Der Stadtteil liegt an und über einem Nordhang des Lahntals und zählt zum Hüttenberger Land. Dutenhofen erstreckt sich südlich oberhalb der Lahn am Hang und auf einer Hochfläche, die es sich mit dem Nachbarort Münchholzhausen teilt. Am östlichen Ortsrand fließt der Welschbach, im Westen der Stehbach. Nahe Dutenhofens mündet der Kleebach in die Lahn.
Geschichte
Bereits 769 (Dudari) und 770 (Duda marca) wird ein solcher Ortsname im Lahngau in Urkunden des Lorscher Codex zu Schenkungen an das Kloster Lorsch erwähnt.[3] Allerdings sind diese nicht eindeutig Dutenhofen zuzuordnen. Als Dodenhoven wird der Ort dann eindeutig im Jahr 1150 in einer Urkunde des Klosters Schiffenberg erwähnt.[4]
Im Jahr 1333 fiel die Westhälfte der ehemaligen Grafschaft Gleiberg mit Dutenhofen an die Grafen von Nassau-Weilburg. Mit der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen im Jahre 1866 kam Dutenhofen an Preußen.
Dutenhofen war bis 1976 eine eigenständige Gemeinde. Diese wurde am 1. Januar 1977 im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die neugebildete Stadt Lahn eingegliedert.[5] Nach deren Auflösung wurde Dutenhofen am 1. August 1979 zu einem Wetzlarer Stadtteil.[6]
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Dutenhofen unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[7]
Dǒdenhouen, de (1150) [Fälschung Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1336, S. 311–313]
Dudenhoben, de (1246) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 13 Nr. 45]
Dudenhoven, de (1265) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 43 Nr. 116]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Dutenhofen angehörte:[7][8][9]
ab 14. Jahrhundert: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen)
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen-Marburg)[10]
1604–1648: hessischer Anteil strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen-Darmstadt)
ab 1703: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Weilburg (durch Teilungsvertrag), Oberamt Atzbach, Amt Hütten- und Stoppelberg[11][12]
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Stadt Lahn
ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Wetzlar
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Wetzlar
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Dutenhofen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr
Einwohner
1834
563
1840
618
1846
623
1852
691
1858
673
1864
679
1871
703
1875
747
1885
837
1895
949
1905
1.102
1910
1.257
1925
1.416
1939
1.536
1946
2.175
1950
2.345
1956
2.433
1961
2.459
1967
2.579
1970
2.582
1980
?
1990
2.668
1998
2.923
2005
3.124
2009
3.245
2011
3.130
2015
3.121
2017
3.119
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [7]; nach 1977: Einwohnerzahlen Stadt Wetzlar[13]; Zensus 2011[14]
Religionszugehörigkeit
•1961:
2459 evangelische (= 79,75%) und 455 katholische (= 18,50%) Einwohner[7]
2953 Deutsche, 135 Nichtdeutsche (2,4%) davon 61 Frauen und 74 Männer
•2012:
2935 Deutsche, 158 Nichtdeutsche (5,1%) davon 67 Frauen und 91 Männer
•2015:
2911 Deutsche, 210 Nichtdeutsche (6,7%) davon 83 Frauen und 127 Männer
•2017:
2897 Deutsche, 222 Nichtdeutsche (7,1%) davon 83 Frauen und 139 Männer
Politik
Ortsbeirat
Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2016 gab es für den Ortsbeirat Dutenhofen die folgenden Ergebnisse. Zum Vergleich die Wahlergebnisse der vorhergehenden Wahlperioden.[16][17]
Gemeindewahl in
Dutenhofen 2011
%
60
50
40
30
20
10
0
51,8%
36,8%
11,4%
SPD
CDU
FW
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
%p
6
4
2
0
-2
-4
−1,8%p
+4,5%p
−2,7%p
SPD
CDU
FW
Parteien und Wählergemeinschaften
% 2016
Sitze 2016
% 2011
Sitze 2011
% 2006
Sitze 2006
SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
44,7
3
51,8
4
53,6
4
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
34,2
2
36,8
2
32,3
2
FW
Freie Wähler
21,1
2
11,4
1
14,1
1
Gesamt
100,0
7
100,0
7
100,0
7
Wahlbeteiligung in%
47,3
44,2
Ortsvorsteher
Ortsvorsteher ist Ulrich Loh (SPD). Sein Stellvertreter ist Bernd Müller (FW).[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
Dutenhofen ist die Heimat des Handball-Vereins HSG Dutenhofen-Münchholzhausen, aus dem der Bundesligist HSG Wetzlar hervorging. Die 1750 Zuschauer fassende Sporthalle Dutenhofen diente jahrelang als Spielstätte des Bundesliga-Teams und wird auch heute noch für Pokalspiele sowie für Jugend- und Reservemannschaften genutzt.
Daneben gibt es eine Reihe weiterer Sportvereine, die Angebote im Breitensport abdecken, darunter der Tennisclub TC Dutenhofen und der Fußballverein SC 07 Münchholzhausen-Dutenhofen.
Im Tal des Stehbachs befindet sich, neben Sport- und Tennisplätzen, der Festplatz, wo die Burschenschaft Dutenhofen „siccus non immo“ e.V. jährlich die Zeltkirmes ausrichtet.
Kulturdenkmäler
Liste der Kulturdenkmäler in Dutenhofen
Evangelische Kirche
Die Villa Pascoe
Das „Jagdschlösschen“
Barockes Fachwerkwohnhaus
Die Lahnbrücke
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Ortschaft ist über die Bundesautobahn 45 an der Anschlussstelle Wetzlar-Süd zu erreichen. Im Ort mündet die L 3285 aus Richtung Lahnau-Dorlar kommend auf die L 3451 (Wetzlar–Gießen). Außerdem zweigt die K 355 nach Münchholzhausen ab. Geplant ist des Weiteren eine eigene Anschlussstelle an die vierstreifige Bundesstraße 49, die nördlich an Dutenhofen vorbeiführt.
Unmittelbar nördlich des Ortes verläuft die Lahntalbahn. Der Stadtteil verfügt mit dem Bahnhof Dutenhofen (Kr Wetzlar) über eine eigene Bahnstation, an der die Regionalbahnen Dillenburg–Frankfurt und Limburg–Fulda im Stundentakt halten. Dutenhofen ist durch die Stadtbuslinie 11 in Richtung Gießen bzw. Wetzlar an das Wetzlarer Stadtbusnetz angebunden.
Öffentliche Einrichtungen
Im Ort existieren eine 1933 gegründete Freiwillige Feuerwehr, eine 1912 erbaute und 1954/55 erweiterte Grundschule, zwei Kindertagesstätten, ein Stadtteilbüro, ein Gemeindezentrum und eine Sporthalle.
Dutenhofen verfügt sowohl über eine evangelische, als auch eine katholische Kirche.
Freizeit
In Dutenhofen befindet sich der Dutenhofener See, ein Badesee mit Campingplatz.
Industrie und Handel
Im Osten des Stadtteils befindet sich ein Gewerbegebiet mit großflächigem Einzelhandel, im Ortszentrum ist zudem der Optikgerätehersteller Oculus Optikgeräte ansässig.
In Dutenhofen befinden sich Geschäftsstellen der Volksbank Mittelhessen sowie der Sparkasse Wetzlar. Außerdem ist eine Postagentur vorhanden.
Persönlichkeiten
Ria Deeg (1907–2000), Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
Wolfgang Klimpke (* 1967), Handballspieler (aufgewachsen in Dutenhofen)
Literatur
Reinhold Schneider, Martina Weißenmayer: Kulturdenkmäler in Hessen: Stadt Wetzlar. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1900-1, S.371–386.
Literatur über Dutenhofennach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
wetzlar.de: Geschichte von Dutenhofen (Mementodes Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wetzlar.de
Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330-28) vom 13.Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.17, S.237, §1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,3MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.346.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., §40 Punkt 2) (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Friedrich K. Abicht:Der Kreis Wetzlar: historisch, statistisch und topographisch. Wigand, 1836, S.99 (Online bei google books).
Webauftritt der Stadt Wetzlar (aus webarchiv): 2005; 2006; 2009; 2012; 2015; 2017 Abgerufen im Januar 2019.
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