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Holzhausen (niederdeutsch: Honnsen[2]) ist der südlichste Ortsteil der Stadt Bad Salzuflen im Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen in Deutschland. Der Ortsteil besteht aus Holzhausen und Sylbach.

Holzhausen
Höhe: 86 m ü. NHN
Fläche: 8,36 km²
Einwohner: 3178 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 380 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 32107
Vorwahlen: 05222, 05232 (in Teilen von Sylbach)
Karte
Karte
Lage von Holzhausen in Bad Salzuflen

Geografie



Lage


Holzhausen liegt südlich, etwa sieben Kilometer außerhalb des Salzufler Stadtzentrums. Es grenzt im Westen an den Ortsteil Wülfer-Bexten, im Norden an die Ortsteile Ehrsen-Breden und Schötmar, im Osten an den Ortsteil Grastrup-Hölsen, im Süden an die Stadt Lage und im Südwesten an die Gemeinde Leopoldshöhe. Die Grenze zu Leopoldshöhe wird durch die hier naturnah fließende Werre gebildet.


Gewässer


Durch Holzhausen fließen – von Westen nach Osten – der Bentgraben, die Werre, der Moddenbach sowie die Bega. Neben zwei Weihern gibt es im Norden Holzhausens den Hartig- und den Krietfeldsee.


Schutzgebiete


In Holzhausen sind die drei Landschaftsschutzgebiete „Hartingsee“, „Moddenbach“ und „Werre oberhalb Schötmar“ ausgewiesen. Das Ostufer der Werre einschließend liegt im Westen des Ortsteils das 2002 eingerichtete Naturschutzgebiet „Holzhauser Bruch“.


Geschichte


Bei Begehungen gefundene Feuersteine und Abschlagstichel sind Zeugen einer Besiedlung schon während der Mittelsteinzeit im Gebiet des heutigen Bad Salzufler Ortsteils Holzhausen.[3]

ZeitFundort/eFunde und Gräber[4]Siedlungen
Mittelsteinzeit
12.000 bis 4.000 v. Chr.
am Unterlauf des ModdenbachsSteinwerkzeuge
Jungsteinzeit
4.000 bis 1.800 v. Chr.
Bahnhof Sylbach
am Hartigshof
zwei Steinbeile
Scherben von Tongefäßen
Bronzezeit
1.800 bis 800 v. Chr.
auf der HimmelsburgUrnenfriedhof: Flachgräber mit Brandbestattungen
Eisenzeit
800 v. Chr. bis 5. Jh. n. Chr.
Holzhauser Bruch
Hartigshof
Urnenfriedhof: Flachgräber mit Brandbestattungen
Brandgrubengräber: Knochen, Scherben, Eisenmesser
Cheruskerzeit
1. Jh. n. Chr.
Holzhauser BruchKulturschicht mit Grundriss eines Bauwerks,
Scherben, Spinnwirtel, Webegewichte
6. Jh. n. Chr.Hohe Kluns
Lindemannsheide
Körperbestattung: Beigefäß, Armreif, Gürtelschnallen,
Zierröllchen aus Bronze
Sachsenzeit
7. Jh. n. Chr.
beim HartigshofNebengebäude eines sächsischen Hofs:
Küchengrube, Herdstelle, zwei zerschlagene Kochtöpfe

Die Entstehung der Orte mit -hausen wird von der Forschung im 8. Jahrhundert, die Zeit der sächsischen Siedlungsperiode, angesetzt. Holzhausen dürfte somit weit über eintausend Jahre alt sein. 1306 wird der Ort als Holthosen erstmals schriftlich erwähnt.

Seit dem 1. August 1896 bestand im Lindemannsbusch eine erste Posthilfsstelle in Holzhausen.[5]

Der Ortsteil Sylbach wurde erst im 20. Jahrhundert auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Sylbach gegründet.

Während des Ersten Weltkriegs (1914–1918) fielen 60 Holzhauser Bürger, nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) beklagten die Hinterbliebenen 147 Tote, die den Folgen des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen waren.[6][7]

Am 1. Januar 1969 wurde Holzhausen ein Ortsteil der neuen Stadt Bad Salzuflen.[8] Man zählte 2865 Einwohner = 343 Einwohner je Quadratkilometer (zum Vergleich Bad Salzuflen gesamt: 479 Einwohner/km²).[9]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr 180718351848185518611867187118851895190119051910193519691970
Einwohner[10] 57890510161020105910011113963914898900956151728653085

Namen


Neben der Ersterwähnung als Holthosen (1306) sind folgende Schreibweisen für Holzhausen im Laufe der Jahrhunderte historisch belegt: Holthusen (1364; 1409; 1488, im Landschatzregister), Holthusin (1507, im Landschatzregister), Holthussen (auch 1507), Holdthusen (1590, im Landschatzregister), Holtzhusen (1617, im Salbuch), Holtzhaußen (1618 im Landschatzregister) und Holtzhausen (1758). Auf Plattdeutsch heißt der Ort Honnsen.[2]
Sylbach wurde erstmals 1191 als Sulbike schriftlich erwähnt. Weitere, belegte Namen sind neben zwei Dialektformen (Sylbke und Sülbke) Sulbeke (nach 1241; 1360), Ouersulbeke (1386, im Friedenesgeldverzeichnis), Sulbike und Sulbecke (beide 1494), Sülbecke (1544), Sulbeck (1562, im Landschatzregister), Sülbach (1566; 1617; 1726), Sülbeck (1627) und Silbach (1790).[11]


Politik


Am 10. April 1919 wurde der erste Holzhauser Gemeinderat gewählt.

Der heutige Ortsausschuss Holzhausen-Hölsen wird neben dem Vorsitzenden, Detlef Bröker (SPD), und seinem ersten Stellvertreter, Friedrich Wehmeier (CDU), durch die OA-Mitglieder George Zeich (CDU) und Grita Behrens (Bündnis 90/Die Grünen) im Rat der Stadt Bad Salzuflen vertreten.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Religion


Kirche in Sylbach
Kirche in Sylbach
Haltepunkt „Bad Salzuflen-Sylbach“
Haltepunkt „Bad Salzuflen-Sylbach“

In Sylbach gibt es eine evangelisch-reformierte Kirche. Die Kirchengemeinde umfasst auch das angrenzende Lage-Waddenhausen.


Baudenkmäler


Folgende Bauwerke in Holzhausen sind in der Denkmalliste der Stadt Bad Salzuflen eingetragen; Grundlage für die Aufnahme war das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW):


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr



Straße

Der Ort Holzhausen ist über die Landesstraße 967 (nach Retzen und Leopoldshöhe bzw. Oerlinghausen) sowie die Bundesstraße 239 nach Detmold bzw. zur Ostwestfalenstraße und weiter zur Bundesautobahn 2 an das überregionale Straßennetz angebunden.


Schienen- und Busverkehr

Der am 1. Mai 1900 als „Bahnhof Sylbach“[12] eröffnete Haltepunkt Bad Salzuflen-Sylbach liegt an der Bahnstrecke Herford–Altenbeken (KBS 405[13]). Er wird im Stundentakt von der RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“ HerfordLageDetmoldAltenbekenPaderborn bedient. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der Eurobahn. Der Haltepunkt ist eine Blockstelle; im denkmalgeschützten Holzgebäude befindet sich u. a. die Mechanik für die bis heute von Hand betriebene Bahnschranke.

Holzhausen ist durch den Stadtbus Bad Salzuflen Linie 942 an das Stadtzentrum angeschlossen. Außerdem fahren Regionalbusse nach Lage und im Schülerverkehr bzw. als Anruflinie zum zentralen Busbahnhof Bad Salzuflen sowie Anrufbusse nach Leopoldshöhe. Auf allen Linien gilt der regionale Verbundtarif „Der Sechser“ (OWL Verkehr GmbH).


Bildung


In Holzhausen gibt es zwei Kindergärten – eine Einrichtung der PariSozial im Grützeweg und die von der AWO geführte Einrichtung im Alt-Sylbacher Weg – sowie die Städtische Grundschule.


Kultur


Seit den 1940er Jahren bis 1960 betrieb Eduard Bruns die Scala-Lichtspiele in der Lageschen Straße 130, ein Saalbau mit zunächst 200, zuletzt mit 250 Plätzen.


Literatur




Commons: Holzhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bad Salzuflen – Einwohner nach Ortsteilen 2020. In: stadt-bad-salzuflen.de. Abgerufen am 2. September 2021.
  2. Name aus dem Fragebogen des Archiv vom Westfälischen Wörterbuch
  3. Elke Treude: „Spuren ur- und frühgeschichtlicher Besiedlung im Raum Bad Salzuflen“ in „Bad Salzuflen - Epochen der Stadtgeschichte“, Seiten 18 bis 40
  4. Holzhausen - twisken Biege und Werrn, Seite 9
  5. Holzhausen - twisken Biege und Werrn, Seite 39
  6. Holzhausen – twisken Biege und Werrn, Seiten 79 bis 85.
  7. Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs; abgerufen am 2. Mai 2022.
  8. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  9. Franz Meyer (Hrsg.) und Kurt Dröge (†): Bad Salzuflen - Epochen der Stadtgeschichte; Bad Salzuflen, 2007; Seite 429
  10. Holzhausen - twisken Biege und Werrn, Seiten 35, 38< und 57
  11. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld, 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 244 und 470f.
  12. Holzhausen - twisken Biege und Werrn, Seite 37



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