Das altmärkische Dorf Lupitz liegt im Südosten des Ortsteils Kusey, etwa sechs Kilometer südwestlich von Klötze sowie nördlich des Naturparks Drömling und des EU-Vogelschutzgebietes „Feldflur bei Kusey“. Südlich wird Lupitz vom Kuseyer Abzugsgraben begrenzt, der nach Westen fließt.[2]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Die erste urkundliche Erwähnung von Lupitz stammt aus dem Jahre 1555 als Luptz aus den Sentenzenbüchern des Kurmärkisches Kammergerichtes.[1][3] Wilhelm Zahn berichtet: Bei einer Grenzbesichtigung im Jahre 1555 zeigte der Pfarrer von Clötze an, dass die wüste Dorfstelle Lubitz, welche ehemals von der Familie von Alvensleben zu einem geistlichen Lehn der Kirche in Clötze geschenkt, jetzt von Gebhard von Alvensleben wieder entzogen sei.[4] Weitere Nennungen sind 1598 wüste dorff Lubitz, 1646 wüste dorff Lübitz[1] und 1804 Lubitz, Lupitz.[5]
Im Jahre 1760 wurde ein Kolonistendorf angelegt, um 1780 wurde der Lubitzer Krug genannt. 1789 lebten im Kolonistendorf 12 Kätner und Büdner, 3 Hausleute oder Einlieger. 1872 wird ein nicht kreistagsfähiges Gut genannt. Ein Rittergut Lupitz (Gutsbezirk) wurde 1885 erstmals und 1900 letztmals genannt. Es muss vor 1905 mit der Landgemeinde Lupitz vereinigt worden sein.[1]
Schon im Jahre 1855 kaufte Albert Schultz-Lupitz das heruntergewirtschaftete Gut Lupitz und entwickelte dort im Laufe von Jahrzehnten erfolgreich neue Methoden, um die Fruchtbarkeit der Sandböden zu erhöhen.[6] Heute ist eine Straße in Kusey nach ihm benannt.
Bei der Bodenreform 1946 wurden 170 Hektar enteignet, davon kamen 157,3 Hektar an 36 Siedler. 1948 waren es dann 37 Erwerber, davon 3 Neusiedler.[1]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Lupitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Kusey im Landkreis Gardelegen eingemeindet.[7] Lupitz wurde damit ein Wohnplatz von Kusey, jedoch kein Ortsteil.[8]
Die evangelischen Christen aus Lupitz gehören zur Kirchengemeinde Neuferchau, die früher zur Pfarrei Immekath gehörte.[10] Heute werden sie betreut vom Pfarrbereich Steimke-Kusey im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ortsfriedhof befindet sich am Ostausgang des Wohnplatzes.
In Lupitz auf Friedhof steht der Rest eines Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[12]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1417–1419, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.146 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.339–340, 108. Lupitz (Online bei google books).
Weblinks
Lupitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1417–1419, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band43. Hendel, Halle a.S. 1909, S.134–135, Nr. 132 (uni-jena.de).
Erwin Bahn:Zum 100. Todestag von Albert Schultz-Lupitz. Biographie bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt. 14.Februar 2002 (lsa-st23.sachsen-anhalt.de (Memento vom 31. Oktober 2006 im Internet Archive)).
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, ZDB-ID511105-5, S.275, Abs. 10 (PDF).
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.31 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.146 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии