Dieser Artikel befasst sich mit der Gemeinde im Landkreis Starnberg. Der gleichnamige Gemeindeteil von Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau) wird dort behandelt.
Pöcking liegt in der Region München, etwa 25 km südwestlich vom Münchner Zentrum entfernt. Die Teilorte Possenhofen und Niederpöcking grenzen an den Starnberger See, so dass auch ein Anschluss an den überwiegend touristisch geprägten Seefahrtslinienverkehr im Starnberger See besteht. Nach Starnberg im Norden sind es etwa vier Kilometer.
Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Aschering, Maising und Pöcking.[4]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ortsname ist im 14. Jh. als Peking ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Becco/Pecco zugrunde.
Pöcking gehörte den Grafen La Rosée und war ein Teil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen; sie war wiederum Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Aschering eingegliedert.[5] Maising kam am 1. Januar 1978 hinzu.[6]
Erster Bürgermeister ist Rainer Schnitzler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Konrad Krabler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 79,91% der Stimmen wiedergewählt.[8]
Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 4449 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Pöcking, 2934 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,95 Prozent lag.[9]
Wappen
Schloss Possenhofen
Wappen von Pöcking
Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß in Silber eine auffliegende, golden bewehrte rote Eule.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen leitet sich vom Adelsgeschlecht der Herwarths ab.
Wappenführung seit 1980
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Pöcking
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Pöcking
Vereine
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ortsverband Pöcking-Starnberg e. V.
SCPP Sportclub Pöcking-Possenhofen
SG „Die Wildschützen e. V.“ Pöcking
PFC „Pöckinger Faschingsclub e. V.“
Sportschützen Stamm Pöcking e. V.
Blaskapelle Pöcking e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
In der General-Fellgiebel-Kaserne in Maxhof sind heute Teile der Feldafinger Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr untergebracht. Vor der Kaserne erinnert ein Gedenkstein an den Namensträger Erich Fellgiebel, der zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 gehörte und 1944 hingerichtet wurde.[11]
Hallenbad
Bildung
Skulptur der Kaiserin Elisabeth vor dem Museum
Kaiserin Elisabeth Museum
Max-Planck-Institut für Ornithologie: Im Ort Seewiesen befindet sich das heutige Max-Planck-Institut für Ornithologie, 1954 gegründet als Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie
Kindergärten
Grundschule Pöcking
Jugendherberge
Gemeindebücherei
DGB Bildungswerk e.V. in Niederpöcking
Wirtschaft
Hauptsächlich lebten die Einwohner vor dem zwanzigsten Jahrhundert vom Fischfang im nahe gelegenen See. Einzelne Fischer begannen mit dem Bau von Fischerbooten. Die Bootswerft der Familie Glas in Possenhofen produziert heute Boote der Drachenklasse. Nach 1945 kamen Maschinenbau-, Motorrad- und ein Pharmaunternehmen sowie Bauhaupt- und Baunebengewerbe hinzu. Dort waren zeitweise über 200 Leute beschäftigt. Heute (2012) findet man in Pöcking Unternehmen der Dienstleistungsbranche und Leasingunternehmen.
Verkehr
Durch das Gebiet der Gemeinde Pöcking führt die Bundesstraße 2, die Starnberg mit Weilheim verbindet und quer durch das sogenannte Fünfseenland verläuft.
Ein heute unter Denkmalschutz stehender Bahnhof befindet sich im Ortsteil Possenhofen an der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof wurde 1865 von König Maximilian II. für den hohen Adel errichtet (Architekt Georg von Dollmann). Er ist unter dem Namen Kaiserin-Sisi-Bahnhof bekannt; der Pavillonbau (Fürstenbahnhof) mit Flachwalmdach und seitlichen Flügeln ist ein Zeugnis für die privilegierte Benutzung der Eisenbahn durch Hof und Hochadel.[12] 2008 wurde der Bahnhof renoviert, er wird heute von der Linie S6 der S-Bahn München bedient. Eine Buslinie sorgt für den öffentlichen Verkehrsanschluss der Ortsmitte.
Carl Theodor in Bayern (1839–1909), geboren in Possenhofen, Augenarzt
Valentin Koch (1869–1936), Präsident der Reichsbahndirektionen in Würzburg und Regensburg
Sophie Adelheid in Bayern (1875–1957), geboren in Possenhofen, bayerische Prinzessin
Elisabeth Gabriele in Bayern (1876–1965), geboren in Possenhofen, spätere Königin von Belgien
Michael Ramstetter (* 1953), Journalist und Chefredakteur
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Moritz Ludwig von Schwind (1804–1871), österreichischer Maler und Zeichner, starb in Niederpöcking
Johann von Lutz (1826–1890), bayerischer Politiker, starb in Niederpöcking
Julius Hess (1878–1957), Maler und Kunstprofessor, malte und lebte in der Pixisvilla, starb in Pöcking
Otto Praun (1894–1960), Gynäkologe und Immobilienhändler, starb in Pöcking
Herta Hammerbacher (1900–1985), Landschaftsarchitektin, starb in Pöcking
Charlotte Rohrbach (1902–1981), Fotografin, starb in Pöcking
Leni Riefenstahl (1902–2003), Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin, wohnte und starb in Pöcking
Helmut Ammann (1907–2001), Schweizer Bildhauer, Maler, Graphiker und Glasmaler, starb in Pöcking
Karl Manninger (1912–2002), Kirchenmaler, lebte und starb in Pöcking
Matthias Defregger (1915–1995), Weihbischof im Erzbistum München und Freising, lebte die letzten Jahre bis zu seinem Tod in Pöcking
Philipp Walulis (* 1980), Fernsehmoderator, wuchs in Pöcking auf
Ehrenbürger
Otto von Habsburg (1912–2011), letzter österreichischer Kronprinz, Publizist, Mitglied des Europäischen Parlaments für die CSU, Journalist und Schriftsteller, lebte seit 1954 in Pöcking in der Villa Habsburg
Konrad Krabler (1930–2022), ehemaliger Erster Bürgermeister (1984–2002)[13]
2018: Ralf Kirberg (* 1939), ehemaliger Geschäftsführer des größten Gewerbetreibenden in Pöcking[14]
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.576 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.591.
Eintrag zum Wappen von Pöckingin der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 184
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