Die Gemeinde Apen (niederdeutsch Aap) ist die westlichste Gemeinde im Landkreis Ammerland in Niedersachsen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.2213888888897.80972222222223 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Ammerland | |
Höhe: | 3 m ü. NHN | |
Fläche: | 77,02 km2 | |
Einwohner: | 11.883 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26689 | |
Vorwahlen: | 04489, 04409, 04499Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | WST | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 51 001 | |
LOCODE: | DE APE | |
Gemeindegliederung: | 9 Bauerschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 200 26689 Apen | |
Website: | www.apen.de | |
Bürgermeister: | Matthias Huber (SPD) | |
Lage der Gemeinde Apen im Landkreis Ammerland | ||
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Apen liegt in der zur Oldenburger Geest gehörenden naturräumlichen Einheit des Aper Geestrandes und bildet den Übergang von der Parklandschaft Ammerland in das ostfriesische Fehngebiet. Die Gemeinde befindet sich im Zuflussgebiet der Ems und noch im tideabhängigen Bereich; der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt knapp einen Meter. In den vergangenen Jahrzehnten fanden umfangreiche Deichsicherungs- und Ausdeichungsmaßnahmen statt. Sie verhindern eine großflächige Überschwemmung des Gemeindegebietes in den Wintermonaten.
Die nächstgrößere Stadt ist Oldenburg, etwa 28 km östlich von Apen.
Die Gemeinde Apen grenzt, im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten, an die Stadt Westerstede und die Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland, an die Gemeinde Barßel im Landkreis Cloppenburg und an die Gemeinden Detern und Uplengen im Landkreis Leer.
Die Gemeinde Apen ist unterteilt in Bauerschaften. Insgesamt 24 Ortsteile wurden neun Bauerschaften zugeordnet. Hierbei kommt es zur Besonderheit, dass einige Ortsteile wie Klauhörn, Lengenermoor und Nordloh-Kanal zwei Bauerschaften zugeordnet sind. Die neun Bauerschaften der Gemeinde Apen:
Die Landschaft der Gemeinde wird geprägt von kleinen geschwungenen Wasserläufen und schnurgeraden Kanälen, Fehnbrücken, grünen Deichen, historischen Wallhecken sowie dem einzigartigen Süßwasserwatt des Nordwestens. Durch die Nähe zur Nordsee herrscht ein ganzjährig gemäßigtes maritimes Klima. Allgemein sind Sommer und Herbst feuchter, Winter und Frühjahr dagegen etwas trockener. Durch die Gemeinde führen eine Reihe von Wasserläufen, die gezeitenabhängig über Jümme, Leda und Ems mit der Nordsee verbunden sind. Der 1840 zur Entwässerung des Moores und als zukünftiger Transportweg für die Industrialisierung begonnene Augustfehn-Kanal ist heute nicht mehr schiffbar. An ihm reihen sich die Ortsteile Augustfehn I, Augustfehn II und Augustfehn III. Seit der Sanierung 1999 unterliegt der Kanal der Tide.
Erste geschichtliche Erwähnungen des Ortes finden sich um 1230, als die Ritter von Apen dem Grafen von Oldenburg Heerfolge leisteten. Damals war es ein wichtiger Grenzort am Wasser- und Landweg nach Ostfriesland. Um diese Zeit wurde die St. Nikolai-Kirche errichtet. 1340 wurde die erste Windmühle des Ammerlandes in Apen erbaut. Apen war für Jahrhunderte der bedeutendste ammerländische Festungsort gegen das ostfriesische „Ausland“. Im Jahre 1457 ging Apen in einer Fehde zwischen den Ostfriesen und Oldenburgern in Flammen auf. Auch in nachfolgenden Jahren kam es in Apen immer wieder zu Bränden, so zum Beispiel 1465, 1468, 1473. Die Festung zu Apen wurde 1538 vom Fürstbischof von Münster erobert. 1582 richtete Graf Johann von Oldenburg in Apen zwei Märkte ein. Der traditionelle Herbstmarkt wird noch heute jedes Jahr gefeiert. Die um 1515 errichtete Festung Apen wurde zwischen 1710 und 1730 zu einem Fort ausgebaut, das 1773–1780 geschleift wurde. Nur der ehemalige Festungsgraben ist heute noch vorhanden. Die Hengstforder Mühle wurde 1742 erbaut.
Besonderheit erlangte ab 1850 die neu gegründete Moorkolonie Augustfehn I–III, heute der größte Ort der Gemeinde, mit einer umfangreichen Industrieentwicklung und Bedeutung für die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts im Oldenburgerland (siehe Eisenhütte Augustfehn).
Der Ort Apen selbst hat 2500 Einwohner. Bevölkerungsreichste Ortschaft der Gemeinde ist mit 2975 Einwohnern Augustfehn. Im Raumordnungsprogramm des Landkreises Ammerland bilden Apen und Augustfehn I zwei Grundzentren.[2] Aufgeführt sind die Einwohner mit Haupt- oder Nebenwohnsitz.
Jahr | Einwohner[3] |
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1998 | 10.349 |
2005 | 10.989 |
2013 | 11.427 |
2014 | 11.517 |
2015 | 11.599 |
2016 | 11.684 |
2017 | 11.773 |
2018 | 11.829 |
2019 | 11.931 |
2020 | 12.065 |
2021 | 12.113 |
Der Rat der Gemeinde Apen besteht aus 28 Ratsfrauen und Ratsherren und dem hauptamtlichen Bürgermeister kraft seines Amtes.[4] Die 28 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021[5] ergab das folgende Ergebnis:
Partei | 12. Sept. 2021 | ||
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SPD | 25,96 % | 4.454 Stimmen | 7 Sitze |
UWG | 43,11 % | 7.396 Stimmen | 12 Sitze |
CDU | 16,45 % | 2.823 Stimmen | 5 Sitze |
GRÜNE | 6,11 % | 1.049 Stimmen | 2 Sitze |
DIE LINKE. | 3,70 % | 634 Stimmen | 1 Sitz |
FDP | 2,63 % | 451 Stimmen | 1 Sitz |
FWG Wir Ammerländer | 1,47 % | 253 Stimmen | - |
LKR Niedersachsen | 0,57 % | 97 Stimmen | - |
Wahlbeteiligung | 5.861 von 9.776 | ||
59,95 % |
seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland
Das Wappen der Gemeinde zeigt eine stilisierte Abbildung der ehemaligen Festung zu Apen. Die Türme sollen die Festung darstellen und das Tor mit dem für die Aper Festung typischen Zackengiebel flankieren. Das Blau soll den Burggraben und die von Flüssen und Kanälen durchzogene Landschaft darstellen. Das Rot stellt die überwiegende Bauweise in roten Ziegelsteinen dar; die Festung war aus Ziegelsteinen und die Kirchen in der Gemeinde sind aus diesen Steinen gemauert. Das Schwarz ist Symbol der früheren Industrieansiedlung im westlichen Gemeindeteil. Das Gold wurde gewählt, um einen Hintergrund zu haben, der diese Farben untermalt. Außerdem stimmen diese Farben mit denen des Landkreises Ammerland überein.[6]
Die heraldische Beschreibung des Wappens lautet:
„In Gold über blauem Schildfuß ein rotes, von zwei Türmen flankiertes Festungstor mit schwarzen Dächern und Fenstern.“[7]
Die Streifenflagge zeigt in der oberen Hälfte die Farbe blau und in der unteren Hälfte die Farbe rot. Die Mitte der Flagge ist mit dem Gemeindewappen belegt. Die blaurote Flagge erinnert an die Zugehörigkeit zum Landkreis Ammerland und dem Oldenburger Land in Niedersachsen.[7]
2004 wurde das Signet der Gemeinde entwickelt. Es zeigt eine aufgehende Sonne, eine angedeutete Welle für die Wasserzüge und einen stilisierten roten Turm, welcher sowohl die Aper Festung, als auch die Eisenhütte in Augustfehn symbolisiert.
Die Gemeinde führt seit 1997 eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Gizałki im Landkreis Plescew, der wiederum Partnerlandkreis des Landkreises Ammerland ist. Vor einigen Jahren wurde der Verein zur Förderung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Apen und Gizalki e. V. gegründet.
In der Gemeinde pflegen, neben den Schulen, mehr als ein Dutzend Vereine und Institutionen Musik, darunter ein Shanty-Chor, eine Drum and Marching Band, Ten Sing und Jagdhornbläser.
Zu den zahlreichen regelmäßigen Veranstaltungen gehören u. a. das Apen Air Festival (Punkrock), das Fest der 1000 Laternen in Augustfehn (letztes Juliwochenende), der Frühtanz Tange zu Pfingsten, das Kartoffelfest der Klüterjungs Godensholt und die traditionellen Osterfeuer in vielen Bauerschaften am Karsamstag oder Ostersonntag
Es bestehen mehr als zwei Dutzend Sportvereine in der Gemeinde, darunter auch drei Boßelvereine.
In der Gemeinde gibt es mehrere Motorsport-Vereine.
Der Arbeitsmarkt wird überwiegend geprägt vom produzierenden Gewerbe. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Metallverarbeitung und im Maschinenbau, bekanntester Vertreter ist AMF-Bruns, ein Umrüster für behindertengerechte Automobile und Transporter.
Im Ortsteil Augustfehn ist ein Fernbahnhof der Bahnstrecke Oldenburg–Leer. Der Ortsteil Godensholt liegt an der Bahnstrecke Cloppenburg–Ocholt.
Etwa 2 km nördlich verläuft die Bundesautobahn 28 in Ost-West-Richtung. Die Autobahn A 28 grenzt mit der Abfahrt Apen/Remels unmittelbare an die größten Orte Apen und Augustfehn. Seit 2013 besteht Anschluss an das Knotenpunkt-Radroutennetz mit Ausschilderungen zu den ostfriesischen Nachbarn. Apen ist die erste Gemeinde des Ammerlandes, die dieses aus den Niederlanden stammende Ausschilderungs-System flächendeckend eingeführt hat. Zwei regionalen Routen sind die Ammerland-Route sowie die Deutsche Fehnroute, die sich in Apen kreuzen.
In der Gemeinde gibt es folgende Schulen:[9]
Daneben bestehen neun Kindertagesstätten. Träger der fünf Kindergärten und vier Krippen in der Gemeinde Apen ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Die Festsetzungen der Kindergarten- und Krippenbeiträge erfolgen jedoch über die Gemeindeverwaltung.
In Hengstforde befindet sich das Freibad Hengstforde mit 50-m-Becken und 70-m-Großrutsche bei einer Wassertemperatur 24 bis 25 Grad Celsius. Der Zugang zum Becken für Menschen mit einer Gehbehinderung ist über technische Hilfsmittel gewährleistet.
Der Jugendtreff „Dock 20“ bietet Kindern und Jugendlichen ab der 5. Klasse Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, während der Öffnungszeiten betreut von pädagogischen Mitarbeitern.
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