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Moosthenning (Bairisch: Moosdenning) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. Der Verwaltungssitz der Gemeinde liegt im Gemeindeteil Unterhollerau.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 368 m ü. NHN
Fläche: 70,4 km2
Einwohner: 5014 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84164
Vorwahl: 08731
Kfz-Kennzeichen: DGF, LAN
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 128
Gemeindegliederung: 6 Gemarkungen
57 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausweg 2
84164 Moosthenning
Website: www.moosthenning.de
Erster Bürgermeister: Anton Kargel (Freie Wählergemeinschaft Thürnthenning)
Lage der Gemeinde Moosthenning im Landkreis Dingolfing-Landau
KarteLandau a.d.IsarSimbach
Karte

Geografie



Lage


Moosthenning liegt in der Region Landshut in etwa 100 km Entfernung nordöstlich von München, unweit der Kreisstadt Dingolfing, im landschaftlich reizvollen Isartal. Der Dreifaltigkeitsberg war ursprünglich Hauptdreiecksnetzpunkt der ersten bayerischen Landesvermessung von 1801.


Gemeindegliederung


Moosthenning hat 57 Gemeindeteile:[2][3]


Gemarkungen


Die Gemeindeteile, geordnet nach Gemarkung und ehemaliger Gemeinde:


Ökologie


Wichtige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten bilden das Königsauer Moos und die südexponierten Hänge zum Isartal.


Geschichte


Darstellung des untergegangenen Schlosses Thürnthenning im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning. Bemerkenswert ist, dass in Thürnthenning nachweislich während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit Baierwein angebaut wurde. Darstellung zeigt Weinstöcke am Berghang unterhalb der Pfarrkirche und ist damit auch ein Bildbeleg für diese heute in Niederbayern verschwundene Sonderkultur
Darstellung des untergegangenen Schlosses Thürnthenning im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning. Bemerkenswert ist, dass in Thürnthenning nachweislich während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit Baierwein angebaut wurde. Darstellung zeigt Weinstöcke am Berghang unterhalb der Pfarrkirche und ist damit auch ein Bildbeleg für diese heute in Niederbayern verschwundene Sonderkultur

Moosthenning gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Dingolfing des Kurfürstentums Bayern. Die Herren von Aythalb und andere besaßen hier gefreite Edelsitze. 1818 entstanden im Vollzug des Zweiten bayerischen Gemeindeedikts die Gemeinden Rimbach, Dornwang, Lengthal, Moosthenning, Thürnthenning und Ottering, die im Zuge der Gebietsreform in den 1970er Jahren zur Gemeinde Moosthenning zusammengefasst wurden.

Im Gemeindeteil Thürnthenning befand sich eine Hofmark, die seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen ist. Nach verschiedenen Besitzerwechseln unterstand sie im 18. Jahrhundert dem niederadeligen Geschlecht der Auer vom Winkel. Diese erbauten nach einem Brand im Jahre 1732 ein neues Schloss, das 1851 abgebrochen wurde. Das Andenken an diesen Bau lebt im Hausnamen Schlossbauer weiter. Im zugehörigen nunmehr bäuerlichen Anwesen sind Fragmente des Schlosses inkorporiert. Das Aussehen des Schlossbaus ist bildlich überliefert, da es im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning im Ensemble mit der Kirche dargestellt ist.


Eingemeindungen


Die ursprüngliche Gemeinde und die im Zuge der Gebietsreform in Bayern direkt oder indirekt eingegliederten Gemeinden bilden im Wesentlichen die heutigen sechs Gemarkungen:

Ehemalige
Gemeinde
Fläche
ha
Einwohner
(1970)
Einwohner
(1987)
DatumAnmerkung
Moosthenning 618,10 504 635 - Ursprüngliche Gemeinde
Dornwang[4] 863,27 484 664 01.01.1972 Eingemeindung nach Lengthal
Lengthal[5] 1911,95 780 846 01.05.1978
Ottering[5] 1731,35 761 811 01.05.1978
Rimbach[4] 829,53 257 270 01.01.1972 Eingemeindung nach Lengthal
Thürnthenning[4] 1085,18 469 510 01.04.1971
Moosthenning 7039,38 3255 3736 01.04.1971 Heutige Gemeinde
Die früheren Gemeinden im nördlichen Teil des Landkreises Dingolfing
Die früheren Gemeinden im nördlichen Teil des Landkreises Dingolfing

Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2021 wuchs die Gemeinde von 3756 auf 5291 um 1535 Einwohner bzw. um 40,8 %.

Die nachfolgenden Zahlen sind gebietsstandsbereinigt, d. h. auch ältere Zahlen (1961 und 1970) sind auf das heutige Gemeindegebiet umgerechnet:


Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche St. Johannes von Nepomuk in Thürnthenning, westliches Langhausgewölbe mit Fresko von Joseph Anton Merz
Pfarrkirche St. Johannes von Nepomuk in Thürnthenning, westliches Langhausgewölbe mit Fresko von Joseph Anton Merz
barocke Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg, Anfang 18. Jahrhundert
barocke Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg, Anfang 18. Jahrhundert

Unter den Dorfkirchen der Gemeinde befinden sich zwei bemerkenswerte barocke Bauten: Die 1693 bis 1714 erbaute Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg (Turm von 1739, nach Blitzschlag erneuert 1770) sowie die Filialkirche St. Johannes Nepomuk in Thürnthenning. Letztere wurde durch den Dingolfinger Stadtbaumeister Georg Weigenthaler 1732 fertiggestellt und durch den Straubinger Maler Joseph Anton Merz mit qualitätvollen Deckenfresken ausgestattet. Die Kirche besticht wegen ihrer Lage auf den Nordhängen des Isartals durch ihre architektonische Fernwirkung.

Daneben sind in den Gemeindeteilen Lengthal und Rimbach noch einige der für die Region einstmals typischen traufseitig erschlossene Bauernhäuser in Blockbauweise in situ erhalten, die die vermehrten Abbrüche und Neubauten der 1960er und 1970er Jahre überstanden haben. In Dornwang (Dorfstr. 28) finden sich an einem Haus zwei Steinfiguren, die den Hl. Mauritius und den Hl. Florian darstellen. Sie wurden beim Abbruch des barocken Hochaltars der Kirche St. Johannes in Dingolfing 1884 von einem ansässigen Landwirt ersteigert und hier neu aufgestellt.

Von 2007 bis 2015 gab es das Kraxenberger Fahrzeug-Museum mit rund 30 Oldtimern im Gemeindeteil Unterhollerau.


Politik



Gemeinderat


Dem Gemeinderat gehören der 1. Bürgermeister und 16 Gemeinderäte an. Bei der Wahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Zusammensetzung für die Amtszeit 2020–2026:[6]

3
1
2
2
2
3
2
1
3 1 2 2 2 3 2 1 
Insgesamt 16 Sitze
  • CSU: 3
  • SPD: 1
  • Bürgerliste: 2
  • FWG Moosthenning: 2
  • UWG Ottering: 2
  • FWG Thürnthenning: 3
  • FWG Dornwang: 2
  • ÜWG Rimbach: 1

Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Anton Kargel (Freie Wählergemeinschaft Thürnthenning);[7] dieaer gewann bei der Wahl am 15. März 2020 gegen Amtsinhaber Markus Baierl mit 59,4 % der Stimmen. Die Vorgänger von Kargel waren:[8]


Steuereinnahmen


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2009 3.327.100 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 314.600 €.


Wappen


Das Gemeindewappen zeigt auf weißem Grund einen roten Sparren über einem Löwenkopf. Die Basis des Wappens zeigt das fruchtbare Grün des Isartals. Die Tingierung in Silber und Rot soll ein Hinweis auf die Familie Pelkofer sein, welche seit dem 14. Jahrhundert Besitz in Moosthenning hatte. Der Löwenkopf entstammt dem Wappen der Auer von Winkl, die in Ottering und Thürnthenning bis ins 18. Jahrhundert Hofmarksherren waren. Der Sparren geht auf das Wappen der Familie Stinglheimer zurück, die vom 13. bis ins 17. Jahrhundert in Thürnthenning nachweisbar ist.[9]


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


Es gab 2003 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 147 und im Bereich Handel und Verkehr 89 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1897. Im verarbeitenden Gewerbe (mehr als 20 Beschäftigte) gab es einen, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2003 169 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5106 ha.

In einem zum BMW-Werk Dingolfing gehörenden Betrieb werden hier Karosserien für Rolls-Royce hergestellt.


Verkehr


Die Gemeinde ist über die Bundesautobahn 92 (München – Deggendorf) von Landshut (34 km), von Deggendorf (48 km), auf Staatsstraßen von Straubing (32 km) und von Eggenfelden (45 km) zu erreichen.


Bildung


Im Jahr 2003/2004 gab es folgende Einrichtungen:

Im Jahr 2008 gab es folgende Einrichtungen:


Vereine


Der FC Ottering wurde 1948 gegründet.


Persönlichkeiten




Commons: Moosthenning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Mostening in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Moosthenning in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Moosthenning, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 447.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 634.
  6. Sitzverteilung laut Gemeinde-Homepage; diese enthält auch Prozent-Anteile, abgerufen am 6. Juni 2020
  7. Bürgermeister. Gemeinde Moosthenning, abgerufen am 27. September 2020.
  8. Liste auf der Gemeinde-Homepage mit Bürgermeistern der früheren Gemeinden von 1948 bis 1978, abgerufen am 6. Juni 2020
  9. Landkreis Dingolfing-Landau (Hrsg.): Unser Landkreis – Dingolfing-Landau. 2005, S. 60.

На других языках


- [de] Moosthenning

[en] Moosthenning

Moosthenning (Bavarian: Moosdenning) is a municipality in the district of Dingolfing-Landau in Bavaria in Germany.

[ru] Мостеннинг

Мостеннинг (нем. Moosthenning) — община в Германии, в Республике Бавария.



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