Der Ort ist bekannt als Schlagplatz für Quarzit-Werkzeuge aus der Zeit des Paläolithikums bis zum Neolithikum.
Lenderscheid wurde im Jahr 1196 als „Lenterscheit“ erstmals urkundlich erwähnt und gehörte wie viele weitere Ansiedlungen dieser Region im 12. Jahrhundert als Wirtschaftshof zum Prämonstratenserstift Spieskappel.[1] Prägend wurde später der Einfluss der Familien von Gilsa und Baumbach, die Hof und Dorf nacheinander zu Lehen übernahmen.[3]
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich am 15. September 1968 Lenderscheid mit Lanertshausen zur neuen Gemeinde Lenderscheid zusammen. Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Siebertshausen auf freiwilliger Basis nach Lenderscheid eingemeindet.[4]
Lenderscheid wurde am 31. Dezember 1971 in die Gemeinde Frielendorf eingegliedert.[5]
Religion
Die beiden evangelisch-reformierten Gemeinden Lenderscheid und Großropperhausen bilden ein Kirchspiel.[6] Zur Kirchengemeinde Lenderscheid gehören auch die beiden Ortsteile Lanertshausen und Siebertshausen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Evangelische Kirche Lenderscheid
Die evangelische Kirche in Lenderscheid wurde in den Jahren 1735 bis 1740 im barocken Baustil mit einem Mansarddach und einem zweistufigen, oktogonalen Dachreiter errichtet. Die Kanzel stammt aus der Bauzeit der Kirche. Das Gestühl im Langhaus und auf den Emporen wurde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erneuert. Der Orgelprospekt stammt aus dem Jahr 1787 und befindet sich zentral über der dreiseitig umlaufenden Empore. Man betritt die Kirche durch das Portal im Westen, ein weiteres Portal an der Nordseite ist zugemauert. Auf der Südostseite führt ein Treppenzugang zur mit deren Wappen geschmückten Patronatsloge der Familie von Baumbach. Im Glockenstuhl befinden sich drei, auf 1965 datierte Glocken. Sie haben die Töne d", f" und g" und wurden gemeinsam mit den vier Großropperhäuser Glocken von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn gegossen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche befindet sich das Herrenhaus des heute nicht mehr bewirtschafteten ehemals baumbachschen Hofguts.
Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Lenderscheid.
Vereine und Gruppen
Burschenschaft (Kirmesburschen)
Damensingkreis
Freiwillige Feuerwehr
Heimat- und Verkehrsverein
Jagdgenossenschaft
Posaunenchor
Sportverein 1974 Grün/Weiß Lenderscheid
Dartverein "Schäle Fittche"
Regelmäßige Veranstaltungen
Kirmes (alle 2 Jahre im Juli)
Aufstellung des Maibaums (jährlich am 1. Mai)
Öffentliche Einrichtungen
Kindergarten
Fußballplatz
Hessenhaus
Persönlichkeiten
Wilhelm Ludwig (I.) von Baumbach zu Lenderscheid (1710–1769), Begründer der Linie Lenderscheid der Familie von Baumbach
Wilhelm Ludwig (II.) von Baumbach zu Lenderscheid (1741–1808), Kurhessischer Staatsminister, Abgeordneter der Reichsstände des Königreichs Westphalen
Kurt Lotz (1912–2005), ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Brown, Boveri und Cie. AG (BBC), später der Volkswagenwerk AG und des WWF (World Wild Fund for Nature) in Deutschland
Heribert Heidenreich:Die Quarzitschlagplätze bei Lenderscheid, Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder Kreis: Rohstoffzentrum eines Siedlungsraumes vom Paläolithikum bis zum Neolithikum. In: Philipps-Universität Marburg (Hrsg.): Kleine Schriften aus dem Vorgeschichtlichen Seminar Marburg. Band45. Marburg 1996, doi:10.17192/eb2015.0203.
Zahlen und Fakten.In:Internetauftritt.Gemeinde Frielendorf,archiviertvomOriginalam23.März 2018;abgerufen am 8.Oktober 2018.
Gemeinde Frielendorf.Ortsteil Lenderscheid.(Nicht mehr online verfügbar.)Gemeinde Frielendorf,archiviertvomOriginalam14.Oktober 2013;abgerufen am 13.Oktober 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frielendorf.de
Eingliederung der Gemeinden Siedertshausen in die Gemeinde Lenderscheid, Landkreis Ziegenhain vom 26.Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.28, S.1406, Punkt 1359 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,7MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.412.
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