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Gertenbach ist ein Stadtteil im Nordwesten der Stadt Witzenhausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Gertenbach
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 3,27 km²[1]
Einwohner: 967 (Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 296 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 37218
Ortsansicht von Südwesten
Ortsansicht von Südwesten
Ortsansicht von Südwesten

Geographie


Gertenbach liegt auf einer Höhe von 135 m ü. NHN oberhalb des Ostufers der Werra und ist auf deren orographisch rechten Seite die letzte Ortschaft in Hessen. Das bebaute Gebiet erstreckt sich an den westlichen Ausläufern des Sandwalds bis auf eine Höhe von etwa 190 m ü. NHN. Durch Gertenbach fließen der Dieffenbach und der Hübenbach, die unmittelbar beim Ort in die Werra münden.[3]


Geschichte


Die erste Erwähnung des Ortes findet sich bei Bischof Meinwerk und fällt ins Jahr 1032. Damals wurde als Ortsname noch Gardenebiki angegeben. Weitere Abwandlungen des Namens finden sich als Gardelbic wieder, als der Ort zu den Northeimer Allodialgütern zählte. Weiterhin wird unter den Mündenern Ratsherren 1323 und 1327 ein Conradus de Ghardenebeke aufgeführt. 1342 erscheint ein Ludwig de Ghardenebeke, auf den 1347 Conradus von Ghardenebeke jun. folgt.[4] 1070 war der Ort Schauplatz einer Kirchenversammlung. An der Stelle der heutigen Kirche soll von Alters her ein Kloster gestanden haben. 1836 wurde ein neues Pfarrhaus erbaut.

Gertenbach besaß 1871 mit Hübenthal und dem Schloss Berlepsch 2 Mühlen und 650 Einwohner; heute leben etwa 950 Personen im Ort. Gertenbach gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Friedland im Königreich Westphalen (1807–1813).

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gertenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Witzenhausen eingegliedert.[5][6] Für die nach Witzenhausen eingegliederten, ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Am 23. September 1987 wurde Gertenbach von einem Tornado heimgesucht, dabei wurden 47 Häuser beschädigt, aber nur vier Personen verletzt.


Bevölkerung


Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gertenbach 861 Einwohner. Darunter waren 15 (1,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 150 Einwohner unter 18 Jahren, 333 zwischen 18 und 49, 204 zwischen 50 und 64 und 177 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 375 Haushalten. Davon waren 102 Singlehaushalte, 120 Paare ohne Kinder und 114 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 87 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 249 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1575:51 Hausgesesse
 1585:51 Hausgesesse
 1681:30 Hausgesesse
 1745:332 Einwohner
 1747:43 Mannschaften mit 50 Feuerstellen
Gertenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
605
1840
 
649
1846
 
675
1852
 
688
1858
 
627
1864
 
651
1871
 
646
1875
 
551
1885
 
529
1895
 
572
1905
 
546
1910
 
537
1925
 
592
1939
 
482
1946
 
814
1950
 
848
1956
 
801
1961
 
805
1967
 
850
1970
 
871
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
861
2015
 
898
2019
 
967
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; 2015[9]; Zensus 2011[8]; bis 1928 einschließlich der Einwohner von Berlepsch-Ellerode

Religion


Gertenbach ist Sitz einer evangelischen Kirchengemeinde mit einer Kirche. Sie gehört zum Kirchenkreis Werra-Meißner der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. 1944 wurde dem Gemeindebezirk auch der bis dahin zur hannoverschen Landeskirche gehörige Gutsbezirk des Ritterguts Ellerode zugeteilt.

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:657 evangelische (= 99,24 %), 3 katholische (= 0,45 %), 2 jüdische (= 0,30 %) Einwohner[1]
 1961:665 evangelische (= 82,61 %), 128 katholische (= 15,90 %) Einwohner[1]

Verkehr


Der Ort liegt an der B 80 und hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden, der durch die cantus Verkehrsgesellschaft zwischen Kassel und Göttingen bedient wird.

Linie Verlauf Takt
RB83 Göttingen Friedland (Han) Eichenberg Witzenhausen Nord Gertenbach Hedemünden Hann Münden Speele Fuldatal-Ihringshausen Vellmar-Niedervellmar Kassel Hbf
(fährt im Abschnitt Göttingen – Eichenberg mit RB87 vereinigt)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

In Hedemünden besteht Anschluss an die A 7.


Einzelnachweise


  1. Gertenbach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gertenbach. In: Website. Ortbeirat Gertenbach, abgerufen im März 2022.
  3. Online-Karte auf hessenviewer.hessen.de, abgerufen am 12. März 2014
  4. Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 303.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Eschwege und Witzenhausen (GVBl. II 330-21) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 353, § 10 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 1,6 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Witzenhausen, abgerufen im März 2022.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 114, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  9. Stadtteil Gertenbach im Internetauftritt der Stadt Witzenhausen, abgerufen im Oktober 2018.


Commons: Gertenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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