Georgsmarienhütte ist eine Mittelstadt und eine selbständige Gemeinde im Südwesten des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen. Ihr bedeutendstes Baudenkmal ist die im 12. Jahrhundert errichtete ehemalige Klosterkirche des früheren Klosters Oesede in dem gleichnamigen Stadtteil.
Dieser Artikel behandelt die Stadt Georgsmarienhütte in Niedersachsen. Das gleichnamige Stahlwerk siehe unter Georgsmarienhütte (Unternehmen).
Lage der Stadt Georgsmarienhütte im Landkreis Osnabrück
Geografie
Geografische Lage
Die „Stadt im Grünen“ liegt im Osnabrücker Land zwischen der Stadt Osnabrück im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden. An der südlichen Ortsgrenze zu Bad Iburg liegt der 331 Meter hohe Dörenberg, die höchste Erhebung im niedersächsischen Teil dieses Mittelgebirges. Naturräumlich liegt Georgsmarienhütte damit im Osnabrücker Hügelland.
Nachbargemeinden
Die Stadt Georgsmarienhütte grenzt von Norden beginnend im Uhrzeigersinn an
In Georgsmarienhütte gibt es die folgenden Kirchen mit den dazugehörigen Gemeinden:
Römisch-katholische Kirche:
Herz-Jesu (Alt-Georgsmarienhütte)
St. Antonius von Padua, Kloster Ohrbeck
St. Peter und Paul (Georgsmarienhütte-Oesede)
Heilig-Geist-Kirche (Georgsmarienhütte-Oesede)
Maria Frieden (Harderberg)
St. Johann/St. Marien (Kloster Oesede)
Seit Februar 2009 bilden die Kirchengemeinden Herz Jesu und St.Antonius von Padua die Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-West. Die bestehende Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-Ost aus den Kirchengemeinden St. Peter und Paul, Heilig Geist und St. Maria Frieden wurde im Mai 2009 um die Kirchengemeinde St.Johann/St.Marien erweitert. Somit gibt es zwei katholische Pastoralteams mit jeweils einem leitenden Pfarrer mit Dienstsitz in St.Peter und Paul bzw. St.Antonius von Padua sowie mit mehreren Pastoren und Pastoral- bzw. Gemeindereferenten und pastoralen Mitarbeiterinnen. Daneben gibt es eine kleine Holzkirche, die Bruder-Klaus-Kirche, die zur Katholischen Landvolkhochschule Oesede gehört.
Die katholischen Christen aus dem Stadtteil Holsten-Mündrup gehören zur kath. Dionysius-Gemeinde in Bissendorf (Landkreis Osnabrück).
Evangelisch-lutherische Kirche:
Lutherkirche (Alt-Georgsmarienhütte)
König-Christus (Oesede)
Auferstehung (Kloster Oesede)
Die evangelischen Gemeinden arbeiten seit 2009 in einer Kooperation der Pastoren, Diakone und in Gemeindeprojekten zusammen.
Die evangelisch-lutherischen Christen aus dem Stadtteil Holzhausen gehören zur Apostelgemeinde in Osnabrück-Sutthausen.
Die evangelisch-reformierten Christen von Georgsmarienhütte sind Mitglieder der evangelisch-reformierten Gemeinde in Osnabrück.
Apostel-Engelauf-Kirche (Oesede, seit Dezember 2014 entwidmet)
Bedingt auch durch die Altersstruktur gehört die Neuapostolische Gemeinde zur Gemeinde Dissen-Bad Rothenfelde.
Fatih-Moschee
Die Türkisch-Islamische Gemeinde in Georgsmarienhütte untersteht dem Dachverband DITIB.
Geschichte
Nach 1857 baute der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein ein Eisenhüttenwerk in der Gemeinde Malbergen. Namensgeber waren der letzte Herrscher des Königreichs Hannover, GeorgV. und seine Frau Marie.[3] Aus der zugehörigen Arbeiterkolonie entstand 1860 die Gemeinde Georgsmarienhütte. Nach Jahren der räumlichen Ausdehnung wurde Malbergen 1937 eingemeindet. 1970 schlossen sich die Landgemeinden Oesede, Kloster Oesede, Harderberg, Holsten-Mündrup, das südliche Holzhausen sowie das Industriedorf Georgsmarienhütte zur neuen Gemeinde Georgsmarienhütte zusammen. Diese erhielt am 19. September 1970 die Stadtrechte.[4] Seitdem wird sie als „Industriestadt im Grünen“ bezeichnet. Nach dem Rückbau des Stahlwerks spricht man seit einigen Jahren nur noch von der „Stadt im Grünen“.
Von 1857 bis 1925 stand in Georgsmarienhütte das Schloss Monbrillant, das im 18. Jahrhundert in Hannover als Lustschloss gebaut worden war. Dort wurde es abgetragen und in Georgsmarienhütte als Wohnhaus für die Direktoren des Hüttenwerks wieder aufgebaut. 1925 wich es der Erweiterung des Hüttenwerks. An das frühere Schloss erinnert die Bezeichnung Schloßstraße.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Georgsmarienhütte im jeweiligen Gebietsstand (jeweils am 31. Dezember).
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[5] auf der Basis der Volkszählung vom 9. Mai 2011.
Jahr
Einwohner
1987
30.789
1990
31.910
1995
32.909
2000
32.872
2005
32.536
Jahr
Einwohner
2010
32.057
2011
32.026
2013
31.616
2014
31.543
2015
31.520
Jahr
Einwohner
2017
31.624
2018
31.827
2019
31.756
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat hat gegenwärtig 38 Mitglieder aus fünf Parteien oder Gruppen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.001 und 40.000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Stadt Georgsmarienhütte: Wahlergebnisse und Stadträte
CDU
SPD
GRÜNE
GfG1
FDP
LINKE
Einzel- bewerber
Gesamt
Wahl- beteiligung
Wahlperiode
%
%
%
%
%
%
%
%
%
2021–2026
37,3
14
27,8
11
17,1
6
9,4
4
5,0
2
3,4
1
—
—
100
38
62,6
2016–2021
44,0
17
33,1
13
14,5
5
—
—
3,7
1
4,0
2
—
—
100
38
61,1
2011–2016
49,6
19
34,3
13
13,4
5
—
—
1,0
—
1,7
1
—
—
100
38
49,8
2006–2011
52,2
20
35,0
13
7,8
3
—
—
2,8
1
2,2
1
—
—
100
38
57,9
2001–2006
54,2
21
34,9
14
4,8
1
—
—
3,2
1
2,6
1
0,1
—
100
38
64,7
1996–2001
52,3
21
35,4
14
7,4
2
—
—
1,6
—
3,2
1
—
—
100
38
71,1
1 Gemeinsam für Georgsmarienhütte
_____________________________________ Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen,[7] Landkreis Osnabrück[8][9] Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. Die Ergebnisse der Kommunalwahl 2016 stammen von der Stadt Georgsmarienhütte (http://wahl-georgsmarienhuette.de/)
Blasonierung: „Im roten Schild ein silberner gekrönter steigender Leopard.“[16]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde Oesede 1951 durch die niedersächsischen Minister des Innern verliehen. Es wurde von der 1970 neu gegründeten Stadt Georgsmarienhütte weitergeführt und ist in kaum veränderter Form abgeleitet vom Wappen der Stifter des Klosters Oesede, der Grafen von Oesede. Die Farben entstammen dem Wappen der Grafschaft Ravensberg.[17]
Banner und Flagge sind ebenfalls mit dem Wappen verliehen worden:
„Die Flagge der Stadt besteht aus drei waagerechten Streifen in den Farben Rot-Weiß-Rot, und sie zeigt auf weißem Grund das Wappen der Stadt.“
– Diese ungenaue Formulierung ist der Hauptsatzung entnommen.
Die korrekte Beschreibung lautet: „Die Hissflagge zeigt auf einer weißen, von zwei roten Längsstreifen im Verhältnis 1:3:1 begleiteten Bahn das Wappen der Stadt.“
Darüber hinaus führt die Stadt ein Banner: „Es zeigt auf einer weißen, von zwei roten Längsstreifen im Verhältnis 1:3:1 begleiteten Bahn das nach oben hin verschobene Wappen.“[16][18]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Städtisches Museum Villa Stahmer
Theater
Waldbühne Kloster Oesede
Bauwerke
das ehemalige Kloster Oesede in dem nach dem Kloster benannten Stadtteil, mit seiner Klosterkirche
Hermannsturm auf dem Dörenberg, Aussichtsplattform in 352m Höhe
Varusturm auf dem Lammersbrink, baugleich mit dem Hermannsturm
Jugendstilvilla der Industriellenfamilie Stahmer von 1900[19], heute Museum Villa Stahmer
Kutscherhaus der Villa Stahmer von 1900, Carl-Stahmer-Weg 13, heute Kunstschule Paletti[20]
Augustaschacht Ohrbeck, Mahnmal zum Gedenken an das Arbeitserziehungslager
Kloster Ohrbeck in Holzhausen
Traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude von 1830, Oeseder Straße 96[21]
Denkmäler
Mahnmal des Augustaschachts Ohrbeck
Stolpersteine
Fresken in der Krypta der Heilig-Geist-Kirche, den Märtyrern und Bekennern des 20. Jahrhunderts gewidmet
Theodor Holste-Denkmal (Kasinopark in Alt-Georgsmarienhütte)
Carl Wintzer-Denkmal (Kasinopark in Alt-Georgsmarienhütte)
Gedenkstein Hohe Linde
Denkmal Ottoschacht
Gaußstein (technisches Denkmal auf dem Dörenberg)
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Georgsmarienhütte
Museum Villa Stahmer
Kloster Ohrbeck
Haus Ohrbeck
Mahnmal des Augustaschachts Ohrbeck
Ehemaliges Kasino des Stahlwerks
Charakteristisch für die Wohngebäude, die im 19. Jahrhundert als Werkswohnungen in Georgsmarienhütte errichtet wurden, sind die Häuser in der Schlossstraße
Musikveranstaltungen
Das Forum Artium am Kasinoteich in Alt-Georgsmarienhütte veranstaltet regelmäßig Konzerte mit den Teilnehmern seiner Meisterkurse im eigenen Kammerkonzertsaal. Alljährlich organisiert das Forum Artium das Festival Musica Viva, das 1989 als „Tage Alter Musik im Osnabrücker Land“ gegründet wurde.[22] Spielstätten sind historisch wertvolle Bauwerke in Osnabrück und seinem Umland.[23]
Alljährlich findet im Stadtteil Harderberg das Open-Air-Festival „Hütte Rockt“ statt.[24] Hier treten regional (zum Beispiel „Frog Bog Dosenband“), aber auch überregional bekannte (zum Beispiel „J.B.O.“, „Herzleid“, „Serum 114“, „Donots“, „Jupiter Jones“) Bands auf. Der Schwerpunkt liegt auf Musikrichtungen von Rock bis Metal. Die Waldbühne Kloster Oesede ist Spielort für ein abwechslungsreiches Musical-Programm.
Ende November bis Anfang Januar: Eislaufbahn GMHütte on Ice
Dezember: Weihnachtsmärkte
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Straße
Georgsmarienhütte ist durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße B51 kreuzungsfrei an das Fernstraßennetz über die Bundesautobahn A30 angebunden. Weiterhin befinden sich in den Stadtteilen Harderberg und Kloster Oesede Anschlüsse an die A33 und die B68 in Nord-Süd-Richtung. In Ost-West-Richtung verläuft die Landesstraße L95.
Bahn
Nächster ICE-Halt ist Osnabrück Hauptbahnhof. In diesem Turmbahnhof kreuzen sich die Bahnstrecken Hamburg– Bremen– Ruhrgebiet (Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg) und Amsterdam– Hannover– Berlin (Bahnstrecke Löhne–Rheine).
Durch das Stadtgebiet verläuft die Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld (KBS 402[25]), auf der im Stundentakt die Regionalbahn „Haller Willem“ RB75 verkehrt. Haltepunkte befinden sich in Oesede und Kloster Oesede. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn, die Talent-Dieseltriebwagen für Geschwindigkeiten bis zu 120km/h einsetzt. Bestimmte Siedlungsbereiche der Stadt liegen auch in der Nähe zu Bahnhaltepunkten in Nachbarorten, so ist von Holzhausen mit dem Bus der Bahnhof Osnabrück-Sutthausen erreichbar und von der Siedlung Brannenheide ist der nächste Bahnhof in Wellendorf in Hilter. Nur noch im Güterverkehr bedient wird die Bahnstrecke Georgsmarienhütte–Hasbergen. Sie hatte einen Bahnhof in Georgsmarienhütte und einen in Holzhausen-Patkenhof. Die Güterstrecke gewährt einen Anschluss an die Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg und damit auch die für das Stahlwerk wichtige Anbindung an den Osnabrücker Hafen.
Bus
Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regionalbusse nach Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf, Hagen, Hilter-Borgloh, Hilter, Dissen am Teutoburger Wald, Bad Rothenfelde sowie im 10-Minuten-Takt nach Osnabrück.
Eine wichtige Bushaltestelle als Knotenpunkt der Buslinien im Osnabrücker Südkreis ist Oesede-Gildehaus; sie liegt auch in der Nähe zum Bahnhof Oesede und zur Einkaufsstraße Oeseder Straße. Ferner gibt es im 20-Minuten-Takt in Holzhausen den Bus nach Osnabrück, in der anderen Richtung fährt er teilweise weiter bis Hagen bzw. Malbergen.
Die Stadt Georgsmarienhütte hat eine sehr starke Pendlerverflechtung nach und von Osnabrück.
Es gibt im Rahmen der Planungen der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) Überlegungen, Linien an der Stadtgrenze zu unterbrechen, so für die Verbindung von Hagen, Holzhausen nach Osnabrück-Mitte mit einem Umstiegspunkt in Os.-Sutthausen an der Stadtgrenze oder mit der Unterbrechung der Linie von Osnabrück über Oesede, Dröper, Brannenheide nach Wellendorf-Borgloh mit einer Unterbrechung zwischen Brannenheide und Wellendorf an der Stadtgrenze.
Zu September 2014 wurde die bisherige durchgehende Buslinie 472 Gmh.-Malbergen – Gmh.-Holzhausen (von-Galen-Straße) – Osnabrück-Sutthausen – Osnabrück-Neumarkt an der Stadtgrenze zwischen Georgsmarienhütte und Osnabrück unterbrochen und ein zusätzlicher Umstieg an der Stadtgrenze eingeführt (dann von Bus 462 zu Bus 71, 72), womit die PlaNOS die zusätzlichen Umstiegspunkte an der Grenze von Stadt zu Landkreis Osnabrück schon im Rahmen der Planung von an der Stadtgrenze endenden Oberleitungsbussen startet.
Flugzeug
Georgsmarienhütte liegt etwa 32 Kilometer vom internationalen Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) in Greven und etwa 15km vom VerkehrslandeplatzAtterheide in Osnabrück entfernt.
Mittelzentrum
Die Stadt Georgsmarienhütte ist in der regionalen Raumordnung ein Mittelzentrum mit den funktionellen Schwerpunkten Arbeiten, Wohnen, Erholung und einem Einzelhandelsangebot sowohl des alltäglichen wie des mittelfristigen Bedarfs.
Arbeiten
Als Wirtschaftsstandort mit ausdifferenzierter mittelständischer Wirtschaftsstruktur weist die Stadt eine Arbeitsplatzdichte (sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze dividiert durch Einwohner) von annähernd 1: 3 aus und damit den größten Zustrom an Einpendler aller Kommunen im Landkreis Osnabrück. Die Arbeitslosenquote ist niedrig. Vor Ort befinden sich eine Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit und eine Außenstelle der kommunalen Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück, MaßArbeit kAöR (Jobcenter).
Die Stadt Georgsmarienhütte ist eine Pendlergemeinde, wo es im Jahr 2014 bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt 8.984 Einpendler und 8.852 Auspendler gibt, während nur 3.994 Beschäftigte auch in der Stadt selbst wohnen und arbeiten. Die stärkste Pendlerverflechtung mit 4.532 Auspendlern und 2.322 Einpendlern gibt es mit Osnabrück. Des Weiteren gibt es Pendlerverflechtungen vor allem mit weiteren Kommunen im Landkreis Osnabrück, besonders zu betonen sind 870 Einpendler aus Hagen a.T.W. und 237 Auspendler nach Hagen a.T.W., 549 Einpendler aus Hilter a.T.W. und 339 Auspendler nach Hilter a.T.W., ferner 476 Einpendler aus Bad Iburg und 247 Auspendler nach Bad Iburg. In Größenordnungen zwischen jeweils 80 und 400 Ein- und Auspendlern gibt es Pendlerverflechtungen mit Hasbergen, Bad Laer, Bad Rothenfelde, Dissen, Melle, Bissendorf, Belm.
Unternehmen
Geprägt von der Stahlindustrie entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten auch aufgrund der guten Infrastruktur ein Wirtschaftsstandort mit einer Vielzahl von Unternehmen mit etwa 13.500 Arbeitsplätzen.
Wichtigster Industriebetrieb bleibt das namensgebende Stahlwerk Georgsmarienhütte GmbH, das zur Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe gehört. Drittgrößter Arbeitgeber nach der Niels-Stensen-Kliniken GmbH, die vor Ort zwei Krankenhäuser betreibt, ist die Oeseder Möbel-Industrie Mathias Wiemann GmbH & Co. KG (Wiemann Möbel). Durch die Nähe zum Automobilhersteller Karmann gab es auch Ausgründungen in der Automobilindustrie. Die WELP GROUP ist mit Farmingtons Automotive GmbH (ehemals pgam) vor Ort und mit weiteren Standorten in Wilkau-Haßlau, Wolfsburg, Neckarsulm und Warwick (UK) vertreten. Die SD Automotive ist ein Dienstleister der Automobilindustrie. Ein mittelständisches High-tech-Unternehmen ist die Firma Belec Spektrometrie Opto-Elektronik GmbH, die optische Emissionsspektrometer zur Metallanalyse herstellt und weltweit vertreibt. Auch die Nahrungsmittelindustrie (DMK Deutsches Milchkontor, Indasia Gewürzwerk, Confiserie Gustav Berning GmbH) und die Baubranche (MBN Bau, BWG Betonwerk Georgsmarienhütte GmbH) sind mit mittelständischen Niederlassungen vor Ort. Mit der jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH haben nicht nur ein Medienversandhändler, sondern auch das Musiklabel cpo (classic production osnabrück), Grammy-Preisträger 2015, in Georgsmarienhütte ihren Sitz. Eine traditionsreiche Firma ist die 1841 vom Orgelbauer Ludwig Rohlfing übernommene Orgelbaufirma Orgelbau Kreienbrink.
Bildung
Neben Grund- und Hauptschulen gibt es eine Realschule und das Gymnasium Oesede. Das Gymnasium ist ebenso wie die Förderschule Comeniusschule in Trägerschaft des Landkreises Osnabrück. Im Ortsteil Holsten-Mündrup gibt es die Kinder- und Jugendbildungsstätte Dionysiushaus. Leseförderung findet in der Stadtbibliothek Georgsmarienhütte (kirchliche öffentliche Bücherei mit über 44.000 Medien) mit ihren Einrichtungen in den Stadtteilen Oesede (Hauptstelle), Holzhausen, Kloster Oesede, Harderberg und Alt-Georgsmarienhütte (Kirchstraße und Hindenburgstraße) statt. Die Kunstschule Paletti, eine gemeinnützige Kunstschule für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wird von der Stadt Georgsmarienhütte unterstützt.[26][27] Die kommunale Kreismusikschule ist mit einer Niederlassung vertreten. Mit dem Forum Artium ist Georgsmarienhütte auch Sitz einer Akademie für Musik und Internationale Meisterkurse.[28][29]
Erwachsene können sich über Volkshochschulkurse oder in der Katholischen Landvolkhochschule „Johannes-Schlömann-Schule“ in Oesede weiterbilden.
Eine staatlich anerkannte Bildungsstätte und Heimvolkshochschule in der Trägerschaft des Ordens der Franziskaner (OFM) und des Bistums Osnabrück befindet sich mit „Haus Ohrbeck“ im Kloster Ohrbeck in Holzhausen.
Die Hochschule Osnabrück und die Universität Osnabrück befinden sich in etwa 11 km Entfernung.
Krankenhäuser
In der Stadt befinden sich drei Krankenhäuser. Die Niels-Stensen-Kliniken GmbH, ein kirchlicher Krankenhausträger mit Sitz in Georgsmarienhütte, betreibt das Franziskus-Hospital Harderberg. Sieben medizinische Fachabteilungen und eine Ambulanz versorgen vorwiegend Patienten aus Osnabrück und dem Südkreis. In unmittelbarer Nähe befindet sich in gleicher Trägerschaft die Magdalenen-Klinik, eine Privatklinik für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie. Der am Kasinopark gelegene Standort des Klinikums Osnabrück verfügt über ein therapeutisches Angebot, das über den Rahmen der normalen Inneren Medizin hinausgeht. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Geriatrie und des Kompetenzzentrums Sucht.
Sport
28 Sportvereine bieten ein umfangreiches Angebot an traditionellen, aber auch speziellen Sportarten an. Neben Sporthallen, Laufstrecken, einer Vielzahl an Sportplätzen stehen auch zwei Schwimmbäder, das Panoramabad mit 50m Außenbecken, Erlebnisbereich und Hallenbad, sowie das Waldbad zur Verfügung. Eine Beachvolleyball-, eine Skater-Anlage und ein Minigolfplatz gehören ebenfalls zum Angebot.
Vereine und Chöre
Vereine
Kolpingsfamilie Georgsmarienhütte/Malbergen e.V.
Musikverein 1860
Kegelsportverein (KSV) Georgsmarienhütte e.V.
Klosteraner Schützenkapelle von 1982
Schützenverein Harderberg von 1653 e.V.
Schützenverein Holsten-Mündrup von 1904 e.V.
Schützenverein Holzhausen von 1886/1957 e.V.
Schützenverein Malbergen von 1889
Schützenverein Kloster Oesede von 1660 e.V.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Georgsmarienhütte e.V.
Motorradclub FLYING WHEELS Motorcycleclub von 1977 e.V.
Chöre
Gemischter Chor Oesede
Gemischter Chor Harderberg
Männerchor Georgsmarienhütte
Bach-Chor
Kleiner Chor
Schola St. Peter und Paul
Kinderchor Die Orgelpfeifen
Jugendchor St. Maria Frieden
Mountain Singers
Ökumenischer Kinderchor
Kirchenchor Cäcilia
Gospelchor Good News
Kirchenchor Cantus Firmus evang. Kirchenkreis
Heart Chor der Herz-Jesu-Gemeinde Alt-Georgsmarienhütte
Evangelischer Jugendchor Georgsmarienhütte
Personen und Persönlichkeiten
In Georgsmarienhütte geboren
Gerhard Ritter von Vering (1755–1823), Dr. der Heilkunde, Ritter des Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Ordens[30]
Joseph Anton Hemann (1816–1897), deutschamerikanischer Erzieher, Herausgeber von Zeitungen und Bankier[31]
Ernst Stahmer (1867–1929), Unternehmer, Kommerzienrat, Dr. h. c., Inhaber der Vereinigten Eisenbahn-Signal-Werke in Georgsmarienhütte, Präsident der Industrie- und Handelskammer Osnabrück von 1915 bis 1929
Franz Kampers (1868–1929), Historiker
Walther Kranz (1884–1960), Klassischer Philologe und Philosophiehistoriker
Hans Brune (1889–1977), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz
Bernhard Huys (1895–1973), Maler, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Vereins der Freunde Worpswedes
Fritz Heringhaus (1905–1959), Politiker (SPD), 1945 bis 1947 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Oesede und von 1951 bis 1955 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
Gretel Hartung (1923–1990), Opern- und Operettensängerin
Josef Tegeler (1926–2013), Unternehmer und Politiker (CDU), Landrat des Kreises Osnabrück von 1964 bis 1993, danach Ehrenlandrat
Hans Kaiser (* 1938), Politiker (SPD), von 1970 bis 1990 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
Werner Menke (* 1946), Biologe, Heimatkundler, Autor und Lehrer
Hans Peter Adamski (* 1947), Bildender Künstler, Maler und Professor für Malerei
Werner F. Ebke (* 1951), Professor für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, internationales Privatrecht und Steuerrecht und Herausgeber der Neuen Osnabrücker Zeitung
Georg V., König von Hannover (1819–1878) und seine Frau Marie von Sachsen-Altenburg (1818–1907) gaben dem 1856 gegründeten Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein den Namen und sind damit Namensgeber der heutigen Stadt Georgsmarienhütte[3]
Carl Wintzer (1828–1881), Ingenieur und langjähriger Direktor des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins[32]
Carl Stahmer (1833–1905), Gründer der Vereinigten Eisenbahnsignalwerke in Oesede, Mäzen und Erbauer der Villa Stahmer[33]
Hermann Sandkämper (* 1930), Betriebstechniker und Politiker (CDU), Betriebsrat der Georgsmarienhütte GmbH, von 1967 bis 1990 Mitglied des Niedersächsischen Landtages für den Landtagswahlkreis Georgsmarienhütte
Burkhard Ritz (* 1931), Landwirt und Politiker (CDU), 1963 bis 1965 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Oesede, von 1980 bis 1986 Finanz- und von 1986 bis 1990 Landwirtschaftsminister der Regierung des Landes Niedersachsen
Volker Issmer (* 1943), Lehrer, Historiker und Schriftsteller aus Osnabrück, Kindheit in Kloster-Oesede, Verdienste bei der Errichtung der Gedenkstätte Arbeitserziehungslager Ohrbeck, Ehrengabe der Stadt Georgsmarienhütte
Dietmar Hexel (* 1949), Gewerkschafter, Politiker, Vertreter der Arbeitnehmer der Georgsmarienhütte GmbH
Jürgen Großmann (* 1952), Unternehmer und Manager, Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns RWE in Essen
Werner Heinze (* 1955), Maler, wuchs in Georgsmarienhütte auf
Jan Korte (* 1977), Politiker (Die Linke) seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages, aufgewachsen in Oesede, Abitur am Gymnasium Oesede 1997
Literatur
Werner Beermann, Dieter Görbing: Die Hütte. Arbeit und Leben in der Region um das Stahlwerk Georgsmarienhütte. Eigenverlag Dieter Görbing, Georgsmarienhütte 1988, ISBN 978-3-926131-02-7, 194 S.
Susanne Meyer: Schwerindustrielle Insel und ländliche Lebenswelt: Georgsmarienhütte 1856–1933. Werk und Gemeinde, Herkunft, Siedlung und Sozialstruktur an einem ländlichen Industriestandort. Coppenrath, Münster 1991, ISBN 3-88547-805-6 (Volltext als PDF), 430 S.
Inge Becher, Wolfgang Seegrün (Red.): Georgsmarienhütte. Junge Stadt – Alte Traditionen: Festschrift anlässlich 900 Jahre Kirche in Oesede, 825 Jahre Kloster Oesede, 135 Jahre Georgsmarienhütte, 25 Jahre Stadt Georgsmarienhütte. In: Beiträge zur Geschichte Georgsmarienhüttes und seiner Stadtteile, Band 2. Stadt Georgsmarienhütte, Georgsmarienhütte 1995, ISBN 978-3-9803658-2-6, 303 S.
Volker Issmer:Das Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück. Steinbacher Druck, Osnabrück 2000, ISBN 3-9805661-9-6, 480 S.
Inge Becher (Autor)und Gisbert Gramberg (Fotos): Georgsmarienhütte: Auf Schritt und Tritt. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2005, ISBN 978-3-8313-1306-8, 108 S.
Oliver Driesen: Schwarz wie Schlacke, rot wie Glut: Die erstaunliche Geschichte der Georgsmarienhütte und ihrer Unternehmensgruppe. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 978-3-455-50004-2, 310 S.
Inge Becher (Autor), Nils Tiemeyer (Illustrator): Geschichte der Stadt Georgsmarienhütte für Kinder: Erzählt von Leo, dem steigenden Leoparden. Stadt Georgsmarienhütte, Georgsmarienhütte 2007, ISBN 978-3-00-022287-0, 54 S.
Inge Becher: Die Aushandlung von Raum: Die Gründung der Stadt Georgsmarienhütte und ihre Vorgeschichte. V&R unipress, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8471-1102-3
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.258.
Johann Jakob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie. In Commission der F. Beck'schen Universitäts-Buchhandlung, 1836, S.537 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Douglas Carl Fricke: Joseph A. Hemann (1816–1897): German-American Educator, Publisher, Banker in Nineteenth Century Cincinnati. Allodium Chase, Martinsville (Indiana, USA) 2015, ISBN 978-0-9799967-2-6.
Nachruf. In: Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band6, Nr.3, 31.Januar 1882, S.25.
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