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Putlitz ist eine Stadt im nordwestlichen Brandenburg im Landkreis Prignitz. Sie ist Sitz des Amtes Putlitz-Berge, dem auch die Gemeinden Berge, Gülitz-Reetz, Pirow und Triglitz angehören.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Prignitz
Amt: Putlitz-Berge
Höhe: 57 m ü. NHN
Fläche: 119,68 km2
Einwohner: 2633 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16949
Vorwahl: 033981
Kfz-Kennzeichen: PR
Gemeindeschlüssel: 12 0 70 325
Stadtgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Zur Burghofwiese 2
16949 Putlitz
Website: www.putlitz.de
Bürgermeister: Udo Burzyk
Lage der Stadt Putlitz im Landkreis Prignitz
KarteLenzerwischeLenzen (Elbe)LanzCumlosenGroß Pankow (Prignitz)PritzwalkGumtowPlattenburgLegde/QuitzöbelRühstädtBad WilsnackBreeseWeisenWittenbergePerlebergKarstädtGülitz-ReetzPirowBergePutlitzKümmernitztalGerdshagenHalenbeck-RohlsdorfMeyenburgMarienfließTriglitzLandkreis Ostprignitz-RuppinPutlitzMecklenburg-VorpommernSachsen-AnhaltSachsen-Anhalt
Karte

Geografie


Putlitz liegt im Norden der Prignitz an der Stepenitz. Im Bereich der Gemeinde liegen das Naturschutzgebiet Putlitzer Hainholz und Teile der Naturschutzgebiete Stepenitz und Marienfließ sowie Teile des FFH-Gebietes Mathildenhofer See.


Stadtgliederung


Zur Stadt Putlitz gehören folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und Wohnplätze:[2][3]

Es handelt sich hierbei um ehemals selbstständige Gemeinden, die am 31. Dezember 2001 nach Putlitz eingemeindet wurden.[4]


Name der Stadt


Der Name Putlitz stammt aus dem Slawischen. Er setzt sich zusammen aus der Präposition po (an, bei), dem Substantiv uta (Wasser, großes Wasser) – diese Bestandteile sind zu einer Silbe zusammengezogen – sowie dem Substantiv litz (Dorf) und bedeutet demnach so viel wie Dorf am großen Wasser, Großwasserdorf.[5]


Geschichte


Bergfried und Reste der Burg Putlitz
Bergfried und Reste der Burg Putlitz

Die Stadt Putlitz gehört zu den ältesten Städten der Prignitz.

Die erste urkundliche Erwähnung einer slawischen Burg gab es bereits 946, König Otto I. stattete das von ihm begründete Bistum Havelberg u. a. mit Burg und Burgbezirk Pochlustin aus. Im Zuge der Landnahme nach dem Sieg über die Wenden wurde 1179 der Ritter Johannes Gans aus der Altmark mit der Burg und den Ländereien belehnt, seither gilt Putlitz als Stammsitz des mächtigsten Zweiges der Familie Gans mit dem eher seltenen Sondertitel der Edlen Herren.[6] Die Familie gilt auch als Gründer der Stadt Putlitz, welche zunächst aber eher als eine dörfliche Siedlung neben der Burg existierte. Bis zur Reformation war der Bischof von Havelberg Territorial- und Oberlehnsherr der Herrschaft (Terra) Putlitz, die damit im Gegensatz zu anderen Prignitzstädten Mediatstadt war. 1259 wird Putlitz als Pfarrort erwähnt. 1543 erhielt die Stadt das Marktrecht. In der Geschichte der Stadt gab es mehrere große Brände. Im Jahr 1638 wurde die Stadt durch ein Feuer vollkommen zerstört und war anschließend auch als Folge des Dreißigjährigen Krieges für einige Jahre unbewohnt.[7] 1652 kam es durch Neusiedler aus Sachsen, Hannover und Holstein zu einem Neuanfang. Im Jahr 1700 lebten wieder circa 600 Menschen in Putlitz, 1718 wurde die letzte Hinrichtung vollzogen. 1734 entstand eine Schule. 1885 gab es laut Meyers Konversations-Lexikon 1852 evangelische Einwohner. Am 4. Juni 1896 wurde die Bahnstrecke von Pritzwalk nach Putlitz eröffnet, es folgte im Jahr 1911 die Kreisringbahn Putlitz–Berge–(Perleberg) und 1912 die Verbindung Putlitz–Suckow. Die Strecke von Putlitz nach Berge wird seit 1969, die nach Suckow seit 1980 und die nach Pritzwalk seit 2016 nicht mehr bedient.

Bis 1898 war Putlitz Gerichtssitz, danach fanden im Rathaus noch mehrere Gerichtstage im Jahr statt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwüsteten wieder mehrere Brände die Stadt, so dass man seither auf die Errichtung von Fachwerkhäusern verzichtete. Seit 1921 gibt es in Putlitz elektrischen Strom. 1926 wurde die Badeanstalt eingeweiht und 1962 das Wasserwerk eröffnet. Seit 1995 ist Putlitz an das Erdgasnetz angeschlossen. 2010 bekam die Kirche ihre Kirchturmspitze wieder. Im Jahr 2010 wurde die Friedenseiche vor dem Rathaus, der größte Baum der Stadt gefällt, was zahlreiche Proteste nach sich zog.

Putlitz gehörte seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Pritzwalk im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt die Stadt im brandenburgischen Landkreis Prignitz.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18752 160
18901 935
19102 065
19252 095
19332 162
19392 069
Jahr Einwohner
19462 763
19502 873
19642 337
19712 388
19812 179
19852 130
Jahr Einwohner
19902 114
19951 981
20001 857
20053 068
20102 780
20152 737
Jahr Einwohner
20162 736
20172 707
20182 681
20192 664
20202 654
20212 633

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik


Rathaus
Rathaus

Stadtverordnetenversammlung


Die Stadtverordnetenversammlung von Putlitz besteht aus 16 Stadtverordneten und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[11]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergemeinschaft Bürger für Stadt und Land56,7 %9
Freie Wählergemeinschaft Putlitz22,6 %4
CDU10,9 %2
Die Linke09,7 %1

Bürgermeister


Burzyk wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 84,6 % der gültigen Stimmen für fünf Jahre[13] gewählt.[14]


Wappen


Wappen Gans zu Putlitz mit Mauerkrone
Wappen Gans zu Putlitz mit Mauerkrone

Das Wappen wurde am 10. Januar 1992 genehmigt.

Blasonierung: „In Rot auf grünem Boden eine flugbereite gold-bewehrte silberne Gans.“[15]


Flagge


Die Flagge der Stadt ist Grün – Weiß – Rot gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.


Städtepartnerschaft


Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein ist Partnerstadt von Putlitz.

Kirche in Putlitz. Die Kirchturmspitze wurde 2006 erneuert.
Kirche in Putlitz. Die Kirchturmspitze wurde 2006 erneuert.

Sehenswürdigkeiten und Kultur


Herrenhaus Philippshof
Herrenhaus Philippshof
Ehemaliges Schrankenwärterhäuschen am Bahnhof, jetzt Museum
Ehemaliges Schrankenwärterhäuschen am Bahnhof, jetzt Museum

Bauwerke


Ehemalige Wassermühle
Ehemalige Wassermühle

Regelmäßige Veranstaltungen


In Putlitz findet jedes Jahr im Sommer das VuuV Festival statt, eines der größten Psytrance/Goa Festivals Europas mit jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern.

Der in Putlitz ansässige Literaturverein 42er Autoren e.V. lobt seit 2005 unter der Schirmherrschaft des Gebhard Gans Edler zu Putlitz jährlich den Putlitzer Preis aus.[16]


Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen


Putlitz ist der Sitz der Prignitzer Leasing AG, einer der größten brandenburgischen Leasinggesellschaften, sowie der Enon-Gruppe.


Verkehr


In Putlitz kreuzen sich die Landesstraßen L 13 zwischen Karstädt und Meyenburg und L 111 zwischen der Autobahnanschlussstelle Suckow an der A 24 und Pritzwalk. Die etwa 5 km entfernte Anschlussstelle Putlitz der A 24 liegt genau in der Mitte der Autobahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg.

Putlitz erhielt 1896 Eisenbahnanschluss mit einer Verbindung nach Pritzwalk, die 1912 bis zur Landesgrenze bei Suckow verlängert wurde, wo bis 1945 Anschluss nach Parchim bestand. Im Jahr 1911 wurde eine Bahnstrecke nach Berge eröffnet. Der Verkehr auf den Strecken nach Berge und Suckow wurde 1968 bzw. 1980 eingestellt.

Der Zugverkehr auf der Strecke nach Pritzwalk (Linie PE70 der Prignitzer Eisenbahn GmbH) wurde am 10. Dezember 2006 vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg abbestellt. Die Einstellung des für den 2007 durch den Putlitz-Pritzwalker Eisenbahnförderverein wieder aufgenommenen Schülerverkehrs auf der Strecke war zunächst für Dezember 2012 geplant.[17] Nachdem sich die Stadt Putlitz bereit erklärte, 10.000 € zur Streckenabsicherung beizusteuern, wurde der Eisenbahnbetrieb der Linie RB 70 bis zum Fahrplanwechsel 2014 verlängert.[18] Letztlich wurde der Eisenbahnverkehr am 29. Juli 2016 eingestellt.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Mit Putlitz verbundene Persönlichkeiten



Quellen


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Putlitz vom 1. April 2009 PDF
  3. Stadt Putlitz – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 5. November 2016.
  4. Bildung einer neuen Stadt Putlitz. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 9. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831 PDF
  5. Ludwig Herrig (Hrsg.): Putlitz. In: Archiv für das Studium der Neueren Sprachen und Literaturen. 21. Jahrgang, 39. Band. Druck und Verlag von Georg Westermann, Braunschweig 1866, S. 149 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. G. C. F. Lisch: Die verwandtschaftlichen Verbindungen des ältern Hauses Gans von Putlitz mit altfürstlichen Geschlechtern, dargestellt und durch Urkunden erläutert. In: Genealogie. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1841, S. 5–29 (digital.ub.uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. August 2021]).
  7. Christopher Clark: Preußen, S. 59
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 26–29 (statistik-berlin-brandenburg.de, PDF).
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember).
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Prignitz (Memento vom 14. April 2018 im Internet Archive)
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  15. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
  16. Website des Putlitzer Preis des Literaturvereins 42er Autoren e.V. aus Putlitz
  17. Michael Beeskow: Bahnverkehr nach Putlitz vor dem Aus – Einstellung der Personenbeförderung im Dezember / Weitere Fahrplanänderungen ab 6. August. In: Märkische Allgemeine. Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH, Potsdam 1. August 2012 (Online (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) [abgerufen am 3. Januar 2016]). Bahnverkehr nach Putlitz vor dem Aus – Einstellung der Personenbeförderung im Dezember / Weitere Fahrplanänderungen ab 6. August (Memento des Originals vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maerkischeallgemeine.de
  18. Weitere Aufrechterhaltung der Strecke Putlitz – Pritzwalk beschlossen. In: Landkreis Prignitz (Hrsg.): Pressemeldung. Perleberg 9. November 2012. online (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive)

Literatur




Commons: Putlitz – Sammlung von Bildern

На других языках


- [de] Putlitz

[en] Putlitz

Putlitz (German: [ˈpʊtlɪts] (listen)) is a town in the district of Prignitz, in Brandenburg, Germany. It is situated 15 km northwest of Pritzwalk, and 35 km northeast of Wittenberge.

[ru] Путлиц

Путлиц (нем. Putlitz) — город в Германии, в земле Бранденбург.



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