world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Landau an der Isar ( anhören?/i, amtlich: Landau a.d.Isar) ist die zweitgrößte und mit ihrer Gründung im Jahre 1224 die älteste Stadt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau in Bayern.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 377 m ü. NHN
Fläche: 84,4 km2
Einwohner: 13.852 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 164 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94405
Vorwahl: 09951
Kfz-Kennzeichen: DGF, LAN
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 122
Stadtgliederung: 79 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oberer Stadtplatz 1
94405 Landau a.d.Isar
Website: www.landau-isar.de
Erster Bürgermeister: Matthias Kohlmayer (LGM)
Lage der Stadt Landau an der Isar im Landkreis Dingolfing-Landau
KarteLandau a.d.IsarSimbach
Karte

Geographie



Lage und Besonderheiten


Die Altstadt liegt auf einer Höhe von 390 Metern über Normalnull (‚Obere Stadt‘), oberhalb der Hangleite des Isartals. Dadurch kam Landau zum Beinamen Bergstadt. Die neuere ‚Untere Stadt‘ liegt mehr als 50 Meter tiefer in der Talsohle des Isartals und wird von der Isar durchflossen. Die Altstadt konnte sich ihre mittelalterliche Struktur bewahren. Noch heute sind im Stadtplan und im Luftbild der Stadtgraben sowie die alten kreuzförmig angelegten Hauptstraßen erkennbar. Von 1991 bis 1999 wurde eine Altstadtsanierung durchgeführt, wodurch ein moderner Marktplatz geschaffen wurde.


Gemeindegliederung


Die Stadtgemeinde hat 79 Gemeindeteile:[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Kammern, Frammering, Höcking, Landau a.d.Isar, Mettenhausen, Reichersdorf und Zeholfing.[4]


Geschichte


Kupferstich von Matthäus Merian (1665)
Kupferstich von Matthäus Merian (1665)
Stadtplan von 1798
Stadtplan von 1798
Postkarte von Landau an der Isar, 1917
Postkarte von Landau an der Isar, 1917

Bis zum 19. Jahrhundert


Der Teil „Obere Stadt“ wurde 1224 vom Wittelsbacher Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet, jedoch war zu dieser Zeit bereits eine dörfliche Siedlung am Ufer der Isar – zu Füßen des heutigen Stadtberges – vorhanden, die „Land-Au“ hieß. Sie wird erstmals 1074 erwähnt. 1304 erhielt die Stadt von den Herzögen Otto III. und Stephan I. die Verbriefung der städtischen Sonderrechte.

Am 29. Juni 1504 wurde Landau im Landshuter Erbfolgekrieg niedergebrannt. Den Dreißigjährigen Krieg überstand Landau unbeschadet. Im letzten Kriegsjahr 1648 wurde durch Zahlung von 5000 Talern an die Schweden die Stadt vor der Zerstörung bewahrt. Im Jahre 1713 starben innerhalb von sechs Wochen 80 Personen an der Pest. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde Landau am 17. und 18. Mai 1743 zunächst von französischen und daraufhin von österreichischen Truppen fast vollständig zerstört. Nach dem Friedensschluss ließ Maria Theresia der Stadt 1750 zum Wiederaufbau 600 Dukaten zukommen. Die Stadt war lange Pflegamt und gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern. Landau besaß ein Stadtgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten (Landgericht).

Im Jahre 1829 zählte Landau 1624 Einwohner und 300 Häuser und 1875 erhielt Landau einen Eisenbahnanschluss an der fünf Jahre später vollendeten Bahnstrecke Landshut–Plattling.


20. Jahrhundert


Im Jahr 1903 wurde die Bahnstrecke Landau–Arnstorf eröffnet. 1911 besuchte Prinzregent Luitpold Landau.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Johann Baptist Huber Stadtpfarrer in Landau. Er starb 1942 im Konzentrationslager Dachau. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Landau gegen die anrückenden US-Truppen verteidigt und die Brücken gesprengt. Am 30. April 1945 zerstörte Artilleriebeschuss das Rathaus und Teile der Altstadt, wobei es insgesamt 22 Tote auf deutscher Seite gab.

Das neue Rathaus konnte 1950 seiner Bestimmung übergeben werden. 1959 kam mit einem Zweigwerk von Triumph der erste Industriebetrieb in das neue Gewerbegebiet an der Straubinger Straße. 1969 erhielt Landau an der Harburger Straße ein neu erbautes Gymnasium.

Bis zur Gebietsreform in Bayern war Landau die Kreisstadt eines eigenen Landkreises, des Landkreises Landau an der Isar. Mit der Reform wurde Landau am 1. Juli 1972 Teil des neu geschaffenen Landkreises Untere Isar, der am 1. Mai 1973 den Namen Dingolfing-Landau erhielt.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Frammering und Teile der heute zu Pilsting gehörenden ehemaligen Gemeinde Ganacker eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Mettenhausen, Reichersdorf und Zeholfing sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Kammern hinzu.[5] Am 1. Januar 1978 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Höcking.[6]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Stadt von 11.223 auf 13.390 um 2.167 Einwohner bzw. um 19,3 %.


Politik


Das Rathaus
Das Rathaus
Die Stadthalle
Die Stadthalle

Aus der Kommunalwahl am 16. März 2014 ging Helmut Steininger als 1. Bürgermeister hervor, der Stadtrat setzt sich wie folgt zusammen:[7]

Partei / Liste     (2014)StimmenanteilSitze
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)27,6 %7
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)10,8 %3
Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)8,1 %2
Unabhängige Wählergemeinschaft Land (UWG Land)14,4 %3
Unabhängige Wählergemeinschaft / Freie Wählergemeinschaft (UWG/FWG)14,2 %3
Landau gefällt mir (LGM)13,5 %3
Wählergemeinschaft Höcking (WGH)11,3 %3

In der Kommunalwahl am 15. März 2020 gingen Helmut Steininger und Matthias Kohlmayer in die Stichwahl[8] um den Platz des 1. Bürgermeisters. Dort konnte sich Matthias Kohlmayer (54,2 %) gegen Helmut Steininger (45,8 %) durchsetzen und ist somit Erster Bürgermeister.[9]

Der Stadtrat setzt sich nun wie folgt zusammen:[10]

Partei / Liste     (2020)StimmenanteilSitze
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)22,7 %6
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)5,9 %1
Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)6,4 %2
Frauenliste Landau/Isar e.V. (FLL)7,3 %2
Unabhängige Wählergemeinschaft / Freie Wählergemeinschaft (UWG/FWG)22,4 %5
Landau gefällt mir (LGM)18,3 %4
Wählergemeinschaft Höcking (WGH)9,9 %2
Junge Bürger Landau (Junge Bürger Landau)7,1 %2

Wappen


Wappen Stadt Landau an der Isar
Wappen Stadt Landau an der Isar
Blasonierung: „Unter einem gerauteten Schildhaupt eine etwas schräglinks laufende dreimalige Teilung des Feldes.“[11]
Wappenbegründung: Das schildförmige älteste Siegel, das seit 1263 in Abdrucken bekannt ist und als ältestes bekanntes Stadtsiegel in Niederbayern von besonderer Bedeutung ist, zeigt unter einem gerauteten Schildhaupt eine etwas schräglinks laufende dreimalige Teilung des Feldes. Die seit dem zweiten Siegel von etwa 1290 weggelassenen landesherrlichen Rauten erinnerten an Herzog Ludwig den Kelheimer, der mit dem 1224 angelegten und bald befestigten Flussübergang die Stadt Landau begründete. Bei der dreifachen Feldteilung handelt es sich wohl um das fast identische Wappen der Herren von Leublfing aus dem 13. Jahrhundert; Leublfinger sind 1263 und 1270 als Stadtrichter bzw. Viztum von Landau nachweisbar. Möglicherweise haben aber auch die Leublfinger das Wappen der Stadt Landau übernommen. So wurde das Wappen in allen Sammlungen seit 1523 bis in das 18. Jahrhundert dargestellt. Aus dem 16. Jahrhundert gibt es eine abweichende Gestaltung mit zwei Schrägbalken. Diese Form setzte sich später durch und bestimmte die Stadtsiegel seit dem 18. und die Wappenwiedergaben seit dem 19. Jahrhundert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Der Marienplatz
Der Marienplatz
Die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
Die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
Steinfelskirche Mariä Heimsuchung, Chor und Hochaltar
Steinfelskirche Mariä Heimsuchung, Chor und Hochaltar
Ansicht vom Isar-Radweg
Ansicht vom Isar-Radweg
360° Panorama Landau a.d. Isar - Obere StadtAls Kugelpanorama anzeigen
360° Panorama Landau a.d. Isar - Obere Stadt
Als Kugelpanorama anzeigen
360° Panorama Landau a.d. Isar BahnhofAls Kugelpanorama anzeigen
360° Panorama Landau a.d. Isar Bahnhof
Als Kugelpanorama anzeigen
360° Panorama vom Isar Wasserkraftwerk bei LandauAls Kugelpanorama anzeigen
360° Panorama vom Isar Wasserkraftwerk bei Landau
Als Kugelpanorama anzeigen

Landau bietet in kultureller Hinsicht viele Möglichkeiten für seine Bürger; Auftritte in der Stadthalle, der Kastenhof Landau - Das Museum für Steinzeit und Gegenwart sowie das jährliche Volks- und Weinfest sind Beispiele dafür.


Bau- und Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Ansässige Unternehmen sind unter anderem:


Verkehr


Die Stadt ist durch die Bundesstraße 20 und die Bundesautobahn 92 erschlossen und liegt mit dem Bahnhof Landau (Isar) an der Bahnstrecke Landshut–Plattling. Im Stundentakt verkehren Züge des Donau-Isar-Express zwischen Passau und München.

Des Weiteren fährt eine Stadtbuslinie „Der Landauer“ von Montag bis Samstag im Stundentakt durch die Stadt. Drei weitere ÖPNV-Linien verbinden die ländlichen Gemeinden mit der Stadt.


Staatliche Einrichtungen



Sendeanlagen


Einstige Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks

Von 1950 bis 1969 befand sich bei Landau nahe Ganacker (ehem. Heeresflugfeld) der alte Sender von Landau an der Isar, ein Mittelwellenrundfunksender, der auf der Frequenz 1602 kHz das Programm des Bayerischen Rundfunks verbreitete.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Ehemalige Bewohner von Landau



Ehrenbürger




Wikivoyage: Landau an der Isar – Reiseführer
Commons: Landau an der Isar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Landaw in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Landau a.d.Isar in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. Mai 2021.
  3. Gemeinde Landau a.d.Isar, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 505.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 634.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014
  8. StichwahlBGM2020
  9. Die Bürgermeister von Landau a.d.Isar. Stadtverwaltung Landau an der Isar, abgerufen am 6. September 2020.
  10. Stadtratswahl Stadt Landau a.d.Isar 2020
  11. Eintrag zum Wappen von Landau an der Isar in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Gertrud Keim, Stefan Glaser, Ulrich Lagally: Geotope in Niederbayern, In: Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.): Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz, Band 4, München 2004, ISBN 978-3-940009-65-4, S. 159
  13. idowa, Straubing, Germany: Landau an der Isar: Heimatmuseum: Noch viel zu tun bis zur Wiedereröffnung - idowa. In: idowa.de. (idowa.de [abgerufen am 8. Juli 2018]).
  14. Dieter Lammersdorf: Oldtimermuseen in Deutschland. Johann Kleine Vennekate-Verlag, Lemgo 2014, ISBN 3-935517-06-8, S. 262.
  15. Beschreibung des Schlosses. Online auf schloss-wildthurn.com. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  16. vermessungsamt-landau.de: Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Landau a.d.Isar - mit Außenstelle Deggendorf
  17. plus.pnp.de: Der Landauer Ehrenbürger und frühere Sparkassendirektor Alfred Mittermeier ist am Mittwoch gestorben

На других языках


- [de] Landau an der Isar

[en] Landau an der Isar

Landau an der Isar (Central Bavarian: Landa an da Isar) is the second-largest town in the Lower Bavarian district, or Landkreis, of Dingolfing-Landau, in the state of Bavaria, Germany. It lies on the river Isar, 120 km downstream from Munich. In 2020, its population was around 14,000.

[ru] Ландау-ан-дер-Изар

Ла́ндау-ан-дер-И́зар (нем. Landau an der Isar) — город и городская община в Германии, в Республике Бавария.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии