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Haiterbach ist eine Kleinstadt im Landkreis Calw in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Calw
Höhe: 506 m ü. NHN
Fläche: 28,92 km2
Einwohner: 5978 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72221
Vorwahl: 07456
Kfz-Kennzeichen: CW
Gemeindeschlüssel: 08 2 35 032
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
72221 Haiterbach
Website: www.haiterbach.de
Bürgermeister: Andreas Hölzlberger (CDU)
Lage der Stadt Haiterbach im Landkreis Calw
Karte
Karte

Geographie



Lage


Die Markung von Haiterbach liegt am Westrand des Heckengäus zum Nordschwarzwald und wird vom Tal der Waldach durchzogen, der aus dem namengebenden Hauptort von rechts der Heiterbach zufließt.


Stadtgliederung


Zur Stadt Haiterbach gehören die ehemaligen, bis in die 1970er Jahre selbständigen Gemeinden Beihingen, Oberschwandorf und Unterschwandorf. Das Dorf Beihingen und das Gehöft Gründelhof bildeten früher die Gemeinde Beihingen. Zur Stadt Haiterbach in den Grenzen von 1971 gehört neben der Stadt der Weiler Altnuifra. Die ehemalige Gemeinde Oberschwandorf bestand einzig aus dem gleichnamigen Dorf, zur ehemaligen Gemeinde Unterschwandorf gehörte neben dem Dorf auch das Schloss Unterschwandorf.

In der Stadt Haiterbach im Gebietsstand von 1971 liegt die Wüstung Utenweiler.[2]

Die ehemaligen Gemeinden Beihingen, Oberschwandorf und Unterschwandorf sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet.


Geschichte



Mittelalter


Schloss Schwandorf
Schloss Schwandorf

Haiterbach wurde 1099 erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert gehörte es zur Pfalzgrafschaft Tübingen, die es gegen Ende des Jahrhunderts an die Grafen von Hohenberg verlor. Die Stadtrechte wurden Haiterbach 1349 verliehen. Bis zu ihrem Aussterben 1384 war die dortige mittelalterliche Burg Sitz der Herren von Haiterbach. Diese waren Lehnsmannen der Grafen von Hohenberg. 1363 verkaufte Otto II. von Hohenberg seine Grafschaft mitsamt Nagold und Haiterbach an Graf Eberhard den Greiner von Württemberg.


Württembergische Zeit


Verwaltungstechnisch gehörte die Stadt nun zum württembergischen Amt Nagold, das 1758 zum Oberamt Nagold wurde. Auch bei der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg blieb die Zuordnung Haiterbachs zum Oberamt Nagold erhalten.

1807 zerstörte ein Stadtbrand den Gebäudebestand derart flächendeckend, dass der ursprüngliche mittelalterliche Grundriss der Stadt somit verloren ging. Auch die mittelalterliche Burg wurde infolgedessen abgebrochen.

Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Haiterbach 1938 zum Landkreis Calw. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Haiterbach am 16. April 1945 bombardiert.[3]


Nachkriegszeit


Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Haiterbach in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern. 1952 ging das provisorische Nachkriegsland im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern auf und gehört seither zum neuen Bundeslandes Baden-Württemberg.

Mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Calw Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die dem Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Somit wird seither über die Angelegenheiten Haiterbachs auch aus Pforzheim und Karlsruhe mitentschieden.


Eingemeindungen



Einwohner


Einwohnerzahlen, Stand: 1. Januar 2015

Gesamt5709
Haiterbach3351
Altnuifra43
Beihingen874
Unterschwandorf273
Oberschwandorf1168

Religionen



Evangelische Kirchengemeinden



Katholische Kirchengemeinde Haiterbach


Die katholische Kirche in Haiterbach ist dem hl. Pierre Julien Eymard geweiht.[9] Die Katholische Kirchengemeinde in Haiterbach ist eine Teilgemeinde der Pfarrei Heilig Geist in Altensteig. Vor 1963 gehörten die Haiterbacher Katholiken zur Pfarrei Gündringen. Als 1963 die Stadtpfarrei Heilig Geist errichtet wurde, kamen Haiterbach und Unterschwandorf nach einer Anhörung der politischen Gemeinden zur Pfarrei Heilig Geist Altensteig. Da die Haiterbacher Katholiken noch keine Kirche hatten, stellte die evangelische Gemeinde ihren Pfarrsaal für Gottesdienste zur Verfügung, was nicht selbstverständlich war.

Bereits 1964 wurde mit den Planungen begonnen. Schließlich entstand eine Kirche mit freistehendem Turm, die am 16. Oktober 1966 durch den Bischof Carl Joseph Leiprecht eingeweiht wurde und den Namen des im 19. Jahrhundert in Frankreich lebenden Peter Julian-Eymard erhielt, der 1962 von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen wurde.

1967 erhielt der Turm zwei Glocken und die Haiterbacher Partnergemeinde Metnitz aus Österreich überreichte der katholischen Gemeinde eine Marienstatue. 1975 konnte eine dritte, gestiftete Glocke aufgehängt werden.

Der katholische Frauenkreis finanzierte das Kreuz über dem Altar sowie den Kreuzweg über Spenden, die durch Feste und Tombolas zusammenkamen.


Liebenzeller Gemeinschaft


Die Liebenzeller Gemeinschaft ist Teil der evangelischen Kirchengemeinde. Viele Mitglieder arbeiten ehrenamtlich; ihre Aufgabe sieht die Liebenzeller Gemeinschaft insbesondere in der Unterstützung der Liebenzeller Mission, einem Werk innerhalb der Landeskirche.


Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab die folgende Sitzverteilung:

Die Kommunalwahl 2014 ergab diese Sitzverteilung:[10]

  • DBH: 3 Sitze
  • UBL: 9 Sitze
  • CDU/FWH: 6 Sitze

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab die folgende Sitzverteilung:[11][12]

  • UBL: 11 Sitze (61,1 %)
  • FWH: 7 Sitze (38,9 %)

Bürgermeister


Von 1949 bis 1986 war Hugo Meroth Bürgermeister[13], von 1987 bis 1989 Volker Schaible, von 1990 bis 1997 Karl-Heinz Schmid (Chronik Stadt Haiterbach), von 1997 bis 2008 dann Hans-Jörg Henle[14]. Seit 2008 ist es Andreas Hölzlberger (CDU). Er wurde 2016 mit 82,2 % der gültigen Stimmen bei 35,1 % Wahlbeteiligung wiedergewählt.


Wappen


Wappen von Haiterbach
Wappen von Haiterbach
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Silber ein roter Adlerfuß, unten von Rot und Silber gerautet.“

Städtepartnerschaften


Seit 1967 besteht eine Partnerschaft mit der Marktgemeinde Metnitz in Kärnten, Österreich.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bildung


Mit der Burgschule verfügt Haiterbach über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. In Oberschwandorf befindet sich eine weitere Grundschule.


Bauwerke


Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof

Heimatmuseum Beihingen


Ein Schmuckstück ist das Heimatmuseum Beihingen: ein Bauernhaus, das 1994 vom damaligen Ortsvorsteher Heinz Urbschat für die Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Unzählige Leihgaben vermitteln Einblicke in das frühere bäuerliche Leben.[19]


Heimat- und Geschichtsverein Beihingen e. V.


Der Verein unterhält das Heimatmuseum und lässt mit vielen Aktionen alte Gebräuche und Handwerke wieder lebendig werden.[19]


Sport



TSV Haiterbach

Im Turn- und Sportverein Haiterbach sind derzeit über 1.000 Mitglieder gemeldet. Von ehrenamtlichen Übungsleitern und Teilnehmern werden rund 500 Jugendliche in Turnen, Fußball und Leichtathletik trainiert sowie bei Spielen und Wettkämpfen betreut. Neu ins Programm aufgenommen wurde unter der Leitung der Turnabteilung auch Gymnastik für ältere Teilnehmer unter dem Motto „Fit und Gesund“.

Im Sommer 2000 stand die Einweihung des neuen Sportgeländes auf dem „Bus“ an. Mit diesem Gelände, bestehend aus zwei Rasenspielfeldern, einem Kunstrasen-Trainingsplatz (40 m × 20 m), Leichtathletik-Laufbahnen sowie Einrichtungen für alle Wurf- und Laufdisziplinen, eröffneten sich für viele Turn- und Sportfreunde neue und bessere Möglichkeiten.

Das internationale U14-Turnier, das alljährlich im Frühjahr stattfindet, ist einer der Höhepunkte im Vereinsleben des TSV Haiterbach.


HC Haiterbach

Der Hobby Club Haiterbach hat sich auf Walking und Lauftreff, Fitnessgymnastik und eine Theaterabteilung spezialisiert. Letztere veranstaltet jährlich an zwei Terminen eine Aufführung. Seit Sommer 2006 ist die Abteilung Badminton neu hinzugekommen.


Fun Skater

Die Fun Skater sind Haiterbachs jüngster Verein. Mit 50 Mitgliedern bieten sie einen wöchentlichen Inliner­lauftreff an und veranstalten mehrmals im Jahr Inliner Nights mit bis zu 400 Teilnehmern. Das Fun-Skater-Sport-Team und das Fun-Skater-Hockey-Team konnten bereits nationale Erfolge erzielen. Vier ausgebildete Instruktoren bieten in den Frühlingsmonaten Inlinerkurse an.


TC Haiterbach

Der Tennisclub Haiterbach besteht seit 1980 und zählt über 180 Mitglieder. Seine vier Kunstrasenplätze befinden sich auf dem Sportareal der Stadt auf dem Bus. Das privat geführte Vereinsheim bietet für Feierlichkeiten ca. 50 Sitzplätze.


SpVgg Oberschwandorf

Die Spielvereinigung Oberschwandorf bietet mit Fahrradausflügen, Grillfesten, Tennis, Wanderungen, Kinderturnen, Schwimmbadbesuche und Fußball ein breites Programm. Der Verein besitzt zwei Fußballplätze mit einem Sportheim und eine Tennisanlage mit drei Sandplätzen.


VfR Beihingen

Der Verein für Rasenspiele Beihingen hat derzeit etwas mehr als 300 Mitglieder, wobei ein Großteil der Mitglieder der Abteilung Fußball angehört. Weitere Angebote bieten die Damengymnastik- und die Mädchenturnabteilung. Darüber hinaus verfügt der Verein über eine Theatergruppe, die ihr Können bereits seit 1963 in der Weihnachtszeit auf der Bühne darstellt.


Kroatischer KSV Komušina Haiterbach

Der kroatische Kultur- und Sportverein Komušina Haiterbach ist ein im Zuge der Arbeitsmigration in den 1960er Jahren gegründeter Sportverein, der vornehmlich aus Gastarbeitern aus der Gemeinde Komušina (heute Bosnien-Herzegowina) bestand. Neben der Erweiterung auf kulturelle Aktivitäten spielt heute eine aus fünf Nationalitäten bestehende Mannschaft erfolgreich Basketball in der Regionalliga Südwest.


Wirtschaft und Infrastruktur


In Haiterbach hat das 1970 gegründete Unternehmen MEVA Schalungs-Systeme seinen Sitz.


Persönlichkeiten




Commons: Haiterbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Haiterbach – Reiseführer

Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 507–508
  3. https://www.haiterbach.de/index.php?id=75 Geschichte Haiterbachs
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 526.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 488.
  6. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Haiterbach-Talheim
  7. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Beihingen
  8. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Ober- und Unterschwandorf
  9. Dorothee Trommer: Haiterbach: Katholiken feiern ihr Gotteshaus. In: Schwarzwälder Bote, 19. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2020.
  10. Informationen über den Gemeinderat Haiterbach. (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive)
  11. Haiterbach. UBL sichert sich mit elf Sitzen Mehrheit. Schwarzwälder Bote, 26. Mai 2019, abgerufen am 2. Juni 2020.
  12. Ergebnisse der Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen am 26.05.2019. Stadtverwaltung Haiterbach, 28. Mai 2019, abgerufen am 2. Juni 2020.
  13. Uwe Priestersbach: Meistens macht die Arbeit in Haiterbach Spaß. Schwarzwälder Bote, 31. Januar 2019, abgerufen am 2. Juni 2020: „Hugo Meroth, der es 38 Jahre lang als Bürgermeister in Haiterbach ausgehalten hat“
  14. Tübingen. OB-Wahl: Geht Hans-Jörg Henle für die CDU ins Rennen? Schwäbisches Tagblatt, 26. Juli 2006, abgerufen am 2. Juni 2020: „2005 mit 98 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt“
  15. Werther Schneider und Brigitte Schneider: Kirchen in und um Nagold; hg. Ev. Kirchenbezirk Nagold, Tübingen 1993, Seite 50 ff
  16. Glockenatlas (Memento vom 30. März 2010 im Internet Archive)
  17. Karl Kempf, Beihingen im Waldachtal. 1992
  18. Werther Schneider und Brigitte Schneider: Kirchen in und um Nagold; hg. Ev. Kirchenbezirk Nagold, Tübingen 1993, S. 78 und 81
  19. http://www.heimatverein-beihingen.de/

На других языках


- [de] Haiterbach

[en] Haiterbach

Haiterbach is a town in the district of Calw, in Baden-Württemberg, Germany.

[ru] Хайтербах

Хайтербах (нем. Haiterbach) — город в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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