Elbtal ist die kleinste Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.5072222222228.0525176 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Limburg-Weilburg | |
Höhe: | 176 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,11 km2 | |
Einwohner: | 2394 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 215 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65627 | |
Vorwahl: | 06436 | |
Kfz-Kennzeichen: | LM, WEL | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 33 005 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 1 65627 Elbtal | |
Website: | www.gemeinde-elbtal.de | |
Bürgermeister: | Joachim Lehnert (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Elbtal im Landkreis Limburg-Weilburg | ||
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Elbtal liegt am Südhang des Westerwaldes oberhalb des Lahntals und im Nordwesten des Limburger Beckens. Die Bundesstraße 54 führt mitten durch das Gemeindegebiet.
Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Dorchheim (Sitz der Gemeindeverwaltung), Elbgrund, Hangenmeilingen und Heuchelheim.
Die Hügel zu beiden Seiten des Elbbachs waren schon in der Jungsteinzeit bewohnt; zahlreiche Funde von Steinwerkzeugen beweisen das. Die Ringwallanlage „Heidenhäuschen“ bei Hangenmeilingen wird auf die Hallstattzeit (750 bis 450 vor Christus) datiert.
Heuchelheim wurde im Jahr 772 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals erwähnt, Waldmannshausen, eine der Vorgängergemeinden von Elbgrund, am 21. Oktober 1138 im Rahmen einer Schenkung an das Kloster St. Goar, Dorchheim 1215 in einer Urkunde des Klosters Maria Laach, Mühlbach, die zweite Vorgängergemeinde von Elbgrund, 1230 in einer Schenkung der Grafen von Nassau an den Deutschen Orden und Hangenmeilingen am 21. Januar 1333.
Die noch heute erhaltene Wasserburg Waldmannshausen in Elbgrund war im Mittelalter Sitz des Walpoden, der die Gerichtshoheit über das Umland hatte. Die Anlage weist ein spätgotisches Wohnhaus mit zwei Rundtürmen und Wirtschaftsgebäuden auf, die heute noch genutzt werden. Westlich davon befinden sich die Ruinen einer kreisförmig angelegten, älteren Burg. 1835 kam die Burg in den Besitz der bedeutenden Frankfurter Bankiersfamilie Bethmann. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie Quartier der US-Armee. Heute wird sie als Schullandheim genutzt.
Auf dem Gebiet von Elbtal finden sich bereits aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg Hinweise auf Wassermühlen. So geschah im Jahr 1689 im Wald bei Obertiefenbach der Mord an dem Müllergesellen „Hirse-Fritz“, der von einer Hirsemühle im Elbbachtal kam.[2] Im Jahr 1832 berichtet Leopold von Zedlitz-Neukirch in seinem Neuen hydrographischen Lexikon für die deutschen Staaten von den vielen Mühlen, die die Wasserkraft des Elbbachs nutzten.[3]
Eines der ältesten Gebäude in der Gemeinde ist der Marienstätter Hof in Dorchheim, der seit 1993 als Elbtaler Rathaus genutzt wird. Das genaue Baujahr ist unbekannt. Er ist einer von drei noch erhaltenen Höfen, der dem Kloster Marienstatt gehörte.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in der Gemarkung Mühlbach Ton und Basalt abgebaut.
Zum 1. Februar 1971 fusionierten im Zug der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Dorchheim, Hangenmeilingen und Heuchelheim freiwillig zur neuen Gemeinde Elbtal.[4][5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Dorchheim. Am 1. Juli 1974 kam die damals noch selbstständige Gemeinde Elbgrund kraft Landesgesetz hinzu,[6][5] die 1936 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Mühlbach und Waldmannshausen gebildet worden war. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Elbtal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 2.045 | |||
1975 | 2.040 | |||
1980 | 2.012 | |||
1985 | 2.137 | |||
1990 | 2.437 | |||
1995 | 2.581 | |||
2000 | 2.651 | |||
2005 | 2.537 | |||
2010 | 2.402 | |||
2011 | 2.359 | |||
2015 | 2.383 | |||
2020 | 2.370 | |||
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[8] |
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Elbtal 2359 Einwohner. Darunter waren 116 (4,92 %) Ausländer von denen 39 aus dem EU-Ausland, 61 aus anderen Europäischen Ländern und 16 aus anderen Staaten kamen.[9] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 9,7 %.[7] Nach dem Lebensalter waren 426 Einwohner unter 18 Jahren, 981 zwischen 18 und 49, 513 zwischen 50 und 64 und 438 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 993 Haushalten. Davon waren 276 Singlehaushalte, 298 Paare ohne Kinder und 318 Paare mit Kindern, sowie 82 Alleinerziehende und 19 Wohngemeinschaften.[11] In 194 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 678 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]
• 1987: | 312 evangelische (= 14,7 %), 1659 katholische (= 78,1 %), 152 sonstige (= 7,2 %) Einwohner[13] |
• 2011: | 460 evangelische (= 19,5 %), 1449 katholische (= 61,4 %), 450 sonstige (= 19,1 %) Einwohner[13] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[14] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16][17][18]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 15 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,2 | 6 | 38,1 | 6 | 32,6 | 5 | 43,2 | 7 | 41,3 | 6 | |
BLE | BürgerListe Elbtal | 36,6 | 5 | 34,6 | 5 | 28,9 | 4 | — | — | — | — | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 24,2 | 4 | 27,3 | 4 | 27,7 | 4 | 27,1 | 4 | 25,3 | 4 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Elbtal | — | — | — | — | 10,9 | 2 | 13,5 | 2 | 13,8 | 2 | |
FBH | Freie Bürgerliste Hangenmeilingen | — | — | — | — | — | — | 9,4 | 1 | 10,0 | 2 | |
BLD | Bürgerliste Dorchheim | — | — | — | — | — | — | 6,8 | 1 | 9,6 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 45,6 | 47,5 | 45,9 | 45,6 | 57,0 |
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[19]
Bei der Bürgermeisterwahl am 1. Nov. 2020 wurde der parteilose Amtsinhaber Joachim Lehnert mit 73,2 % gewählt.[19][20]
Elbtal ist eine Wohngemeinde, neben dem ortsüblichen Handel und Handwerk gibt es keine Industrie.
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 54 Siegen – Limburg und ist damit gut an das Fernstraßennetz angeschlossen.
In der Gemeinde besteht mit der Elbtalschule in Dorchheim eine gemeinsame Grundschule. Als weiterführende Schulen werden üblicherweise die Mittelpunktschule St. Blasius in Frickhofen und die Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar aufgesucht.
Städte: |
Bad Camberg | Hadamar | Limburg a. d. Lahn | Runkel | Weilburg |
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Gemeinden: |
Beselich | Brechen | Dornburg | Elbtal | Elz | Hünfelden | Löhnberg | Mengerskirchen | Merenberg | Selters (Taunus) | Villmar | Waldbrunn (Westerwald) | Weilmünster | Weinbach |