Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Greffern liegen die Wüstungen Oberowe und Oedenhof, im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schwarzach die Wüstungen Feldern und Langhurst und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Stollhofen die Wüstung Hartung.[2]
Die Gemeinde entstand am 1. Oktober 1974 durch den Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Schwarzach, Greffern und Stollhofen (alle bis Ende 1972 im Landkreis Bühl) sowie Söllingen (auch vor 1973 im Landkreis Rastatt).[3]
Der Gemeindename stammt von dem in Söllingen aufgewachsenen Pfarrer Karlheinz Willmann und wurde in einem Wettbewerb ermittelt. Er spiegelt zwei der wichtigsten historischen Einflüsse wider: Die Schwarzacher Abtei der Benediktiner, im Jahre 1803 säkularisiert, und den Rhein, der die Gemarkung nach Westen begrenzt.
Die Gemeinde ist römisch-katholisch geprägt. So gibt es auch heute noch vier katholische Kirchen im Ort, und 4223 (Stand: 30. Juni 2012) Einwohner, d. h. 64 Prozent, sind Mitglied der katholischen Kirche. Weiterhin gibt es 1005 evangelische Gläubige (15 %), die von Lichtenau aus geistlich versorgt werden. Zehn Einwohner gehören anderen Glaubensgemeinschaften an, während 1407 Einwohner (21 %) keine Angaben zu ihrer Religion gemacht haben.[4]
Bis 1998 war der gemeinsame Gemeinderat noch paritätisch nach Ortschaften besetzt. Auf Ortschaftsebene gab es bis 2019 je einen Ortschaftsrat und Ortsvorsteher. Seit 2010 gab es schon Diskussionen, zur Kostenersparnis die Ortschaftsräte abzuschaffen. Im Juli 2018 wurde schließlich beschlossen, dass Schwarzach ab der 2019 beginnenden Wahlperiode keinen Ortschaftsrat und Ortsvorsteher mehr haben wird.[5]
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Rheinmünster führte zu folgendem Endergebnis (mit Vergleich zu 2014):[6]
Partei | Sitze | Stimmenanteil | 2014 | |
CDU | 7 | 38,0 % | 42,5 %, 8 Sitze | |
Bürger für Rheinmünster | 5 | 28,4 % | 35,6 %, 6 Sitze | |
GRÜNE | 3 | 19,0 % | — | |
SPD | 3 | 14,6 % | 21,9 %, 4 Sitze | |
Wahlbeteiligung | 58,7 % | 49,9 % |
Im November 2014 wurde der parteilose Bürgermeister Helmut Pautler mit 51,56 % der Stimmen im Amt bestätigt. Bei der Bürgermeisterwahl 2022 trat er nicht erneut an. Am 6. November 2022 wurde Thomas Lachnicht (CDU) mit 72,1 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[7]
Die Gemeinde unterhält eine mit dem Partnerschaftsverband Sère et Garonne in Südfrankreich. 1993 reaktiviert, geht die Partnerschaft auf Kontakte der damaligen Gemeinde Stollhofen zur Gemeinde Castelmayran seit 1956 zurück. Der „Place de Saint Nicolas de la Grave“ in Schwarzach und der „Place de Castelmayran“ in Stollhofen sind Ausdruck des europäischen Gedankens und der Freundschaft mit Frankreich.
Die Wirtschaft Rheinmünsters wurde lange Zeit durch eine Niederlassung des amerikanischen Chemiekonzerns Dow Chemical in Greffern geprägt. Das Werk in Greffern wurde 1965 aufgebaut und stellte den ältesten Produktionsstandort des Dow-Konzerns in Deutschland dar. Im zweiten Halbjahr 2019 wurden die Produktionsanlagen Dows durch Trinseo übernommen. Trinseo erweiterte durch diese Übernahme seine schon bestehende Produktion am Standort Rheinmünster. Zusammen mit Niederlassungen der Unternehmen Evonik, Olin und Ravago bildet der Trinseo-Standort den „Chemiepark Rheinmünster“. Im Zuge der Veräußerung der Geschäftsanteile von Dow übernahm Trinseo auch den Betrieb des Chemieparks und verantwortete ab der Übernahme standortbezogene Dienstleistungen wie die Instandhaltung, Logistik und Entsorgung.[8][9][10] Historisch waren Schifffahrt, Fischerei und Landwirtschaft von großer Bedeutung. Die kanadische NATO-Basis CFB Baden-Soellingen (Gemarkungen Hügelsheim, Rheinmünster) stellte bis zum Abzug der Streitkräfte im Jahre 1993 gleichfalls einen wichtigen Faktor dar. Seit 1997 wird dort der Baden-Airpark mit Flughafen und Gewerbegebiet privatwirtschaftlich betrieben.
2006 war Rheinmünster die einzige schuldenfreie Gemeinde im Landkreis Rastatt (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg).
Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, der zweitgrößte Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg, liegt größtenteils auf Rheinmünsteraner Gebiet.
Zum Chemiewerk in Greffern führt eine Eisenbahn-Güterstrecke der SWEG, ehemals Teil der Mittelbadischen Eisenbahnen.
Die Bundesstraße 36 führte durch Rheinmünster, 2016 wurde sie zur Landesstraße 75 herabgestuft.
Über den Rhein hinweg verbindet die Autofähre „Drusus“ Greffern mit Drusenheim.
Neben einer Realschule und einer Hauptschule mit Werkrealschule bestehen auch drei Grundschulen in der Gemeinde. Zudem bietet Rheinmünster vier Kindergärten an.
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