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Hindelwangen ist ein Stadtteil von Stockach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Hindelwangen
Stadt Stockach
Ehemaliges Wappen der Gemeinde Hindelwangen
Ehemaliges Wappen der Gemeinde Hindelwangen
Höhe: 484 m ü. NHN
Fläche: 9,5 km²
Einwohner: 1430
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1971
Postleitzahl: 78333
Vorwahl: 07771
Lage im Stockacher Stadtgebiet
Lage im Stockacher Stadtgebiet
Lage im Stockacher Stadtgebiet
Stockach mit Hindelwangen von Norden
Stockach mit Hindelwangen von Norden

Geographie



Lage


Die ehemals selbständige Gemeinde Hindelwangen liegt direkt nordwestlich der Stockacher Stadtmitte, westlich und östlich der Stockacher Aach sowie der ehemaligen Bahnstrecke Radolfzell–Mengen.


Nachbarorte


Nördlich von Hindelwangen liegt der Stadtteil Zizenhausen, südöstlich der Hauptort Stockach und im Nordwesten der Weiler Windegg. Im Westen Hindelwangens erhebt sich der bis zu 624 m ü. NHN hohe Nellenburger Berg.


Gliederung


Der Lohnerhof um 1820
Der Lohnerhof um 1820

Zu Hindelwangen gehören das Dorf Hindelwangen, der Weiler Burgtal, die Höfe Berlingerhof (1366/1422 des Grafen Hof), Braunenberg (1309 Besitz des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen), Lohnerhof und Nellenburg (im 11. Jahrhundert unter der Führung der Zürichgaugrafen) sowie die Wohnplätze Besetze, Döbelehaus, Kiesgrube und Zollbruck.


Geschichte


Erstmals erwähnt wurde Hindelwangen 1138 als „Huntwanga“, später als „Hundelwanc“ (1211) und „Hindelwang“ (1269).

Als ehemaliger Besitz der Reichsabtei Salem gelangte Hindelwangen Anfang des 13. Jahrhunderts wohl in den Besitz der Herren von Hindelwangen, später zur Landgrafschaft Nellenburg.[1]

71,1 % der Hindelwanger Bürgerinnen und Bürger stimmten am 7. November 1971 für eine Eingemeindung nach Stockach. Der Gemeinderat beschloss am 11. November 1971 mit 7:2 Stimmen die Eingemeindung Hindelwangens in die Stadt Stockach. Mit Wirkung zum 1. Dezember 1971 trat die Eingemeindung in Kraft.


Politik



Wahlergebnisse


Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung
Partei[2]1919
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)13,8 %
Deutsche Demokratische Partei (DDP)16,3 %
Zentrumspartei (Z)61,3 %
Bürgerpartei (BP) / Deutschnationale Volkspartei (DNVP)8,8 %
Reichstagswahl
Partei[3]1932
Deutsche Demokratische Partei (DDP) / Deutsche Staatspartei (DStP)3,5 %
Zentrumspartei (Z)48,9 %
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)4,3 %
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)35,5 %
Sonstige (DVP, SPD und andere)7,8 %
Landtagswahlen
Partei[4]19521956196019641968
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)58,1 %60,1 %53,0 %60,2 %57,6 %
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)15,6 %18,2 %25,4 %29,3 %23,9 %
Demokratische Volkspartei (DVP) / Freie Demokratische Partei (FDP)15,6 %10,1 %7,2 %8,1 %8,3 %
Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE)9,4 %9,1 %5,0 %1,5 %
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)5,3 %
Sonstige1,3 %2,5 %9,4 %0,9 %4,9 %
Bundestagswahlen
Partei[5]194919531957196119651969
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)65,0 %66,0 %58,7 %59,1 %59,9 %63,0 %
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)10,6 %14,8 %18,7 %22,2 %30,1 %28,9 %
Demokratische Volkspartei (DVP) / Freie Demokratische Partei (FDP)18,1 %4,9 %7,0 %12,8 %6,9 %4,2 %
Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE)8,2 %12,6 %
Sonstige (KPD, NPD und andere)6,3 %6,1 %3,0 %5,9 %3,1 %3,9 %

Einwohnerentwicklung


Jahr1852187118801890190019101925193319391950195619611970Ref.
Einwohner314325326299304300321296276405466543621[6]
0weiblich 147170172157151140154142131190234271327[7]
0männlich 167155154142153160167154145215232272294
0römisch-katholisch291351422472[8][9]
0evangelisch2854114134
0sonstiger Konfession2715

Kultur und Sehenswürdigkeiten


St. Michael
St. Michael

Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft



Erwerbstätige

Jahr195019611970Ref.
Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft15010570[10]
Erwerbstätige im Produzierenden Gewerbe161240314
Erwerbstätige in Handel und Verkehr216266
Erwerbstätige in sonstigen Wirtschaftsbereichen274174

Infrastruktur



Verkehr

Hindelwangen liegt im Kreuzungsbereich der Bundesstraßen 14 (Stockach → Waidhaus) und 313 (Plochingen → Espasingen).


Postwesen

Stockach war schon im 16. Jahrhundert eine bedeutende Poststation. Über Jahrhunderte liefen hier große, zwischenstaatliche Reiter- und Postkurse der Strecken Ulm-Basel, Stuttgart-Zürich und Wien-Paris zusammen. 1845 zählte die hiesige Posthalterei 60 Pferde.[11]

Privatpersonen mussten vor 1821 ihre Post auf der Stockacher Postanstalt selbst abgeben. Dann entstand durch die Einrichtung einer Amtsbotenanstalt die Möglichkeit, dass Privatpersonen ihre Post einem Amtsboten übergeben konnten. Dieser brachte die Post anfangs zweimal, später dreimal wöchentlich zur Stockacher Postexpedition. In den 1850er Jahren wurde die Amtbotenanstalt aufgrund stetig zunehmendem Schriftverkehr aufgehoben, ihre Dienste der Post übertragen und zum 1. Mai 1859 die Landpostanstalt ins Leben gerufen. Im Amtsbezirk Stockach wurde unter anderem folgender Botenbezirk eingerichtet:

Poststücke, die in die jeweilige Brieflade vor Ort eingeworfen worden waren, wurden vor der Weiterleitung vom Postboten mit einem Uhrradstempel, in Hindelwangen mit der 1., versehen.[12]

Am 17. April 1969 wurde im Haus des Posthalters Anton Möll die neue Poststelle II offiziell ihrer Bestimmung übergeben.



Commons: Hindelwangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Das Land Baden-Württemberg. Band VI. S. 779
  2. Ergebnis der Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  3. Ergebnisse dere Reichstagswahl am 31. Juli 1932 bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  4. Ergebnisse der Landtagswahlen bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  5. Ergebnisse der Bundestagswahlen bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  6. Bevölkerungsentwicklung bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  7. Geschlechterverteilung bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  8. Religionszugehörigkeit bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  9. Religionszugehörigkeit 1858 und 1925 bei leograph-bw.de; abgerufen am 24. Dezember 2018.
  10. Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen in Hindelwangen bei www.leograph-bw.de; abgerufen am 25. Dezember 2018.
  11. Infotafel am heutigen Stockacher Postgebäude in der Schillerstraße
  12. Edwin Fecker: Der Landpostbezirk von Stockach im Rundschreiben Nr. 140 der „Arbeitsgemeinschaft Baden“ im Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh), Herbst 2004; Seite 1713ff



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