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Fränkisch-Crumbach (odenwälderisch Crumboch[2]) ist eine Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Odenwaldkreis
Höhe: 187 m ü. NHN
Fläche: 16,12 km2
Einwohner: 3088 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64407
Vorwahl: 06164
Kfz-Kennzeichen: ERB
Gemeindeschlüssel: 06 4 37 007
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rodensteiner Straße 8
64407 Fränkisch-Crumbach
Website: www.fraenkisch-crumbach.de
Bürgermeister: Eric Engels (CDU)
Lage der Gemeinde Fränkisch-Crumbach im Odenwaldkreis
Karte
Karte

Geographische Lage


Fränkisch-Crumbach liegt im Vorderen Odenwald beiderseits des Crumbachs, einem linken westlichen Zufluss der Gersprenz, die bei Stockstadt in den Main fließt. Die Gemeinde liegt im hessischen Teil Frankens. Die mit über 16 Quadratkilometern recht große Gemarkung, davon 524 Hektar bewaldet, reicht vom Gersprenzufer im Osten bis zum Rimdidim (499 m) im Westen und schließt dabei die Ruine von Burg Rodenstein und eine Reihe von Weilern und Wohnplätzen ein, wie Bierbach, Eberbach, Erlau, Güttersbach, Höllerheck, Holzwiese, Meierei, Michelbach, Rodenstein und Schleiersbach.


Gemeindegliederung


Fränkisch-Crumbach umfasst nur die gleichnamige Gemarkung (Gmk.-Nr. 63125) und ist die einzige Gemeinde im Odenwaldkreis ohne eingegliederte Ortsteile. Sie ist im Rahmen der Gebietsreform in Hessen nicht verändert worden.


Nachbargemeinden


Fränkisch-Crumbach grenzt im Norden an die Gemeinde Brensbach, im Osten und Süden an die Gemeinde Reichelsheim (beide im Odenwaldkreis) sowie im Westen an die Stadt Lindenfels (Kreis Bergstraße) und die Gemeinde Fischbachtal (Landkreis Darmstadt-Dieburg).


Geschichte


Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Crumbach datiert aus dem Jahr 1148. Weitere historisch belegte Namensformen sind (in Klammern das Jahr der Erwähnung) Crumpach (1219, 1372,1433), Krumppach (1434) und Crumbach (1653).[3] Seit 1822 ist die Form Fränkisch-Crumbach in Gebrauch.

Bis 1806 gehörte der Ort als Herrschaft Crumbach zur Rodensteiner Mark und zunächst den Herren von Rodenstein, die sich vor Erbauung der Burg Rodenstein Herren von Crumbach nannten. Nach deren Aussterben gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam Fränkisch-Crumbach zur Herrschaft Gemmingen. Für den Beitritt zum Rheinbund 1806 erhielt die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, die dadurch auch zum Großherzogtum Hessen aufstieg, auch die Herrschaft Gemmingen und Fränkisch-Crumbach. Das Großherzogtum schloss 1821 oder zuvor einen Vertrag mit den Herren von Gemmingen, die dem Staat das Patrimonialgericht überließen.[4] So konnte das Großherzogtum bei der Verwaltungsreform 1821 Fränkisch-Crumbach in den Landratsbezirk Reinheim und den Gerichtsbezirk des Landgerichts Lichtenberg eingliedern. Zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt. Es folgten:[3]

Fränkisch-Crumbach gehörte zum Gebiet des Gemeinen Rechts, das hier ohne die Überlagerung von Partikularrecht galt. Dieses behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert, bis es zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst wurde.[5]

Bis zur Gebietsreform in Hessen gehörte die Gemeinde dem Landkreis Dieburg an. Am 1. August 1972 wurde Fränkisch-Crumbach zusammen mit Brensbach in den Odenwaldkreis eingegliedert.[6]

Bis zum Jahr 2014 war der Ort ein anerkannter Erholungsort.[7]


Politik



Gemeindevertretung


Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[8] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[9][10][11]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
    
Insgesamt 15 Sitze
  • SPD: 6
  • Grüne: 2
  • FDP: 2
  • CDU: 5
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 41,7 6 48,5 11 48,8 11 54,9 13 50,1 12
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,6 5 42,9 10 42,7 10 38,6 9 34,9 8
FDP Freie Demokratische Partei 10,4 2 8,6 2 8,5 2 2,6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,3 2 6,5 1 7,7 2
ULF Unabhängige Liste Fränkisch-Crumbach 4,8 1
Gesamt 100,0 15 100,0 23 100,0 23 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 63,1 60,3 76,2 64,3 73,6

Bürgermeister


Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister direkt gewählt:[12]

Eric Engels (CDU) wurde in der Stichwahl am 10. April 2011 mit 52,1 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Er trat das Amt am 1. Juli 2011 an und löste Gerhard Maser (SPD) ab, der nicht mehr kandidierte. Zur Bürgermeisterwahl am 12. März 2017 trat Engels als einziger Bewerber an und wurde mit 73,8 % Ja-Stimmen im Amt bestätigt.[13]

Evangelische Kirche St. Laurentius und Heimatmuseum
Evangelische Kirche St. Laurentius und Heimatmuseum
Sarolta-Kapelle
Sarolta-Kapelle
Burg Rodenstein
Burg Rodenstein

Wappen


Blasonierung: „In Blau ein goldener Schrägwellenbalken, beseitet von je einem sechsstrahligen goldenen Stern.“[14]
Wappenbegründung: Das durch den heraldischen Schrägbach redende Wappen wird schon im Siegel des Gerichts Crombach aus dem 17. Jahrhundert gezeigt. Die Tingierung lehnt sich an die Schildfarben der Adelsfamilien von Prettlack und von Gemmingen an. Die letztere gelangte 1692 bzw. 1802 in den Besitz des Marktes und des Restes der Herrschaft Crumbach, die vom 12. Jahrhundert bis 1671 den Herren von Crumbach und ihrer jüngeren Linie von Rodenstein gehört hatten.

Das Wappen wurde 1926 durch das Ministerium des Innern des Volksstaates Hessen verliehen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Fallender Bach
Fallender Bach

Bauwerke



Sport


Seit 2003 findet jährlich in Fränkisch-Crumbach ein Hammerwurf-Meeting auf internationalem Niveau statt.[15]


Natur und Schutzgebiete


Im Südosten der Gemarkung Fränkisch-Crumbach gehört ein Teil des Waldes zum ausgedehnten Natura2000-Gebiet „Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes“ (FFH-Gebiet 6218-302).[16]

Ein Naturdenkmal ist der Fallende Bach: Im Quellhorizont des Spitzen Bruches im Gemeindewald Fränkisch-Crumbach entspringt ein Bächlein, das hangabwärts über einen hohen Felsblock plätschert, den "Fallenbachfelsen", der sich unmittelbar an dem Waldweg zwischen Burgruine Rodenstein und Freiheit steil aufragt. Der Fels ist bei winterlichem Frostwetter mit Eiskristallen überzogen. Weitere Naturdenkmale sind der Wildweibchenstein sowie zwei bemerkenswerte Eichen bei Erlau.[17]


Verkehr


Durch die Bundesstraße 38 (Weinheim–Roßdorf) ist die Gemeinde an das Verkehrsnetz angeschlossen.


Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. admin: Crumbacher Kerb. 6. August 2018, abgerufen am 27. September 2022.
  3. Fränkisch-Crumbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 9. Juli 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 10. Juli 2014.
  4. Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
  5. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 102f u. Anm. 12.
  6. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 80. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 14. Oktober 2014. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2015 Seite 148
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  12. Bürgermeister-Direktwahlen in Fränkisch-Crumbach. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  13. Eric Engels als Bürgermeister von Fränkisch-Crumbach wiedergewählt in „Echo online“ am 12. März 2017.
  14. Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen des Landes Hessen. Band 3. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1967, S. 33.
  15. Hammerwurfmeeting Fränkisch-Crumbach
  16. Karte der Schutzgebiete der Gemeinde Fränkisch-Crumbach. natureg.hessen.de, abgerufen am 5. Mai 2021.
  17. Kreisausschuss des Odenwaldkreises (Hrsg.): Naturdenkmale im Odenwaldkreis. Text: Uwe Krause, Fotos: Hugo Friedel u. a. 124 S. November 1995.

Literatur




Commons: Fränkisch-Crumbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Fränkisch-Crumbach

[en] Fränkisch-Crumbach

Fränkisch-Crumbach is a community in the Odenwaldkreis (district) in Hesse, Germany.

[ru] Френкиш-Крумбах

Френкиш-Крумбах (нем. Fränkisch-Crumbach) — коммуна в Германии, в земле Гессен. Подчиняется административному округу Дармштадт. Входит в состав района Оденвальд. Население составляет 3221 человек (на 31 декабря 2010 года).[1] Занимает площадь 16,1 км². Официальный код — 06 4 37 007.



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