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Hailer ist neben Haitz, Höchst, Meerholz und Roth einer der Stadtteile der Kreisstadt Gelnhausen im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Hailer
Höhe: 132–202 m ü. NHN
Fläche: 8,97 km²[1]
Einwohner: 4436 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 495 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 63571
Vorwahl: 06051

Geografie



Geografische Lage


Hailer liegt in Osthessen. Das an dieser Stelle breite Kinzigtal stellt die nördliche Grenze dar, im Süden liegen die drei zum Spessart gehörigen Zeugenberge: der Niedermittlauer- und der Meerholzer Heiligenkopf sowie der Rauenberg.


Nachbarorte


Nachbarorte sind – von Norden aus im Uhrzeiger drei Ortsteile der Gemeinde Linsengericht: Altenhaßlau, Geislitz und Lützelhausen, dann Bernbach im Freigericht, weiter der Ortsteil Meerholz und schließlich Lieblos ein Ortsteil von Gründau und die Kernstadt Gelnhausen.

Lieblos Gelnhausen
Meerholz Altenhaßlau
Bernbach Lützelhausen Geislitz

Geschichte



Vorgeschichte


"Die Hailerer Erze waren wahrscheinlich schon zur Kupferzeit um ca. 2.500 v. Chr. bekannt. Auch wenn es für ihren Abbau in dieser Epoche noch keine archäologischen Beweise gibt, so sind doch die nahe gelegenen Grabhügel ein erster Anhaltspunkt für den Grund der Ansiedlung".[3]


Mittelalter, Ortsname


Wahrscheinlich entstand das Dorf schon um 800. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hailer erfolgte allerdings erst im Jahr 1236 unter dem Namen Heyleyrs[1]. Weitere Erwähnungen folgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Heyleres (1251), Heyler (1299) und Halir (1394).

Durch den Ort führte die Via Regia, ein alter Handelsweg, der Frankfurt mit Leipzig verband und weiter bis Kiew führte. Schon um 1400 begann der Bergbau in Hailer. Es wurden Gold, Silber und Mangan abgebaut.


Neuzeit



Frühe Industriegeschichte

Seit dem Mittelalter wurden immer Versuche unternommen, den Bergbau nach Metallen in Hailer zu etablieren. Die geringe Ergiebigkeit ließ die Projekte jeweils nach einiger Zeit scheitern. In einem letzten Versuch gründeten zwei Unternehmer aus Weilburg 1876 einen Manganerzbergbau. Die Rohstoffknappheit, insbesondere im Ersten Weltkrieg, ließ diesen noch bis 1924 florieren. Aus diesem Betrieb hervorgegangen ist die „Ton und Kalkwerke Hailer AG“. Sie baute Kalkstein ab und stellte bis 1969 Dachziegel, Backsteine und Mauersteine her.


Hessische Gebietsreform


Zum 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hailer im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Gelnhausen eingemeindet[4][5].


Bevölkerung


Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hailer 4269 Einwohner. Darunter waren 279 (6,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 687 Einwohner unter 18 Jahren, 1869 zwischen 18 und 49, 915 zwischen 50 und 64 und 798 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 1929 Haushalten. Davon waren 657 Singlehaushalte, 519 Paare ohne Kinder und 549 Paare mit Kindern, sowie 153 Alleinerziehende und 48 Wohngemeinschaften. In 402 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1344 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Hailer: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
592
1840
 
608
1846
 
683
1852
 
676
1858
 
593
1864
 
592
1871
 
610
1875
 
605
1885
 
664
1895
 
727
1905
 
752
1910
 
795
1925
 
889
1939
 
975
1946
 
1.489
1950
 
1.728
1956
 
2.461
1961
 
2.769
1967
 
3.270
1970
 
3.316
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2007
 
4.336
2011
 
4.269
2014
 
4.267
2019
 
4.436
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Gelnhausen:[7][2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

 1885:639 evangelische (= 96,23 %), 20 katholische (= 3,01 %), 5 jüdische (= 0,75 %) Einwohnerref name="lagis" />
 1961:1855 evangelische (= 66,99 %), 875 katholische (= 31,60 %) Einwohnerref name="lagis" />

Politik



Ortsbezirk


Für Hailer besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hailer) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neuen Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm drei Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der CDU, ein Mitglied der FDP, ein Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen und ein Mitglied der BG (Bürger für Gelnhausen) an. Ortsvorsteher ist Daniel Dietrich (SPD)[8].


Infrastruktur und Wirtschaft



Verkehrsanbindung



Bahn

Der südwestlich der Kernstadt Gelnhausen gelegene Ort hat, mit dem Bahnhof Hailer-Meerholz, einen eigenen Anschluss an die Kinzigtalbahn. Die nächsten behindertengerechten Einstiegsmöglichkeiten sind der Bahnhof Gelnhausen und der Bahnhof Wächtersbach.


Straße

Nördlich von Hailer verläuft die Bundesautobahn 66, mit dem Anschluss AS 43 Gelnhausen-West[9]. Die durch den Ort verlaufende Landesstraße L3483 verbindet mit Meerholz im Westen und Gelnhausen im Nordosten. Die Kreisstraße K904 bietet nach Norden hin Anschluss an Lieblos, einen Ortsteil von Gründau.


Luftverkehr

Nahe bei Hailer, in den Kinzigauen im Westen der Kernstadt Gelnhausen liegt der Flugplatz Gelnhausen. Er ist für Kleinflugzeuge bis 3,5 Tonnen geeignet. Dort starten und landen sowohl Motorflugzeuge, Hubschrauber und Ultraleichtflugzeuge, als auch Segelflugzeuge.


Nahverkehr


Ganzjährig verkehren in Meerholz mehrere Buslinien der KVG. Sie schaffen mit den Linien MKK 61, MKK 62 und MKK 63 öffentliche Verkehrsanschlüsse zu allen Ortsteilen der Stadt Gelnhausen und zu den Nachbarkommunen[10]. Es gilt der Tarif des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.


Freiwillige Feuerwehr


Die Freiwillige Feuerwehr Hailer wurde 1919 gegründet. 1998 folgte die Jugendfeuerwehr Hailer und 2010 die Kindergruppe „Die Feuerfüchse“. Seit 2014 bilden die beiden Freiwilligen Feuerwehren von Hailer und von Meerholz gemeinsam die Freiwillige Feuerwehr Gelnhausen West. Die Einsatzabteilung besteht aktuell (2022) aus 70 aktiven Kameraden bzw. Kameradinnen, die Jugendfeuerwehr zählt 16 Personen, die Kindergruppe besteht aus 10 Kindern. Die Freiwillige Feuerwehr Gelnhausen West hat in der Liebloser Straße 2 einen eigenen Stützpunkt. Ihre Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte sind:


Sehenswürdigkeiten



Freizeit und Tourismus


Eine Reihe von ausgewiesenen Wanderwegen erschließt den Ort und die Umgebung auch für Wanderer. Unter ihnen:


Persönlichkeiten



In Hailer geboren



Mit Hailer verbunden




Commons: Hailer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hailer, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
  3. Kulturweg Hailer aufgerufen am 18. Juni 2022
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 31. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 16, S. 680, Punkt 673, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 80;.
  7. Einwohner 2007 (Memento vom 25. Oktober 2009 im Internet Archive), 2014 (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Gelnhausen.
  8. Ortsbeiräte Gelnhausen. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im Juni 2022.
  9. , Autobahn A 66, aufgerufen am 23. Dezember 2021
  10. KVG-Busverbindungen, aufgerufen am 18. Juni 2022
  11. Feuerwehr West, aufgerufen am 30. August 2022
  12. Spessartprojekt.de abgerufen am 2. Februar 2014



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