Oberreichenbach ist eine Gemeinde im nördlichen Schwarzwald. Sie gehört zum baden-württembergischen Landkreis Calw.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.7341666666678.6611111111111626 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Calw | |
Höhe: | 626 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,98 km2 | |
Einwohner: | 2931 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 75394 | |
Vorwahlen: | 07051, 07053, 07084 | |
Kfz-Kennzeichen: | CW | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 35 055 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 3 75394 Oberreichenbach | |
Website: | www.oberreichenbach.de | |
Bürgermeister: | Karlheinz Kistner | |
Lage der Gemeinde Oberreichenbach im Landkreis Calw | ||
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Die Gemeinde liegt naturräumlich auf der Enz-Nagold-Platte zwischen 588 und 745 Meter Höhe, etwa jeweils 6 km von der Kreisstadt Calw und Bad Liebenzell entfernt. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald. Mehr als 70 % des Gemeindegebiets sind bewaldet. Der Ortsname stammt von dem unweit entspringenden Reichenbach, der nach dem Übertritt in die Gemarkung Hirsau Schweinbach heißt.
Es grenzen die Gebiete der Gemeinden
an das Gemeindegebiet von Oberreichenbach an.
Zur Gemeinde Oberreichenbach gehören die folgenden ehemaligen Gemeinden mit ihren Teilorten:
Ehemalige Ortschaften:
In Oberreichenbach gibt es zwei Naturschutzgebiete, den Waldmoor-Torfstich und die Hesel-, Brand- und Kohlmisse. Der Westen der Gemarkung gehört zum Landschaftsschutzgebiet Großes und Kleines Enztal mit Seitentälern, im Osten hat die Gemeinde Anteil am Landschaftsschutzgebiet Schweinbachtal. Zudem befinden sich auf dem Gemeindegebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatten. Oberreichenbach liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord[3]
Ursprünglich gehörte Oberreichenbach den Grafen von Calw. 1303 kam der Ort an das Kloster Hirsau und blieb dort als Vogtei bis ins 18. Jahrhundert.
In der ehemaligen Gemeinde Würzbach liegt die Wüstung Oberwürzbach, einem im 11./12. Jahrhundert gegründeten Waldhufendorf, das im 14./15. Jahrhundert aufgegeben wurde.[4]
Bei der Neugliederung des jungen Königreichs Württemberg am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Oberreichenbach dem Oberamt Calw zugeordnet, ebenso Oberkollbach und Würzbach. Igelsloch hingegen kam 1809 zum Oberamt Neuenbürg.
Die in Oberkollbach aufgegangene Ortschaft Eberspiel war von 1835 bis 1838 eine selbstständige Gemeinde.
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten alle Gemeinden der heutigen Gemarkung 1938 zum Landkreis Calw. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg 1974/75 wurden am 1. Dezember 1974 die Gemeinden Oberkollbach und Igelsloch nach Oberreichenbach eingemeindet. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Januar 1975 durch Vereinigung von Oberreichenbach und Würzbach.[5]
Die evangelischen Bewohner des Hauptorts Oberreichenbach gehören mit denen von Calw-Altburg zur evangelischen Kirchengemeinde Altburg & Oberreichenbach[6] im Kirchenbezirk Calw-Nagold. Die evangelischen Bewohner der Teilorte Igelsloch (mit Siehdichfür), Oberkollbach und Würzbach (mit Naislach) gehören seit der letzten Änderung im Jahr 2015 zur gemeinsamen Kirchengemeinde Würzbach & Oberkollbach/Igelsloch,[7] Das gemeinsame Pfarramt wurde nach einer kurzen Übergangszeit zum Jahresbeginn 2020 wieder von Würzbach nach Oberkollbach zurückverlegt.[8]
Neben den evangelischen Gemeinden gibt es in Oberkollbach auch eine evangelisch-methodistische Kirche[9] und in Oberreichenbach eine Neuapostolische Gemeinde.[10]
Die katholischen Einwohner gehören zur Seelsorgeeinheit Calw-Bad Liebenzell.
Die Gemeinde Oberreichbach gehört zur vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Calw / Oberreichenbach.
Der Gemeinderat in Oberreichenbach hat 12 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 29. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,4 % (2014: 58,0 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Wahlbeteiligung: 69,4 % (2014: 58,0 %)
% 50 40 30 20 10 0 48,8 % 30,1 % 13,2 % 8,0 %
Bürgerliste FW Mehr Bürgernähe SPD Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 ± 0,0 %p
−21,1 %p +13,2 %p +8,0 %p Bürgerliste FW Mehr Bürgernähe SPD Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Dunkel |
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Bürgerliste | 48,8 | 6 | 48,8 | 6 | |
FW | 30,1 | 3 | 51,2 | 6 | |
Mehr Bürgernähe | 13,2 | 2 | 0,0 | 0 | |
SPD | 8,0 | 1 | 0,0 | 0 | |
gesamt | 100,0 | 12 | 100,0 | 12 | |
Wahlbeteiligung | 69,4 % | 58,0 % |
Name | Partei | Stimmenzahl[13] |
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Stefan Elsäßer | Bürgerliste | 1.695 |
Rüdiger Pfrommer | Bürgerliste | 1.262 |
Sören Hayer | Bürgerliste | 1.170 |
Andreas Pfrommer | Bürgerliste | 1.061 |
Joachim Pfeiffle | Freie Wähler | 1.041 |
Christian Reichle | Freie Wähler | 1.011 |
Nadine Tscheuschner | Bürgerliste | 987 |
Verena Greger | Freie Wähler | 697 |
Thomas Krauß | Mehr Bürgernähe | 684 |
Jonathan Kraft | Bürgerliste | 668 |
Jan-Ove Metzler | SPD | 664 |
Oliver Schmucker | Mehr Bürgernähe | 601 |
Der Kreistag des Landkreises Calw wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Oberreichenbach stellt den Wahlbezirk 5 dar. Der Wahlbezirk stellt ordentlich ein Mitglied, welches seit der letzten Kreistagswahl am 25. Mai 2019 mit 1.736 Stimmen erneut der Oberreichenbacher Bürgermeister Karlheinz Kistner ist. Über die Gesamtzahl der Stimmen im Landkreis Calw erhielt mit 1.532 Stimmen Hans-Jochen Burkhardt als weiterer Bürger Oberreichenbachs einen Ausgleichsitz.[14]
Bei der letzten Kreistagswahl vom 25. Mai 2019 erreichte Oberreichenbach eine Wahlbeteiligung von 69,0 % mit folgenden Ergebnissen:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
Ergebnis Kreistagswahl 2019 Oberreichenbach[15]
Wahlbeteiligung: 69,0 %
% 50 40 30 20 10 0 40,8 % 22,2 % 11,3 % 9,9 % 9,6 % 6,2 %
FW CDU FDP Grüne AfD SPD Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang |
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FW | Freie Wählervereinigung | 40,8 | 1 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,2 | - |
FDP | Freie Demokratische Partei | 11,3 | - |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 9,9 | - |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,6 | - |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 6,2 | - |
gesamt | 100,0 | 1 | |
Wahlbeteiligung | 69,0 % |
Zum ersten Bürgermeister der 1975 neu gebildeten Gemeinde wurde Dietmar Greif gewählt, der das Amt am 1. April 1976 übernahm.[16] Zu seinem Nachfolger wurde 2008 Karlheinz Kistner gewählt, der zuvor Bauamtsleiter im benachbarten Schömberg war.[17] Im Januar 2016 wurde Kistner mit 86,8 Prozent der Stimmen wiedergewählt, bei einer Wahlbeteiligung von 49,8 Prozent.[18]
Blasonierung: Geteilt durch einen erniedrigten blauen Wellenbalken; oben in Gold (Gelb) vier bewurzelte grüne Tannen, unten in zwei Reihen von Gold (Gelb) und Rot geschacht (zehn Plätze). Die vier Tannen stehen für die vier Ortsteile und den Schwarzwald. Das Schach von Gold und Rot ist das Wappen der Herrschaft Zavelstein, zu der Würzbach einst gehörte.[19]
In Oberreichenbach befindet sich der ehemalige Atomschutzbunker der baden-württembergischen Landesregierung, der seit 1994 von einem staatsnah arbeitenden privatwirtschaftlichen Unternehmen (COMback GmbH) als Hochsicherheits-Rechenzentrum für EDV-Ausfallvorsorge genutzt wird.
Neben der COMback GmbH ist die Firma Elektro Groß das einzig größere Unternehmen in Oberreichenbach direkt. Außerdem gibt es noch Frisörsalons, Restaurants und Tankstellen. In den Ortsteilen Oberkollbach und Würzbach befinden sich ebenfalls einige Geschäfte, darunter auch kleinere Kaufhäuser.
Direkt in Oberreichenbach befindet sich ein Kindergarten. Zwei weitere sind in den Teilorten Oberkollbach und Würzbach zu finden. Seit 2019 gibt es in Würzbach außerdem einen Waldkindergarten.[20] Eine Grundschule mit neuer Sporthalle ist ebenfalls im Ortsteil Würzbach zu finden.[21]
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