Helmscheid ist der nördlichste Stadtteil der Kreisstadt Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Zum Ort gehört auch das Gut Dingeringhausen, das 1036 erstmal schriftlich erwähnt wurde.
Helmscheid Stadt Korbach 51.3232583333338.8723222222222413 | |
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Höhe: | 413 m ü. NHN |
Fläche: | 5,53 km²[1] |
Einwohner: | 162 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1970 |
Postleitzahl: | 34497 |
Vorwahl: | 05631 |
Helmscheid liegt im nördlichsten Zipfel der Kreisstadt Korbach, auf einem Südosthang der Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges in 405 bis 440 m Höhe zwischen den drei Stauseen des Waldecker Landes (Edersee, Twistesee und Diemelsee). Räumlich grenzt Helmscheid auch an die Gemeinden Twistetal und Diemelsee.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Helmscheid unter dem Namen Helmonscede wird in die Jahre 826–876 datiert.[1]
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Helmscheid im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3][4] Die Gemeinde Helmscheid hatte eine Fläche von 5,53 km².[5] Für Helmscheid, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Helmscheid angehörte:[1][7]
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1541: | 8 Häuser |
• 1620: | 12 Häuser |
• 1650: | ein Haus |
• 1738: | 13 Häuser |
• 1770: | 14 Häuser, 93 Einwohner |
Helmscheid: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 93 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 143 | |||
1840 | 163 | |||
1846 | 176 | |||
1852 | 163 | |||
1858 | 137 | |||
1864 | 141 | |||
1871 | 147 | |||
1875 | 135 | |||
1885 | 160 | |||
1895 | 160 | |||
1905 | 199 | |||
1910 | 179 | |||
1925 | 202 | |||
1939 | 193 | |||
1946 | 328 | |||
1950 | 337 | |||
1956 | 292 | |||
1961 | 227 | |||
1967 | 209 | |||
1971 | 229 | |||
1980 | 211 | |||
1990 | 192 | |||
1995 | 189 | |||
2000 | 193 | |||
2003 | 203 | |||
2005 | 196 | |||
2010 | 181 | |||
2011 | 174 | |||
2015 | 166 | |||
2020 | 162 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][8][2]; Zensus 2011[9] |
Der älteste bekannte Nachweis einer Kirche stammt aus dem Jahr 1566/1567, als Bauarbeiten an der Kirche zu Helmscheid erwähnt wurden.[10] Die romanische Kapelle wurde nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg in veränderter Form wieder hergestellt und in den Jahren 1927/28 vollständig erneuert.
Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. In Helmscheid wurde die Reformation vermutlich dem Berndorfer Pfarrer Johannes Russel um 1532 eingeführt. Als Filialgemeinde gehörte Helmscheid zur Pfarrei Berndorf. Seit 2012 bilden die drei Ortschaften Berndorf, Helmscheid und Mühlhausen die Evangelische Kirchengemeinde Oberes Twistetal-Helmscheid. Im Jahr 1885 waren alle 160 Einwohnern evangelisch. Im Jahr 1961 wurden 154 evangelische (91,2 %) und 18 katholische (7,9 %) Christen gezählt.[1]
Das ländliche geprägte und gepflegte Dorf hat kaum Durchgangsverkehr und ist von Bachtälern und Wäldern umgeben. Die kleine, im Kern romanische Kapelle in der Dorfmitte wurde im 12. Jahrhundert erbaut, nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg verändert und 1927/28 vollständig renoviert.
Den Ortskern zieren mehrere alte Fachwerkhäuser mit niedersächsischem Charakter. Das älteste Haus wurde vor ca. 400 Jahren gebaut; seinen vorgekargten Querbalken zieren Schnitzereien und Inschriften. Dorfmittelpunkt sind der Spielplatz, die Kirche und das Dorfgemeinschaftshaus (die ehemalige Schule), ein Natursteingebäude mit hellgelbem Anbau. Dort spielt sich das kulturelle Leben ab. Das Dorfgemeinschaftshaus ist Treffpunkt örtlicher Vereine.
Helmscheid ist eher landwirtschaftlich geprägt und liegt verkehrsgünstig in ca. 8 km Entfernung zur Kreisstadt Korbach. Dort sind zahlreiche Arbeitsplätze. Korbach bietet gute Einkaufsmöglichkeiten und sichert die medizinische Grundversorgung. Zusätzlich kommen wöchentlich ein rollender Lebensmittelwagen, ein rollender Getränkehandel und zweimal wöchentlich ein Bäckerwagen. Es besteht eine gute ÖPNV- und AST-Taxi Anbindung.
Anmerkungen
Einzelnachweise
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