Kötz ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg in Bayern. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Großkötz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.40694444444410.276388888889475 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kötz | |
Höhe: | 475 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,53 km2 | |
Einwohner: | 3296 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 161 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89359 | |
Vorwahlen: | 08221,0 8223 | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ, KRU | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 148 | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Dorfstr. 3a 89359 Kötz | |
Website: | www.gemeinde-koetz.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Sabine Ertle (Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Kötz im Landkreis Günzburg | ||
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Kötz liegt an der Mündung des gleichnamigen Baches Kötz in die Günz auf einer Höhe von 472 (Großkötz), 482 (Kleinkötz) bzw. 517 (Ebersbach) Metern. Die Gemeinde ist Teil des Schwäbischen Barockwinkels und Ober- bzw. Mittelschwabens. Naturräumlich gehört sie zum Alpenvorland bzw. zur Donau-Iller-Lech-Platte.
Die drei Gemeindeteile sind die Pfarrdörfer Großkötz und Kleinkötz und das Kirchdorf Ebersbach.[2][3] Die drei Gemarkungen Ebersbach, Großkötz und Kleinkötz liegen vollständig auf dem Gemeindegebiet von Kötz.
Es gibt in der Gemeinde weder einen Gemeindeteil noch eine Gemarkung Kötz.
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Günzburg, Burgau, Kammeltal, Ichenhausen, Bibertal und Bubesheim.
![]() Bubesheim 3 km |
![]() Günzburg 5 km |
![]() Burgau 9 km |
![]() Bibertal 7 km |
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![]() Ichenhausen 5 km |
![]() Kammeltal 8 km |
Für die Herkunft des Ortsnamens Kötz gibt es bisher zwei mögliche Erklärungen:
Reinhard H. Seitz leitet die Herkunft des Flussnamens Kötz in der Ortschronik[4] aus dem vordeutschen (römisch-keltischen bzw. indogermanischen) Wort "*Cattja" mit der Bedeutung „Wildkatzengewässer“ ab. Der Ort wäre demnach nach dem Flüsschen benannt worden.
Der zweite Erklärungsversuch stammt von Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein[5] – dieser führt den Ortsnamen auf eine römische Villa rustica namens Catianum (Landgut des Catius) zurück. Demnach wäre der Gewässername vom Ortsnamen abgeleitet.
Großkötz gehörte zur österreichischen Markgrafschaft Burgau, Grund- und Gerichtsherr war von 1408 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ulmer Patrizierfamilie Ehinger. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört der Ort zum neu entstandenen Königreich Bayern. In Kleinkötz herrschten dagegen bis 1806 die Patrizier Holzapfel von Herxheim, wobei sie sich das Gassengericht mit dem Reichsstift Wettenhausen teilten; Ebersbach gehörte ebenfalls zu den Besitzungen dieses Klosters. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Großkötz und Kleinkötz.
Die Gemeinde entstand am 1. Juli 1972 durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Großkötz und Kleinkötz.[6] Die Gemeinde Ebersbach wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform eingemeindet.[7]
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1500 | 595 (121 Feuerstätten) | Meldungen zum Feuerstattguldenregister der Markgrafschaft Burgau |
1762 | 891 (141 Feuerstätten) | Diözesanbeschreibung des Bistums Augsburg |
1811 | 1222 (238 Feuerstätten) | Montgelas'sche Bestandsaufnahme des Königreichs Bayern |
1823 | 1260 | Diözesanbeschreibung des Bistums Augsburg |
1840 | 1196 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1880 | 1323 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1919 | 1439 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1939 | 1423 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1946 | 2219 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1950 | 1919 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1970 | 2414 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1991 | 3071 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
2000 | 3233 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
2015 | 3275 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2020 verteilen sie sich auf folgende Listen:
In der Amtszeit 2014 bis 2020 hatten FWG und CSU je sieben Sitze und die SPD zwei Sitze; letztere legte keinen Wahlvorschlag mehr vor. Die FWG gewann zwei Mandate hinzu.
Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2020 Sabine Ertle[9] (Freie Wählergemeinschaft). Sie wurde am 15. März 2020 bei einer Mitbewerberin mit 62,1 % der Stimmen gewählt. Ihr Vorgänger Ernst Walter, der sich 2020 nicht mehr zur Wahl stellte, war seit Mai 2008 im Amt.
Name | Amtszeit |
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Gerhard Betz | 1972–1984 |
Hans Klement | 1984–1996 |
Stephan Däubler | 1996–2008 |
Ernst Walter | 2008–2020 |
Sabine Ertle | 2020– |
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Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin nebeneinander zwei silberne Holzäpfel mit grünen Stielen und Blättern, in Gold ein roter Schwan.“[10] |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Kötz besteht seit 1972 aus den Gemeinden Großkötz und Kleinkötz. Der Schwan ist dem Wappen der Ulmer Patrizierfamilie Ehinger entnommen, die von 1408 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ortsherrschaft in Großkötz innehatte. Die Ortsherrschaft in Kleinkötz erscheint seit 1492 geteilt. Ein Halbteil kam 1545 ebenfalls an die Patrizierfamilie Ehinger, der bis 1627 in ihrem Besitz verblieb und an das Hochstift Augsburg kam. Die beiden silbernen Holzäpfel stehen als redende Zeichen für die Augsburger Patrizierfamilie Holzapfel, die 1638 vom Hochstift Augsburg mit diesem Teil der Herrschaft in Kleinkötz belehnt wurden, darunter das Adelsschloss und den alten Burgstall. Die Familie nannte sich seitdem Holzapfel von Herzheim und Klein-Kötz.[10]
Dieses Wappen wird seit 1974 geführt.[10] |
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kötz.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2017 3246 T€, davon entfallen auf Gewerbesteuereinnahmen (netto) 671 T€. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug im selben Jahr 336 €.[11]
Partnergemeinde ist Obdach in Österreich. Die Partnerschaft wurde zur 800-Jahr-Feier der Marktgemeinde Obdach am 10. Juni 1990 begründet. Die Beziehungen begannen bereits 1965 zu wachsen, als ein Werk der Kötzer Unternehmensgruppe AL-KO in Obdach eröffnet wurde.
Es gab 2016 nach der amtlichen Statistik insgesamt 1.255 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, davon im produzierenden Gewerbe 898. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1421. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten, im Bauhauptgewerbe ebenfalls 3. Zudem bestanden im Jahr 2016 34 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1252 ha, davon waren 1086 ha Ackerfläche und 123 ha Dauergrünfläche. In der Gemeinde wurden 2016 Lieferungen und Leistungen (im Sinne der Umsatzsteuerstatistik) in Höhe von 494 Millionen Euro erbracht. 2017 waren 32 Personen arbeitslos gemeldet.[11]
(Auswahl bedeutender Unternehmen)
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
Aichen | Aletshausen | Balzhausen | Bibertal | Breitenthal | Bubesheim | Burgau | Burtenbach | Deisenhausen | Dürrlauingen | Ebershausen | Ellzee | Gundremmingen | Günzburg | Haldenwang | Ichenhausen | Jettingen-Scheppach | Kammeltal | Kötz | Krumbach | Landensberg | Leipheim | Münsterhausen | Neuburg an der Kammel | Offingen | Rettenbach | Röfingen | Thannhausen | Ursberg | Waldstetten | Waltenhausen | Wiesenbach | Winterbach | Ziemetshausen
Gemeindefreie Gebiete: Ebershauser-Nattenhauser Wald | Winzerwald