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Rastede [raˈsteːdə], auch [ʁaˈʃteːdə][2] (niederdeutsch Raastäe/Raas) ist eine Gemeinde im Landkreis Ammerland im Nordwesten von Niedersachsen. Sie befindet sich 12 Kilometer nördlich von Oldenburg und etwa 25 Kilometer von der Nordsee entfernt. Rastede liegt in der Region Weser-Ems. Seit 2011 ist Rastede als Ausflugsort staatlich anerkannt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Ammerland
Höhe: 10 m ü. NHN
Fläche: 123,61 km2
Einwohner: 22.874 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 185 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26180
Vorwahlen: 04402, 0441, 04454, 04458, 04483
Kfz-Kennzeichen: WST
Gemeindeschlüssel: 03 4 51 005
Gemeindegliederung: 27 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sophienstraße 27
26180 Rastede
Website: www.rastede.de
Bürgermeister: Lars Krause (SPD)
Lage der Gemeinde Rastede im Landkreis Ammerland
KarteOldenburg
Karte

Geografie


Rastede liegt am Ostrand der Oldenburger Geest, die auf dem Gemeindegebiet in die Wesermarsch übergeht.


Gemeindegliederung


Rastede aus der Luft; der Schlosspark liegt unten links, das Schloss Rastede am linken Bildrand
Rastede aus der Luft; der Schlosspark liegt unten links, das Schloss Rastede am linken Bildrand

Zur Gemeinde Rastede gehören die folgenden 27 Ortsteile:

Tabelle Ortsteile:
Rastede I Rastede II Leuchtenburg Hostemost
Südende I Südende II Kleibrok Delfshausen
Kleinenfelde Neusüdende I Neusüdende II Hankhausen I
Hankhausen II Loy Lehmdermoor Barghorn
Wahnbek Ipwege Ipwegermoor Hahn-Lehmden
Nethen Bekhausen Wapeldorf Heubült
Rastederberg Liethe Lehe  

Nachbargemeinden


Nachbargemeinden sind Wiefelstede (Landkreis Ammerland) im Westen, Varel (Landkreis Friesland) im Norden, Jade (Landkreis Wesermarsch) im Nordosten, etwas östlicher Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch), Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) im Südosten und die kreisfreie Stadt Oldenburg im Süden.

Varel (20 km)
Jade (15 km) Ovelgönne (26 km)
Wiefelstede (8 km) Elsfleth (25 km)
Oldenburg (Oldb) (16 km)

Die Entfernungsangaben sind ungefähre Angaben und beziehen sich auf die Entfernung bis zum Orts-/Stadtzentrum.


Flächennutzung


Flächennutzung 2019
Nutzung Fläche in ha
Gebäude- und Freifläche 1.308,44
Erholungsfläche 168,00
Verkehrsfläche 679,63
Waldfläche 1.421,50
Wasserfläche 207,89
Landwirtschaftsfläche 8.464,78
Betriebsfläche 32,88
Flächen anderer Nutzung 23,31
Gesamtfläche 12.306,43

Die Flächennutzungstabelle[3] rechts macht den hohen Anteil der Landwirtschaftsflächen an der Gesamtfläche Rastedes deutlich. Mit knapp 70 Prozent übertrifft Rastede deutlich den bundesrepublikanischen Durchschnitt von 52 Prozent. Grund hierfür sind vor allem die weiten, sehr dünn besiedelten Niederungsgebiete im Norden und Osten der Gemeinde, die vorwiegend als Grünland genutzt werden. Die Wohn- und Gewerbegebiete konzentrieren sich dagegen entlang der Hauptverkehrsachsen auf dem höher gelegenen Geestrücken, der ungefähr in nord-südlicher Richtung verläuft.


Geschichte



Das Mittelalter


Die Geschichte des Ortes Rastede beginnt im Hochmittelalter 1059 mit der Kirchengründung durch Graf Huno von Rustringen. Das Stiftungsdatum der St.-Ulrichs-Kirche gilt als das Gründungsdatum Rastedes, da es die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde und vieler zu ihr gehörender Siedlungen und Einzelhöfe ist. Im Jahr 1091 wurde nur wenige Hundert Meter von der Kirche entfernt ein Benediktiner-Kloster gegründet. Fünf Jahre später erhielt dieses Kloster eine Klosterkirche. Rastede hatte in dieser Zeit eine herausragende Stellung in der Region. Diese Stellung basierte einerseits auf der religiösen bzw. kirchenpolitischen Stellung, andererseits auf den verkehrstechnischen und geologischen Gegebenheiten.

Das Kloster Rastede wurde von seinem Stifter reich mit Besitztümern beschenkt. So verfügte es nicht nur über Ländereien in und um Rastede, sondern auch über große Flächen in ganz Norddeutschland und Westfalen. Durch den zu zahlenden Zehnt und die daraus resultierende materielle Unabhängigkeit wurde das Kloster Rastede schnell zu einem geistigen Zentrum in Norddeutschland. Eine günstige Verkehrsanbindung verhalf dem Ort zu weiterem wirtschaftlichen Aufschwung. Rastede lag an der Friesischen Heerstraße, einem strategisch wichtigen Militär- und Handelsweg zwischen Bremen und Friesland. Der Rasteder-Wiefelsteder Geestrücken war für die Anlage einer Straße, anders als das Marschland, besonders geeignet.

Das Kloster wurde zum Hauskloster der Grafen von Oldenburg, die teilweise auch in Rastede wohnten und sich entsprechend in klösterliche Angelegenheiten einmischten. Das hatte negative Folgen für die Mönche und für die Entwicklung des Ortes. So lebte der berüchtigte Raubgraf Gerd der Mutige im Kloster und ließ es 1476 sogar zu einer Festung ausbauen. Die Bauern litten unter den Raubzügen des Grafen. Gerds Opfer kamen, von Rachedurst getrieben, nach Rastede, um die umliegenden Höfe zu plündern und zu brandschatzen. Als Folge der ständigen Einbeziehung in kriegerische Handlungen und der stetig steigenden Abgabenlast wanderten viele Bauern zu dieser Zeit aus dem Herrschaftsgebiet aus.


Von der Grafschaft bis zur Revolution


Mit der Reformation im Oldenburger Land verlor auch das Kloster seine geistige Grundlage. Die Oldenburger Grafen zahlten die verbliebenen Mönche aus und nahmen das Kloster in Besitz. Der erste gräfliche Bewohner der Anlage, Christoph von Oldenburg, ließ 1565 in Rastede die erste Volksschule der Region errichten. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts baute Graf Anton Günther die säkularisierte Anlage zu seiner gräflichen Sommerresidenz mit Jagdschloss und Pferdeställen um.

Nach dem Tode Anton Günthers im Jahr 1667 fielen die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen an das dänische Königshaus. Die stiefmütterliche Behandlung des Landes Oldenburg durch Dänemark ließ letztlich auch das Schloss verfallen und sorgte für wirtschaftliche Stagnation in Rastede.

Nach einem viertägigen Zwischenspiel 1773, in dem Rastede zum russischen Zarenreich gehörte, erlangte das inzwischen zum Herzogtum erhobene Oldenburg wieder seine Selbständigkeit (siehe: Vertrag von Zarskoje Selo). Im Jahr 1777 erwarb Herzog Peter Friedrich Ludwig das Schloss zurück und ließ es ausbauen, nachdem es unter der dänischen Herrschaft bereits in bürgerlichen Besitz verkauft worden war. Mit der Novemberrevolution 1918 wurde auch in Oldenburg die Monarchie abgeschafft. Großherzog Friedrich August zog sich aus den Regierungsgeschäften zurück und machte seine Sommerresidenz in Rastede zu seinem ständigen Wohnsitz. Rastede blieb bis zu dessen Abschaffung ein Teil des Freistaates Oldenburg. Die Gemeinde Rastede und ihre Bürger sind auch heute noch eng mit dem Hause Oldenburg verbunden.


Aufstieg des Bürgertums


1867 baute die Großherzogliche Oldenburgische Eisenbahn eine Bahnstrecke von Bremen über Oldenburg und Rastede ins preußische Wilhelmshaven. Diese Strecke hatte für den Ort große Vorteile. Der wirtschaftliche Aufschwung durch den anwachsenden Fremdenverkehr war deutlich spürbar. Man machte Kaffeefahrten mit Sonderzügen nach Rastede, die Menschen spazierten im Park und die Gaststätten und Kaffeehäuser profitierten von der Attraktivität der Gemeinde. Zur Jahrhundertwende fertigte der Rasteder Bahnhof über 100.000 Reisende im Jahr ab.

Ebenfalls um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden viele der sogenannten Oldenburger Hundehütten, ein populärer Haustyp des bürgerlichen Wohnens, die noch heute das Ortsbild zu großen Teilen prägen.

Der Ort Rastede entwickelte sich aus drei maßgeblichen Siedlungen: Brink (Gebiet um den heutigen Marktplatz), Rastede (Kirche und Kloster) und der Bauerschaft Südende. Diese Entwicklung trug dazu bei, dass es in Rastede keinen deutlich erkennbaren Mittelpunkt gibt. Erst 1840 wurden alle drei Siedlungskeime zum heutigen Ort zusammengezogen und durch eine breite Allee miteinander verbunden, an der sich nach und nach zahlreiche Geschäfte ansiedelten.

Im Jahr 1810 annektierte Napoléon Bonaparte das Herzogtum Oldenburg und somit gehörte Rastede bis 1814 zum französischen Kaiserreich. Die Mairien Rastede und Wiefelstede bildeten den Kanton Rastede, der sich im Arrondissement Oldenburg und im Département des Bouches du Weser (frz. für: Weser-Mündung) befand.

Im Zuge der Neuordnung nach dem Sturz Napoleons setzte man das Amt Rastede (vergleichbar mit einem heutigen Landkreis) aus den Gemeinden Wiefelstede, Rastede, Jade und Schweiburg zusammen. 1868 wurden die beiden nördlichen Gemeinden Jade und Schweiburg dem Amt Varel und die beiden Ammerländer Gemeinden Rastede und Wiefelstede dem Amt Oldenburg zugeordnet. Die oldenburgische Verwaltungsreform des Jahres 1933 durch die nationalsozialistisch geführte Landesregierung führte zur Erweiterung der Gemeinde Rastede um die Ortsteile Wahnbek und Ipwege, zugleich jedoch zu einer Angliederung an das Amt Ammerland, den späteren Landkreis Ammerland. Durch den Verlust dieser Eigenständigkeit wurde Rastede deutlich in seiner Bedeutung zurückgesetzt.


Nach dem Zweiten Weltkrieg


Rastede wurde 1946 ein Teil des neuen gegründeten Bundeslandes Niedersachsen.

Trotz der militärisch bedeutenden Eisenbahnlinie und des zum Rüstungsbetrieb ausgebauten Brötje-Werks wurde Rastede mit nur 3 % verhältnismäßig wenig zerstört. Den Ortsteil Nethen hatte es im Gemeindegebiet am stärksten getroffen. Insgesamt fielen 652 Soldaten aus der Gemeinde, 282 Soldaten wurden vermisst.

Durch den geringen Zerstörungsgrad wurde Rastede für Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten interessant. Aber auch aus dem eigenen Landkreis zog es Ausgebombte in den Ort. So erhofften sich viele Menschen aus dem stark zerstörten Edewecht einen Neuanfang in Rastede. Innerhalb kurzer Zeit wuchs die Einwohnerzahl von 8.800 auf 15.000 an. Der plötzliche Ansprung verursachte ein großes Wohnungsproblem und so entstanden am Ortsrand sehr schnell neue Siedlungen mit Reihenhäusern und Wohnblöcken.

1949 wurde von Garlich von Essen und unter Mithilfe des Erbgroßherzogs Nikolaus Friedrich Wilhelm von Oldenburg, Sohn des letzten regierenden Monarchen Friedrich August, im Schlosspark zwischen Schloss und Klostermühle ein Turnierplatz für den Pferdesport errichtet. Auf dieser Reitanlage, die dem Turnierplatz von Klein Flottbek nachempfunden war, fand 1950 zum ersten Mal das 2. Oldenburger Landesturnier statt, also zu einem Zeitpunkt, an dem das Land Oldenburg nominell nicht mehr existierte. 1959 wurde anlässlich der 900-Jahr-Feier das neue Rathaus errichtet.


Einwohnerentwicklung


Einwohnerentwicklung von Rastede von 1910 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung von Rastede von 1910 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
JahrEinwohner
19106.463
19398.793
195014.435
196114.235
197016.559
199819.929
199920.029
200020.008
JahrEinwohner
200119.876
200220.035
200320.039
200420.145
200520.161
200620.522
200720.613
200820.698
JahrEinwohner
200920.667
201020.769
201120.953
201221.059
201321.121
201421.447
201521.796
201622.207
JahrEinwohner
201722.401
201822.531
201922.708

Etymologie und Namensgebung


Der Sage nach schwor Graf Huno, im Falle eines siegreichen Kampfes ein Kloster zu stiften. Nach seiner Rückkehr soll er einen Schwan fliegen gelassen haben und an der Stelle, an der der Schwan landete, sollte das Kloster gebaut werden. Der Schwan kreiste erst eine Zeit lang über einem Ort, anscheinend hatte er Zweifel, plattdeutsch „Twiefel“; es war die „Stätte des Twiefels“, woraus später der Name „Wiefelstede“ entstand. Schließlich landete der Schwan aber doch einige Kilometer weiter östlich, um Rast zu machen. Dies war die „Stätte der Rast“, Rastede. Einen wissenschaftlichen Nachweis für diesen Beweggrund gibt es allerdings nicht, da es sich hier selbstverständlich um eine Legende handelt.

Alte Bezeichnungen: Rastede (1059), Radestad (1123), Radestad (1158), Radestad (1190), Rarstad (1202), Rastede (1237), Rastede (1290), Radstede (1407), Rastede (1420), Radstede (1424), Rastede (1458), Rastede (1630)

„Rode“, „rod(a)“ oder „roth“ bedeutet Rodung. „Stede“ oder „stedi“ bedeutet Stätte. Herleitung/Fazit: Rastede könnte also „Rodungsstätte“ bedeuten.


Religionen


Die St.-Ulrichs-Kirche zu Rastede
Die St.-Ulrichs-Kirche zu Rastede
St. Ulrich mit Friedhof
St. Ulrich mit Friedhof

Die Einwohner der Gemeinde Rastede gehören mit rund 60 % mehrheitlich der evangelisch-lutherischen Konfession an. Weiterhin gibt es eine katholische Kirche und eine neuapostolische Gemeinde.

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rastede ist mit dem Gebiet der politischen Gemeinde Rastede identisch. Sie ist in der Gemeinde an drei Standorten vertreten. Die am 11. September 1059 gestiftete St.-Ulrichs-Kirche befindet sich im Stadtzentrum und ist die älteste Kirche von Rastede. Sie ist eine Saalkirche mit Krypta und hat eine Länge von 26,5 Meter und eine Breite von 9,5 Metern. Der freistehende Glockenturm der Kirche befindet sich an der südwestlichen Seite der Kirche. Der Gottesdienst an der St.-Ulrichs-Kirche wird seit 1524 in lutherischer Tradition durchgeführt. Erster evangelischer Prediger der Gemeinde war Oltmann Kröger. Die Kirchengemeinde ist in die vier Pfarrbezirke Mitte, Ost, Süd und Nordwest unterteilt. Direkt neben der St.-Ulrichs-Kirche befinden sich das Gemeindebüro und das Gemeindehaus am Denkmalsplatz. Weitere Kirchen sind die St.-Johannes-Kirche von 1956 im Ortsteil Hahn-Lehmden sowie die Willehad-Kirche von 1958 im Ortsteil Wahnbek.[4]

Die katholische Kirche St. Marien im Stadtzentrum von Rastede wurde 1950 gebaut, als die Zahl der Katholiken in die Gemeinde Rastede nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus Schlesien zunahm. Ab 1946 war daher ein katholischer Seelsorger in Rastede tätig. Ab 1948 gehörte der Seelsorgebezirk Rastede zur Mutterkirche St. Peter in Oldenburg und war ab 1987 eine eigenständige Pfarrei. Seit dem 21. Februar 2008 gehört die Kirche St. Marien zur neuen Pfarrei St. Vinzenz Pallotti, in der die bisherigen selbstständigen Kirchengemeinden von Bad Zwischenahn (St. Marien), Edewecht (St. Vinzenz) und Rastede (St. Marien) zusammengefasst wurden.[5]

Die am 16. Dezember 1992 eingeweihte Kirche der neuapostolischen Kirchengemeinde Rastede befindet sich an der Goethestraße im Rasteder Ortsteil Kleinenfelde. Die Kirchengemeinde wurde am 8. Mai 1932 gegründet und hat heute rund 120 Mitglieder.[6]


Politik



Gemeinderat


Der Rat der Gemeinde Rastede besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[7] Die 34 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die laufende Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Lars Krause (SPD).

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das vorläufige Ergebnis:[8]

Gemeinderatswahl 2021
Vorläufiges Ergebnis (%) [9]
 %
40
30
20
10
0
34,97
31,53
15,79
6,55
7,13
3,07
0,97
CDU
SPD
Grüne
WGR
FDP
Linke
FFR
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016[9]
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,62
−0,08
+2,25
+0,71
+3,85
−0,09
−1,04
CDU
SPD
Grüne
WGR
FDP
Linke
FFR
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Sitzverteilung im Gemeinderat
1
11
5
3
2
12
1 11 5 3 2 12 
Insgesamt 34 Sitze
  • Linke: 1
  • SPD: 11
  • Grüne: 5
  • FDP: 3
  • WGR: 2
  • CDU: 12
Partei 2021 2016
% Stimmen Sitze % Stimmen Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,011.65912 39,612.27213
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,510.51011 31,69.80011
Bündnis 90/Die Grünen 15,85.2635 13,54.1995
Freie Demokratische Partei 7,12.3783 3,39831
UWG 6,62.1822 5,81.8132
Die Linke 3,11.0221 3,29801
Freie Fraktion Rastede 1,03240 2,06261
Wahlbeteiligung 62,71 % 59,79 %
11.403 von 18.381 10.688 von 17.875

Bürgermeister


In der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 konnte sich Lars Krause (SPD) mit 59,43 % der Stimmen gegenüber seinem Kontrahenten Alexander von Essen (CDU) mit 40,57 % durchsetzen. Lars Krause übernahm am 1. November 2019 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Rastede. Zuvor war Dieter von Essen (CDU) zwischen November 2011 und Oktober 2019 Bürgermeister. Auf der konstituierenden Ratssitzung am 7. November 2016 wurden Torsten Wilters (CDU) und Gerd Langhorst (GRÜNE) zu stellvertretenden Bürgermeistern gewählt.[10] Anfang April 2019 ist Torsten Wilters von allen Ämtern zurückgetreten.[11] Seit dem 25. Juni 2019 ist Kai Küpperbusch (CDU) neben Gerd Langhorst stellvertretender Bürgermeister.


Wappen


Das Wappen der Gemeinde Rastede zeigt auf gelbem (goldenem) Schildergrund oben einen schreitenden roten Löwen, darunter zwei rote Zick-Zack-Balken.[12]

Das Wappen geht auf eine Sage aus Zeiten der Gründung Rastedes zurück. Ende des 11. Jahrhunderts lud Heinrich IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu einem Reichstag nach Goslar. Der ebenfalls eingeladene Rasteder Kirchenstifter Graf Huno folgte dieser Einladung nicht, so dass seine Feinde in Gegenwart des Kaisers schlecht über ihn reden konnten. Heinrich forderte Graf Huno ein zweites Mal auf, an den Hof zu kommen. Jedoch dieses Mal solle er einen Kämpfer mitbringen, der sich mit einem kaiserlichen Kämpfer messen könne.

Graf Huno machte sich mit seinem Sohn Friedrich auf den Weg nach Goslar. Dort stellte sich der kaiserliche Kämpfer als gefährlicher Löwe heraus. Friedrich wäre unter regulären Umständen gegen den Löwen chancenlos gewesen, so dass er zu einer List griff. Vor dem Kampf stopfte er eine Strohpuppe mit Tiergedärmen und fettete sie von außen ein. In der Arena warf er die Puppe dem Löwen entgegen, der sofort über sie herfiel. Friedrich schlich sich an das abgelenkte Raubtier heran und tötete es mit seinem Schwert.

Der Kaiser war von dieser List beeindruckt. Er tauchte seine Hand in die blutende Wunde des Löwen und malte mit zwei Fingern zwei waagerecht verlaufende Zickzack-Linien auf den goldfarbenen Schild Friedrichs. Diese roten Linien auf goldenem Grund finden sich ebenfalls im Wappen des Landkreises Ammerland, auf dem Schildlein der Kreisstadt Westerstede und in den Wappen von Oldenburg (Oldb) oder Brake (Unterweser) wieder. Bei letzteren verlaufen die Streifen jedoch geradlinig.


Flagge


Die Farben der Flagge sind blau-rot; sie zeigt als Symbol das Wappen.[12]


Städtepartnerschaft


Seit dem 7. Mai 2022 unterhält Rastede mit der Stadt Polen Dobrzyca, Polen eine Städtepartnerschaft. Der Ratsbeschluss erfolgte bereits am 20. April 2020.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kastanie am Ellernteich (ND WST-094)
Kastanie am Ellernteich (ND WST-094)
Schloss Rastede
Schloss Rastede
Ellernteich
Ellernteich
Palais Rastede
Palais Rastede
Das Hirschtor – Eingang zum Schlosspark
Das Hirschtor – Eingang zum Schlosspark

Der Landkreis Ammerland hat in der Gemeinde Rastede 23 Objekte (überwiegend Bäume) als Naturdenkmale ausgewiesen. Bei einem Rundgang um den Ellernteich von der Oldenburger Straße bei der St. Ulrich-Kirche aus kann man besonders viele naturschutzrechtlich geschützte Bäume betrachten.


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Bahnhof Rastede
Bahnhof Rastede

Schienenverbindungen

Der Bahnhof Rastede liegt an der Strecke Wilhelmshaven–Oldenburg. Die Linie RE 18 fährt über die Kursbuchstrecke 392 von Wilhelmshaven über Sande, Oldenburg und Cloppenburg nach Osnabrück. Alle vier Stunden ist die Linie RE 19 über Delmenhorst nach Bremen im Fahrplanangebot. Sonst ist in Richtung Bremen/Hannover ein Umstieg in Oldenburg notwendig. RE 18 und RE 19 werden von der NordWestBahn betrieben.


Straßenverbindungen

Die Bundesautobahn A 29 führt in Nord-Süd-Richtung durch die Gemeinde. Rastede sowie die Orte Hahn-Lehmden und Wapeldorf im Norden besitzen einen eigenen Autobahnzubringer. Durch eine Zufahrt zum Autobahnkreuz Oldenburg-Nord (das auf Rasteder Gebiet liegt) haben die Orte Loy und Wahnbek ebenfalls eine Anbindung an das Autobahnnetz. Vom oben besagten Autobahnkreuz zweigt auch die A 293 ab, welche noch ein kleines Stück auf Rasteder Boden und dann auf Oldenburger Territorium bis zum Dreieck Oldenburg-West verläuft.

Die geplante A 20 soll in ihrer südlichsten Trassenvariante nördlich des Ortskerns verlaufen.

Durch den Ort Rastede verläuft die Kreisstraße K 131.


Busverbindungen

Linie Linienführung
323Wahnbek – Etzhorn – Ohmstede – Oldenburg Hbf/ZOB/Lappan – Osternburg – Kreyenbrück – Krusenbusch
340Jaderberg – Rastede – Wahnbek – Oldenburg
341Bekhausen – Hahn-Lehmden – Rastede
342Barghorn – Loy – Wahnbek – Neusüdende – Leuchtenburg – Rastede
343Nethen – Hahn-Lehmden – Rastede
344Delfshausen – Hahn-Lehmden – Rastede
348Oldenburg – Rastede – Zetel
370Rastede – Leuchtenburg – Wiefelstede – Bad Zwischenahn
440Oldenburg – Loy – Großenmeer – Brake – Nordenham bzw. Bremerhaven (Weser Sprinter)
Nachteule (N31)Oldenburg – Wahnbek – Rastede – Hahn-Lehmden – Wiefelstede – Tange

Medien


Die Rasteder Rundschau wird monatlich im ortsansässigen Huno Verlag herausgegeben und kostenlos an die Haushalte verteilt. Das Rasteder Gemeindearchiv gibt in regelmäßigen Abständen den Rasteder Archivboten im Oldenburger Isensee-Verlag heraus.

Regionale und lokale Tageszeitung ist die Nordwest-Zeitung (kurz NWZ) der Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG aus Oldenburg. Die NWZ betreibt im Internet gleichzeitig einen regionalen TV-Sender mit Namen NWZ-TV und berichtet mit einer eigenen Nachrichtensendung sowie weiteren Reportagen.

Mittwochs und sonntags werden zwei kostenlose Anzeigenblätter (Hunte Report und Ammerländer Sonntagszeitung) an alle Haushalte verteilt. Freitags bekommen alle Haushalte das kostenlose Anzeigenblatt Neue Zeitung Ammerland.

Außerdem berichtet der Regionalsender Oldenburg Eins (oeins) per Radio und Kabel-TV über aktuelles aus Rastede und Umgebung.

Ein weiterer Sender ist heimatLIVE. Dieser ist über das Internet zu empfangen und wird von der EWE AG betrieben.


Gesundheits- und Pflegewesen


In Rastede gibt es unterschiedliche Einrichtungen der stationären Altenpflege. In den meisten wird auch Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege angeboten:

Die AWO Wohnen & Pflegen Altenwohnanlage ist eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Rastede (seit 1974). Es gibt Doppel- und Einzelzimmer. In einem neueren Anbau wurden spezielle Aspekte zur Betreuung von Demenzkranken berücksichtigt. Um den Bewegungsdrang der Demenzerkrankten gerecht zu werden wurde der Flur als Rundlauf gestaltet und farblich hervorgehoben.[13]

Der Petershof Rastede liegt im Ortskern von Rastede und verfügt über Doppel- und Einzelzimmer. Etwas außerhalb von Rastede, in Rastederberg befindet sich das Alten- und Pflegeheim Höpken. Für die ambulante Pflege in Rastede gibt es drei Anbieter: Die Sozialstation Rastede, Cura häuslicher Pflegedienst und Vita Ambulanter Pflegedienst.

Es gibt eine Einrichtung der stationären Behindertenpflege. Die AWO Trialog Wohnanlage am Mühlenhof beherbergt überwiegend psychisch Erkrankte. Es werden 59 Bewohner in Einzelzimmern betreut. Ziel ist die Rehabilitation bis zu einem möglichen Auszug. Für Bewohner die in eine eigene Wohnung gezogen sind oder zu Hause wohnenden psychisch Erkrankten bietet die AWO Trialog Ambulant Betreutes Wohnen an. Die Einrichtung hieß früher Grünes Haus und befand sich in dem ehemaligen Armenhaus von Rastede, dieses wurde 2011 abgerissen und die Einrichtung zog in die ehemalige Kleeblatt Klinik Rastede unter dem neuen Namen Wohnanlage am Mühlenhof um. In dem neuen Gebäude befindet sich auch das Kompetenzzentrum am Mühlenhof mit Seminar Räumlichkeiten, hier findet auch die öffentliche Vortragsreihe „Seelische Gesundheit“ statt.

Der Sozialpsychiatrische Dienst vom Gesundheitsamt Ammerland bietet für psychisch Erkrankte Beratung und eine betreute Freizeitgruppe an. Diese trifft sich in der ehemaligen Bauschule in der Anton-Günter-Straße 8. Das Deutsche Rote Kreuz Rastede betreibt in seinem Standort Rote Buche eine Speisekammer und eine Kleiderkammer.


Ansässige Unternehmen


Unternehmen, die überregional bekannt sind und in Rastede ihren Sitz haben:

Daneben sind über 1600 weitere Gewerbebetriebe in Rastede angemeldet. Um eine weitere Ansiedlung von Betrieben ist die Wirtschaftsförderung Rastede bemüht.[14]


Wichtige Behörden


Einige hundert Meter nördlich des Autobahnkreuzes Oldenburg-Nord, direkt an der nördlichen Richtungsfahrbahn der A 29 im Ortsteil Neusüdende II, befindet sich ein Standort der Landespolizei. Hier sind sowohl ein Kommissariat der Autobahnpolizei, als auch ein Teilstandort der niedersächsischen Polizeihubschrauberstaffel stationiert.


Freizeit


Landschaftsfenster „Geestrand“ in Hankhausen
Landschaftsfenster „Geestrand“ in Hankhausen
Nethener See aus der Luft
Nethener See aus der Luft


Bildung


Landes-Feuerwehrschule in Loy
Landes-Feuerwehrschule in Loy
Rettungsübung an der Landes-Feuerwehrschule Loy
Rettungsübung an der Landes-Feuerwehrschule Loy


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Bedeutende Einwohner der Gemeinde



Sonstiges


1907 wurde der Fischdampfer Rastede der J. Wieting-Reederei in Bremerhaven nach Rastede benannt. Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Vorpostenboot in der Kaiserlichen Marine.

Ein Streit um die Übernahme der kommunalen Müllabfuhr Rastedes durch den Landkreis führte am 23. November 1988 zum "Rastede-Urteil", in dem das Bundesverfassungsgericht grundsätzliche Feststellungen zu Umfang und Grenzen der in Art. 28 Abs. 2 des Grundgesetzes garantierten Kommunalen Selbstverwaltung traf.[15]

2008 fand sich die Gemeinde ungewollt in deutschen und internationalen Medien wieder, als der arbeitslose und drogenabhängige Nikolai H. am Ostersonntag einen fast 6 kg schweren Holzklotz von einer zu Rastede gehörenden Autobahnbrücke auf die A 29 warf und dabei die Beifahrerin eines zu diesem Zeitpunkt die Brücke unterfahrenden PKWs tötete.[16]


Literatur




Commons: Rastede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. NDR 2-Radiobericht über die korrekte Aussprache von Rastede in NDR2-Morgen vom 23. März 2011.
  3. Statistisches Jahrbuch 2019 der Gemeinde Rastede – Katasterflächen in Hektar (PDF; 514 kB), abgerufen am 21. März 2020.
  4. Evangelische Kirche Rastede - Unsere Kirchengemeinde, abgerufen am 25. November 2014
  5. Dekanat Oldenburg - St. Marien, Rastede, abgerufen am 25. November 2014
  6. Neuapostolischen Kirchengemeinde Rastede - Kurzchronik, abgerufen am 25. November 2014
  7. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 4. Januar 2017.
  8. Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 12.09.2021, abgerufen am 13. September 2021
  9. votemanager.de abgerufen 13. September 2021
  10. rastede.de – Rat und Ausschüsse, abgerufen am 7. Juni 2015
  11. Nordwest-Zeitung: Affäre Um Torsten Wilters: Ammerlands Vize-Landrat tritt von allen Ämtern zurück. 5. April 2019, abgerufen am 26. April 2019.
  12. Hauptsatzung der Gemeinde Rastede (PDF) abgerufen am 11. September 2014
  13. AWO Wohnen & Pflegen Altenwohnanlage, abgerufen am 29. Oktober 2014
  14. nwzonline.de: 1643 Gewerbebetriebe in Rastede, abgerufen am 25. April 2012.
  15. BVerfGE 79, 172 - Rastede auf: DFR
  16. Der Holzklotz-Werfer: Drogen, Suff und keine Zukunft. auf: stern.de, 22. Mai 2008.

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- [de] Rastede

[en] Rastede

Rastede (Low German: Raastäe/Raas) is a municipality in the Ammerland district, in Lower Saxony, Germany. It is situated approximately 12 km north of Oldenburg. It is the site of the Schloss Rastede.

[ru] Растеде

Растеде (нем. Rastede) — община и город в Германии, расположен в земле Нижняя Саксония.



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