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Preetz ist eine Kleinstadt südöstlich von Kiel im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Preetz ist aufgrund der einstmals bedeutenden Berufsstände der Schuhmacher auch als die Schusterstadt bekannt und mit rund 16.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 14,4 km2
Einwohner: 16.005 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 1111 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24211
Vorwahl: 04342
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 062
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 24
24211 Preetz
Website: www.preetz.de
Bürgermeister: Björn Demmin (parteilos)
Lage der Stadt Preetz im Kreis Plön
KarteBösdorfFahrenHohenfeldeRantzauSteinStolpeWahlstorfWarnauWisch
Karte

Geografie



Nachbargemeinden


Kühren, Lehmkuhlen, Pohnsdorf, Postfeld, Rastorf, Schellhorn, Schwentinental, Wahlstorf


Seen


Der Postsee, nordwestlich von Preetz gelegen, wird von der Alten Schwentine durchflossen, der Kirchsee im Zentrum und der Lanker See südlich von der Schwentine. Der Kirchsee ist eigentlich nur eine Verbreiterung der Schwentine. Diese fließt vom Lanker See durch den Kirchsee weiter in Richtung Kiel.


Flüsse


Schwentine und Mühlenau (oder Postau oder Alte Schwentine). Die Mühlenau mündet auf Höhe des Harderparks in die Schwentine.


Naturschutzgebiete


Die Naturschutzgebiete „Halbinseln und Buchten im Lanker See“, „Kührener Teich und Umgebung“ liegen südlich, das Naturschutzgebiet „Altarm der Schwentine“ nördlich von Preetz.


Landschaftsschutzgebiet


„Schwentinetal im Kreis Plön im Verlauf vom Stadtgebiet Preetz bis an die Stadtgrenze von Kiel“ mit dem Rosensee, dem Weiher Unterprobstenteich und dem Altarm der Schwentine.


Geschichte


Preetz um 1895
Preetz um 1895
Rathaus von 1871
Rathaus von 1871

Von der vorgeschichtlichen Besiedlung der Region zeugen die nördlich von Preetz gelegenen Grabhügel bei Preetz.

Zwischen 1167 und 1173 (keine genaue Datierung möglich) trugen in der Nähe des Ortes der südjütländische Herzog Christoph, unehelicher Sohn des dänischen Königs Waldemar I., und der Graf von Schauenburg und Holstein Adolf III. – wegen Minderjährigkeit vertreten durch den holsteiner Overboden Marcrad I. sowie den Holsteiner Bruno – eine Schlacht aus. Sie ist im Kontext einer Schwächephase des Heiligen Römischen Reiches als erster Versuch Dänemarks zu verstehen, sein Territorium gen Süden auszudehnen. Das Gefecht endete unentschieden.[2] 1185 wird die Gemeinde Poretz erstmals von Ecbrecht Procensis in den Versus de Vicelino erwähnt. Der Name der Stadt entwickelte sich ab 1216 aus dem Wendischen von po rece (am Fluss) über Poretzie (1221) und Pretze (1442) zu dem heutigen Preetz.

Bereits zu der Zeit der Wenden war hier eine Furt über die Schwentine und Verbindung zwischen Wagrien und Holstein.

1210 entstand eine erste Kirche und 1211 gründete Graf Albrecht von Orlamünde das Kloster Preetz des Benediktinerinnenordens. Er sorgte damit für den entscheidenden Impuls für die Entwicklung des Ortes im Mittelalter. 1226 erneuerte Adolf IV. von Schauenburg und Holstein die Stiftung des Klosters und schenkte es den Nonnen. 1268 entstand die Klosterkirche. Bis 1867 stellte das Kloster die höchste Verwaltungsinstanz dar und übte die Rechtsprechung aus.

Der Flecken Preetz entwickelte sich mehr und mehr zu einem ländlichen Zentrum des Handwerks mit dem Schwerpunkt Schuhherstellung. Um 1850 waren in der Stadt 160 selbständige Schuhmachermeister, 360 Schuhmachergesellen und 160 Schuhmacherlehrlinge tätig.

1852 erhielt Preetz die erste Straßenbeleuchtung. Nach dem Bau des Bahnhofs 1864 wurde 1871 das Rathaus gebaut, vor dem noch heute die 1871 gepflanzte Eiche steht.

Am 17. Mai 1870 schließlich bekommt Preetz eingeschränkte Stadtrechte, 1901 dann die vollen Stadtrechte.


Politik



Bürgermeister



Stadtvertretung


Kommunalwahl 2018
 %
30
20
10
0
28,1 %
26,9 %
22,6 %
9,1 %
6,7 %
6,6 %
CDU
SPD
Grüne
FDP
FWG Preetz
BGP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+1,5 %p
−3,7 %p
+6,5 %p
−1,1 %p
−1,5 %p
−1,5 %p
CDU
SPD
Grüne
FDP
FWG Preetz
BGP
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Die Stadtvertretung besteht aus 27 Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern, die sich nach dem Ergebnis der Gemeindewahl vom 6. Mai 2018 wie folgt zusammensetzt:[4]


Wappen


Blasonierung: „Durch einen goldenen Wellenbalken geteilt von Blau und Rot. Oben ein silberner Fisch, unten das silberne holsteinische Nesselblatt.“[5]

Der im oberen Teil des Wappens befindliche Fisch soll die frühere hauptsächliche Ernährungsgrundlage der Bewohner dieses Gebietes darstellen. Dazu wurde der wehrhafte Barsch gewählt, da er die Verteidigungsbereitschaft der Einwohner bekunden soll. Bei dem in früheren Zeiten wahrscheinlich höheren Wasserspiegel, der die Seen und Flüsse in und um die Stadt Preetz vergrößerte und den Ort mit Sümpfen umgab, dürfte Preetz die Rolle einer Fluchtburg gespielt haben.

Das blaue Feld steht stellvertretend für das die Stadt Preetz umgebende Wasser.

Das Mittelfeld deutet auf die in der Gegend einzige und wichtige Furt in Preetz durch die Schwentine. Die Furt sowie die Eignung als Fluchtburg haben dem Ort die frühere Bedeutung gegeben und ließen ihn geeignet erscheinen, im Jahre 1226 das „Marienfelder Kloster“ an diesem Platz zu verlegen.


Städtepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Filmtheater


Capitol Preetz
Capitol Preetz

Theater



Museen



Erstes Circus-Museum in Deutschland

Das Erste Circus-Museum in Deutschland eröffnete am 15. Oktober 1974 und zeigte auf einer Fläche von 316 m² eine Sammlung von Bildern, Plakaten, Kostümen, Requisiten und Circus-Modellen. 1990 wurde der Verein der Freunde und Förderer des Circus-Museums Preetz gegründet. Wegen des Mangels an größeren Räumlichkeiten für die wachsenden Bestände schloss das Museum im Jahr 2010 und zog nach Magdeburg.


Heimatmuseum Preetz

Das Heimatmuseum Preetz wurde im Januar 1993 eröffnet. Die Sammlung umfasst die drei Schwerpunkte regionale Archäologie, Stadtgeschichte und örtliches Handwerk.


Holzschuhmuseum Preetz

Holzschuhmuseum Preetz
Holzschuhmuseum Preetz
Schusterfigur auf dem Marktplatz
Schusterfigur auf dem Marktplatz

Das Preetzer Holzschuhmuseum eröffnete am 18. Mai 2008. In der renovierten Werkstatt eines Holzschuhmachers werden der Herstellungsprozess sowie die Historie der Preetzer Holzschuhe präsentiert.


Freizeit, Sehenswürdigkeiten und Tourismus



Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr



Straßen

Bis zum 14. Juni 2004 verlief die Bundesstraße 76 in Nord-Süd-Richtung durch Preetz, heute verläuft die Straße östlich der Stadt. Ausgehend von der alten Bundesstraße 76 an der Schwentine-Brücke verläuft die Landstraße 211, die weiter östlich an die Bundesstraße 202 (Rastorfer Kreuz) anschließt.

Von der Landstraße 211 gelangt man heute zwischen der Stadt und dem Gewerbegebiet Preetz-Wakendorf auf die Bundesstraße 76. Südlich von Preetz ist die alte Trasse der Bundesstraße 76 im Bereich des Sophienhofer Kreuzes ebenfalls an dieselbe angeschlossen.

In westlicher Richtung führt die Landstraße 49 zur Bundesstraße 404, die in Nord-Süd-Richtung verläuft.


Bahn

Eine 2009 erbaute Unterführung für Fußgänger und Radfahrer unter der Bahnstrecke Kiel-Lübeck im Norden des Preetzer Stadtgebietes
Eine 2009 erbaute Unterführung für Fußgänger und Radfahrer unter der Bahnstrecke Kiel-Lübeck im Norden des Preetzer Stadtgebietes

Im Jahre 1866 wurde die Bahnstrecke Kiel–Ascheberg eröffnet. Preetz erhielt an dieser 1864 einen Bahnhof für Personen- und Güterverkehr. Der Güterverkehr wurde 1990 eingestellt. Die Regio-Verbindung nach Kiel bzw. Lübeck erfolgt nahezu im Halbstundentakt. Im Jahr 2013 wurde der Bahnhof von der Deutschen Bahn AG an einen Investor verkauft. Im Mai 2013 begannen die ersten Renovierungsarbeiten, welche 2014 abgeschlossen wurden. Nach wie vor steht im Bahnhof Preetz ein DB-Reisezentrum und ein Warteraum zur Verfügung, welche von der Deutsche Bahn AG betrieben werden. Die öffentlichen Toiletten und auch der Fahrradabstellplatz werden weiterhin von der Stadt Preetz kostenlos zur Verfügung gestellt und von dieser betrieben. Der angrenzende Autoparkplatz ist jedoch Privatgrundstück und gehört dem Eigentümer des Bahnhofs.

1910 wurde die Kleinbahn Kirchbarkau–Preetz–Lütjenburg in Betrieb genommen (Personen- und Güterverkehr). Schon 1931 wurde der Personenverkehr nach Kirchbarkau wieder aufgegeben. 1938 endete auch der Personenverkehr nach Lütjenburg, gleichzeitig auch der gesamte Güterverkehr. Die Kleinbahn wurde abgebaut.


Ansässige Unternehmen


Die FRANK Druck GmbH & Co. KG wurde 1957 in Preetz als Buchdruckerei gegründet und ist heute eine der größten Druckereien Norddeutschlands. Frank-Druck gehört zur Evers-Frank-Gruppe aus Meldorf.


Ehemalige Unternehmen



Öffentliche Einrichtungen


Schwimmhalle Preetz, gesehen vom Wanderweg am Postsee (Dezember 2021)
Schwimmhalle Preetz, gesehen vom Wanderweg am Postsee (Dezember 2021)
Klärwerk Preetz
Klärwerk Preetz

Sportstätten



Bildung



Allgemeinbildende Schulen

Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2018/2019[6]


Berufsbildende Schulen

Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2018/2019[7]


Personen



Preetzer Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt


Nach Geburtsjahr geordnet


Quellenangaben


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Petersen, Georg Peter: Neue Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte. Dritter Jahrgang, C. F. Mohr, Kiel, 1813, Seite 132.
  3. Internetauftritt von Bürgermeister Wolfgang Schneider (Memento vom 10. Juli 2010 im Internet Archive)
  4. Kommunalwahl 2018 - Sitzverteilung in Preetz. In: Kieler Nachrichten Online. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2018/2019
  7. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2018/2019
  8. Jutta Buchin: Emmy Behn (Kurzbiografie). In: Ärztinnen im Kaiserreich - Wo bleiben die Frauen in der Medizingeschichte? Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Charité, Berlin 2015, 2015, abgerufen am 8. Oktober 2021.

Literatur




Commons: Preetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Preetz – Reiseführer

На других языках


- [de] Preetz

[en] Preetz

Preetz (German pronunciation: [ˈpʁeːts]) is a town southeast of Kiel in the district of Plön, in Schleswig-Holstein, Northern Germany. Preetz is also known as "Schusterstadt" (English: 'shoemaker town') named after shoemakers who used to live and work in this town[citation needed]. Preetz has a population of about 16,000 and is the largest city in the district of Plön.

[ru] Прец (Гольштейн)

Прец (нем. Preetz) — город в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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