Lage der Stadt Dissen am Teutoburger Wald im Landkreis Osnabrück
Geografie
Lage
Dissen liegt am Südhang des Teutoburger Waldes am Übergang zu Ostwestfalen. Die höchste Erhebung ist der Hankenüll (307mü.NHN) an der nordöstlichen Stadtgrenze. Von Osten nach Westen erstreckt sich das Stadtgebiet etwa 8km, von Norden nach Süden etwa 10km. Die Flächennutzung setzt sich wie folgt zusammen: 35% landwirtschaftliche Nutzung, 41% Waldfläche, 16% Gebäude- und Hofflächen und 8% Verkehrs- und andere Flächen.[4]
Dissen wurde im Jahr 822 erstmals urkundlich erwähnt, als Ludwig der Fromme den Meierhof in Dissen an den Bischof von Osnabrück abtrat. Seit wann der Ort besteht, ist nicht bekannt.
Eine dreiklassige Bürgerschule wurde im Jahr 1857 ins Leben gerufen. Im April 1832 zerstörte ein Großbrand 32 Gebäude, 200 Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf.[5] Am 8.November 1951 erhielt Dissen die Stadtrechte. Der Name „Dissen am Teutoburger Wald“ wurde mit Wirkung vom 1.Januar 1976 vom niedersächsischen Innenministerium amtlich angeordnet.[6] Seit dem 1.März 2005 hat Dissen einen hauptamtlichen Bürgermeister. Die Bürgermeisterwahl vom 26.Mai 2019 wurde für ungültig erklärt. Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters war Ulrich Strakeljahn, er übernahm bis zur Neuwahl die Amtsgeschäfte. Seine Stellvertreter waren Meike Krüger (CDU) und Derk van Berkum (SPD).[2]
Herkunft des Ortsnamens
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1217, 1284, 1325 (de) Disnse, 1223, 1282, 1402, 1412, 1442, 1456/58, 1463, 1556, (nach 1605) (de) Dissen, 1225 (in) Dyssene, (ca. 1240) Dissene, 1246 (de) Dissenen, 1271 (de) Dissine, 1279 (in) Dhissene, 1402 Dyssen, 1412 Dyssen, 16.Jh. Dyssen und 1565 Dissenn. Schwierig, vielleicht zu niederdeutsch diesig in einer Form Disina „nebliges, diesiges Gebiet“, vielleicht bezogen auf das Moorgebiet am Dissener Bach. Vielleicht aber auch als Desina > Dissen zu nordgermanisch anord. des „Heuhaufen, ëschober“, norw. desja „kleiner Haufen“, das auch in das Englische entlehnt wurde. Dann etwa Hügelort. Bisher kaum zu lösen.[7]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1.April 1974 stattfand, gab es einen Gebietsaustausch zwischen der Stadt Dissen und der Nachbargemeinde Bad Rothenfelde, bei dem Dissen etwas mehr als 100 Einwohner hinzugewann, aber auch fast 600 Einwohner abtrat.[6]
¹ Volkszählungsergebnis vom 6.Juni in den Grenzen ab 1974
² Volkszählungsergebnis vom 27.Mai in den Grenzen ab 1974
³ jeweils zum 31.Dezember
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat setzt sich aus 22 Ratsmitgliedern zusammen.[3] Dies ist üblicherweise die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 8.001 und 9.000 Einwohnern.[13] Nach niedersächsischer Kommunalverfassung wären 26 Mitglieder aufgrund der Einwohnerzahl vorgesehen, auf Beschluss des Rates wurde die Anzahl jedoch um 4 verringert.[14] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.November 2021 und endet am 31.Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Stadtrat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996:
Rat der Stadt Dissen: Wahlergebnisse und Stadträte
Prozentanteile gerundet. Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.
Bürgermeister
Seit dem 23.Februar 2020 ist Eugen Görlitz (parteilos) wieder Bürgermeister der Stadt Dissen.[19][20] Seine Stellvertreter sind Meike Krüger (CDU) und Heinz-Günter Stolle (SPD).[3]
Chronik der Bürgermeister
Eugen Görlitz: Februar 2020–Dato
Ulrich Strakeljahn (geschäftsführend): Dezember 2019–Februar 2020
Eugen Görlitz: November/Dezember 2019
Hartmut Nümann: 2011–2019
Georg Majerski: 2005–2011
Wappen
Blasonierung: „In Grün unter einer goldenen Blattkrone ein fünfspeichiges goldenes Rad.“[21]
Wappenbegründung: Klemens Stadler schreibt hierzu in seinem Buch:[21]
„Der 1951 Stadt gewordene Flecken zeigte schon im älteren Hoheitszeichen Krone und Rad, darunter zwei schräg gekreuzte Palmzweige, wie Wiedergaben an der Kirchenorgel aus dem 18.Jahrhundert und am Rathaus sowie die früheren Siegel beweisen. Das Rad deutet auf die Landesherrschaft der Bischöfe von Osnabrück hin. Krone und Zweige sind Dekorationen, die in der barocken Heraldik und Sphragistik nicht selten sind. In der Neufassung des Wappens, die 1968 der Regierungspräsident in Osnabrück genehmigte, hat man das Osnabrücker Rad auf fünf Speichen gemindert, wie es in den alten Siegeln der Meier und Richter geschah, und die Zweige als Beiwerk weggelassen. Die Feldfarbe Grün soll das bäuerliche Umland und den Zusatz zum Stadtnamen versinnbildlichen.“
Flagge
Die Stadtfahne trägt mittig das Stadtwappen und ihre Farben sind rot, weiß und rot.[21]
Früher gab es an der Gräfenwiese in Dissen das Dampf- und Nutzfahrzeug-Museum, auch Veteranen-Fahrzeug-Hof genannt, betrieben von Peter Borstel. Die Automobil- und Motorrad-Chronik berichtete im August 1978 über die Eröffnung.[22] Für 1982 sind 28 fahrbereite Dampf- und Nutzfahrzeuge überliefert.[23] Außerdem waren 150 Nutzfahrzeug-Modellautos sowie mit einem Bugatti Type 44 und einem Horch 850 auch zwei Personenkraftwagen ausgestellt. 1994 hatte es noch geöffnet. Im Oldtimer-Adressen-Lexikon von 1997 ist es noch aufgeführt, in einem Bericht von 1999 über 14 Fahrzeugmuseen der Region ist es dagegen nicht mehr enthalten[24]. Irgendwann vor Dezember 2000 wurde das Museum aufgelöst.[25] Peter Borstel war auch Mitveranstalter der Steam- und Truck-Festivals im nahen Bad Laer, die von 1976 bis 2004 im Zweijahresrhythmus stattfanden.
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Unternehmen
In Dissen am Teutoburger Wald sind einige Betriebe mit langer Geschichte zu finden:
Homann Feinkost
Schulte Fleisch- und Wurstwaren
Fuchs Gewürze
Auf dem ehemaligen Standort der Unternehmensgruppe Gausepohl Fleisch, die in Insolvenz gehen musste, betreibt nun Westfleisch eine Niederlassung.[27]
Darüber hinaus ist der Feuerwehrfahrzeughersteller Schlingmann sowie die Elektronikentwicklung des Landmaschinenkonzerns Claas, die Claas E-Systems, in Dissen ansässig.[28]
Verkehr
Der Bahnhof Dissen-Bad Rothenfelde liegt an der Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld (KBS 402[29]), auf der im Stundentakt die Regionalbahn „Haller Willem“ RB75 verkehrt. Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regionalbusse nach Osnabrück, Bad Rothenfelde und Bad Laer.
Dissen ist über die Bundesautobahn 33, die das Stadtgebiet von Nordwesten nach Südosten durchquert, an das Fernstraßennetz angebunden. Die Autobahn ersetzt hier die Bundesstraße 68, die früher durch das Stadtzentrum führte. In diesem Bereich wurde 1996 bis 1999 der sogenannte Lärmschutztrog gebaut, ein 700m langer Tunnel, der dem Lärmschutz des sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Krankenhauses diente. Das Krankenhaus wurde 2016 geschlossen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Hermann Heinrich Grafe (1818–1869), Gründer der Freien evangelischen Gemeinden
Christoph Friedrich Kurlbaum (1833–nach 1890), Unternehmer und Reichstagsabgeordneter
Erich Goudefroy (1880–1960), Präsident der Reichsbahndirektionen Mainz und Altona
Marianne Brentzel (* 1943), Schriftstellerin
Gerda Krämer (* 1945), Politikerin (SPD)
Klaus Feldmann (* 1950), General
Detlef Müller (* 1954), Mathematiker und Hochschullehrer
Andy Grote (* 1968), Jurist, Politiker (SPD)
Marco Heggen (* 1970), Musiker
Kai Bremer (* 1971), Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer
Gerwald Claus-Brunner (1972–2016), Politiker (Piraten)
Ingo Börchers (* 1973), Kabarettist und Schauspieler
Rat der Stadt.In:Website Stadt Dissen aTW.Abgerufen am 3.Juli 2020.
Statistik.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Website Stadt Dissen.ArchiviertvomOriginalam6.August 2019;abgerufen am 10.Oktober 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dissen.de
Geschichte.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Website Stadt Dissen aTW.ArchiviertvomOriginalam6.August 2019;abgerufen am 3.Juli 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dissen.de
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.259.
Michael Rademacher:Landkreis Osnabrück.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900(Siehe unter: Nr.11).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.198 (Digitalisat).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.52, Landkreis Osnabrück (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 11.April 2022]).
Amtliche Endergebnisse der Gemeindewahl am 11.September 2011.(PDF; 8MB)(enthält auch Ergebnisse 2006).(Nicht mehr online verfügbar.)In:Website Landkreis Osnabrück.S.68,archiviertvomOriginalam6.März 2016;abgerufen am 6.März 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreis-osnabrueck.de
Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Band5. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S.34.
Neues aus der Museums-Szene. In Automobil- und Motorrad-Chronik, Ausgabe 8/1878, S. 28.
Wolfgang Schmarbeck: Auto-Museen in Europa. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8, S. 44.
Andreas Glasenapp: Oldtimer-Route. In Auto Schau Fenster Ostwestfalen-Lippe. Sonderausgabe Klassiker 1999. Andreas Glasenapp Verlag, Gütersloh 1999, S. 30.
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