Michelau (ugs.: Die Michelau) ist der höchstgelegene Stadtteil Büdingens im Wetteraukreis.
Michelau Stadt Büdingen 50.3277777777789.17319 | |
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Höhe: | 319 m ü. NHN |
Fläche: | 4,9 km²[1] |
Einwohner: | 307 (30. Jun. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Postleitzahl: | 63654 |
Vorwahl: | 06049 |
![]() Übersichtskarte von Michelau (Büdingen) | |
![]() Blick über Michelau, 2019 |
Michelau liegt 5,5 km nordöstlich von Büdingen und ist nur über die Straße von Wolferborn zu erreichen.
1960 wurde in der Gemarkung Michelau ein jungsteinzeitliches Steinbeil gefunden. Das Beil hat einen Ballen von 48 mm, einen Nacken von 30 mm eine Länge von 70 mm und eine Stärke von 18 mm. Das Beil aus Basalt gehört zur Gruppe der breitnackigen Beile, eine Form, die aus der Zeit 3000–2000 v. Chr. im südlichen Vogelsberg häufiger gefunden wurde.
Der Geschichts- und Heimatforscher Peter Nieß benennt 1284 als Datum der ersten urkundlichen Erwähnung Michelaus, sein Kollege Karl Heuson datiert auf 1553. Für keines der Daten existiert ein schriftlicher Beleg. Das älteste auffindbare Dokument ist eine Bürgermeisterrechnung der Stadt Büdingen aus dem Jahre 1620. Zum Preis von sechs Gulden werden acht Wagenladungen Eichenholz geliefert, die „Uff der Michelay“ geschlagen worden waren. Im Gerichtsbuch der Gemeinde Wolferborn ist in einer Eintragung aus dem Jahr 1620 erstmals vom Ort „Michelau“ die Rede.[3] Werner Wagner datiert die Ersterwähnung unter Bezug auf das Intradenbuch von 1628 im Fürstlichen Archiv in Büdingen auf das Jahr 1628.[4]
Der Stadtteil Michelau ist eine späte Einrodung des Büdinger Markwaldes und gehörte in kirchlicher und verwaltungsmäßiger Hinsicht zu Wolferborn.[5] Der Geschichtsforscher und langjährige Büdinger Denkmalpfleger und Stadtarchivar Hans-Velten Heuson vermutet, dass Michelau in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Teil Wolferborns entstanden sein muss. Der Ortsname könne vom ersten Siedler, einem Michel herrühren oder aber vom alten Wort mickil, michil, michel für groß abgeleitet sein, so dass Michelau einfach als „Zu der großen Au“ oder „Auf der großen Wiese“ zu verstehen sei.[3]
Eine Schulstelle für Michelau wird erstmals 1733 erwähnt. Die Wasserleitung wird gegen vereinzelten Widerstand 1912 gebaut. 1921 erhielt das Dorf elektrisches Licht.
Anlässlich der Gebietsreform in Hessen verlor Michelau am 1. April 1972 seine Selbstständigkeit und wurde in die Stadt Büdingen eingemeindet.[6][7]
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Bei der Wahl der Stadtverordnetenversammlung 2016 erreichte die NPD in Michelau mit 10,2 % den höchsten Wert aller Wahlbezirke.[8]
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Michelau
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