Lauenhain ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Mittweida im sächsischen Landkreis Mittelsachsen. Er wurde 1994 mit Tanneberg zur Gemeinde Lauenhain-Tanneberg zusammengeschlossen und 1999 in die Stadt Mittweida eingemeindet.
Lauenhain Stadt Mittweida 51.00254412.966875 | ||
---|---|---|
Einwohner: | 844 (2014)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 | |
Eingemeindet nach: | Lauenhain-Tanneberg | |
Postleitzahl: | 09648 | |
Vorwahl: | 03727 | |
Lage von Lauenhain in Sachsen | ||
Lauenhain liegt nördlich von Mittweida im Mittelsächsischen Hügelland westlich der zur Talsperre Kriebstein aufgestauten Zschopau. Zur Zschopau hin fällt das Gelände ziemlich steil ab. Dort befindet sich die Anlegestelle für Ausflugsschiffe auf der Talsperre Kriebstein, sowie mehrere Einrichtungen der Gastronomie und des Wassersports.
Erlau | Tanneberg | Falkenhain |
Erlau | ![]() |
Ringethal |
Mittweida | Rößgen |
In einer Urkunde vom 18. Mai 1293 wurden die Mühle zu Lewinhayn und „dy Lewinheynische Bach“ erwähnt. Das ist die erste urkundliche Erwähnung des Waldhufendorfes Lauenhain. Zu dieser Zeit gehörte der Ort bereits als Exklave zum Grundbesitz des Klosters Altzella. Dies änderte sich erst nach der Säkularisation und Auflösung des Klosters im Jahr 1540. Vier Jahre später kam Lauenhain als Exklave an das neu gebildete kurfürstlich-sächsische Amt Nossen.[2] Lauenhain war vom Amt Rochlitz und Exklaven anderer Ämter umgeben. 1836 wurde der Ort dem Amt Frankenberg-Sachsenburg unterstellt.[3][4] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Lauenhain im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Mittweida. 1875 wurde der Ort der Verwaltung der Amtshauptmannschaft Rochlitz unterstellt.[5] Mit dem Bau der Talsperre Kriebstein in den Jahren 1927 bis 1929 wurde die Lauenhainer Mühle im Tal der Zschopau abgerissen.[6] Heute befinden sich am Lauenhainer Ufer der Talsperre neben dem Schiffsanleger mehrere Einrichtungen der Gastronomie und des Wassersports.
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Lauenhain im Jahr 1952 zum Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Hainichen fortgeführt wurde. ei der 1994 erfolgten Verwaltungsreform wurde der Ort mit dem benachbarten Tanneberg zur Gemeinde Lauenhain-Tanneberg zusammengeschlossen und dem neu gebildeten Landkreis Mittweida zugeordnet.[7] Am 1. Januar 1999 erfolgte die freiwillige Eingemeindung der Gemeinde Lauenhain-Tanneberg in die Stadt Mittweida. Aufgrund der Hauptsatzung der Stadt Mittweida von 1994 erhielten die nunmehrigen Ortsteile Lauenhain und Tanneberg eine gemeinsame Ortschaftsverfassung und einen gemeinsamen Ortschaftsrat. Seit 2008 gehört die Stadt Mittweida mit ihren Ortsteilen zum neu gebildeten Landkreis Mittelsachsen.
|
|
|
Der Ortschaftsrat Lauenhain-Tanneberg wurde zuletzt 2019 gewählt und besteht aus sieben Mitgliedern.
Kirchlich gehörte Lauenhain bereits um 1555 zu Mittweida. Die evangelischen Kirchenmitglieder gehören heute zur Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Mittweida.
Lauenhain war bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Bauerndorf. Im Zuge der Industrialisierung entstanden in der Zeit von 1924 bis 1927 mehrere Ein- und Mehrfamilienhäuser für Arbeiter der nahe gelegenen Stadt Mittweida.
Anschluss an die Bahnstrecke Riesa–Chemnitz besteht in Mittweida und im Nachbarort Erlau.