Krusemark, ein Straßendorf mit außerhalb gelegener Kirche, der südliche Teil des Ortsteils Hohenberg-Krusemark in der gleichnamigen Gemeinde, liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Osterburg (Altmark) am Balsamgraben in der Altmark.[3]
Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1209 als in Crusemarke, als von Markgraf Albrecht dem Domstift in Stendal der Besitz einer Hufe Landes im Dorf bestätigt wurde.[4][5] Weitere Nennungen sind 1334 in villa krusmark, 1542 Krusemark und 1687 Krusemarck.[1] Ende des 19. Jahrhunderts existierte im Dorf eine Zuckerfabrik.[1][6]
Die von Hermes und Weigelt angegebene Ersterwähnung aus dem Jahre 1190[7] lässt sich mangels Quellenangabe nicht überprüfen.
Eingemeindungen
Am 17. Oktober 1928 erfolgte die Zusammenlegung des Gutsbezirkes Krusemark mit dem Gutsbezirk Hohenberg und den Landgemeinden Krusemark und Hohenberg zu einer Landgemeinde Hohenberg-Krusemark.[8]
Krusemark wurde anschließend nur noch als Wohnplatz in Verzeichnissen geführt.
Die evangelische Kirchengemeinde Krusemark, die früher zur Pfarrei Krusemark gehörte,[10] ist heute Teil des Kirchspiels Krusemark-Goldbeck[1] und wird betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[11]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Krusemark stammen aus dem Jahre 1666.[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Evangelische Dorfkirche Krusemark
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Hohenberg-Krusemark
Die evangelische Dorfkirche Krusemark ist ein Feldsteinbau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Eine Glocke stammt vom niederländischen Glockengießer Gerhard Wou de Camp.[13]
Auf dem Kirchhof befindet sich der Ortsfriedhof.
Am westlichen Ortsausgang in Krusemark steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, Steinplatten mit Namenstafeln aus Metall.[14]
Gegenüber der Kirche steht die Schule.
Sage – Die Glocke von Krusemark
Alfred Pohlmann zitiert im Jahre 1901 Sophie von Sichart mit der Sage „Die Glocke von Krusemark“.[15][16] Das Gedicht schildert den Raub der Kirchenglocke aus der Kirche zu Krusemark während eines Gottesdienstes. Als die Diebe fast das Dorf erreicht hatten, blieb das Gefährt, gezogen von 40 Pferden stecken. Es kam ein Bauer aus Wendemark mit zwei kleinen Pferden vorbei und erbot sich die Kirchenglocke zu ziehen. Die Diebe spotteten seiner: „Die Glocke kannst du gewinnen, bringst du sie mit den Mähren von hinnen“. Er sprach ein Gebet und seine kleine Pferde schafften die Glocke zurück auf den Kirchhof.
Verkehr
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[17]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1282–1285, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.376, 84. Krusemark (Online bei google books).
Krusemark im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1282–1285, doi:10.35998/9783830522355.
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.114 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.113, Nr. 543 (uni-potsdam.de).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.30 (Digitalisat).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.376, 84. Krusemark (Online bei google books).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID3766-7, S.232.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.19 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Thomas Hartwig:Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.189.
Alfred Pohlmann:Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S.158–161, Die Glocke von Krusemark.
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