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Daxberg (im lokalen Dialekt: Doxbaisch) ist seit dem 1. Januar 1972 ein Gemeindeteil des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Vorspessart. Das Kirchdorf hatte Anfang 2022 740 Einwohner.

Daxberg
Markt Mömbris
Höhe: 313 m ü. NN
Fläche: 2,72 km²
Einwohner: 740 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 272 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972

Geographie


Daxberg liegt oberhalb des Kahlgrundes auf einer Höhe (gemessen an der Kirche) von 313 m ü. NN und hat eine Gemarkungsfläche von 271,69 Hektar (ca. 19 Hektar Wald und 253 Hektar Ackerfläche). Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich am Gipfel des Glasberges, nördlich des Ortes mit 334 m ü. NN (Lage), der niedrigste liegt am Reichenbach auf 189 m ü. NN (Lage).[2]


Verkehr


Der Ort wird von den Buslinien 24 und 25 der VAB montags bis samstags etwa alle 1–2 Stunden angefahren.[3]


Geschichte


Handtasche mit Initialen, Perlenhäkelarbeit um 1920 aus Daxberg
Handtasche mit Initialen, Perlenhäkelarbeit um 1920 aus Daxberg

Erste Besiedlungen sind um 2000–800 v. Chr. durch Hügelgräberfunde in der Daxberger Gemarkung belegt. Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort um 1265 im Nekrolog des Stifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg als „Dasbach“ (wahrscheinlich in Richtung Schimborn am Daxberger Bach, heute Weibersbach, gelegen), später dann 1554 als „Daxbergk“, 1594 als „Taxberg“ und schließlich 1625 als „Daxberg“.

Im Jahr 1633 gab es im Ort sechs Mannschaften (Familien) und fünf Herdstätten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1650 lebte nur noch ein Henrich Thieterich. Um 1674 gab es wieder vier Häuser mit ihren Besitzern.

Ältester nachgewiesener Straßenname ist die nach dem um 1674 im Daxberger Meßbuch genannten Hofbeständer (Hofverwalter) „Wolf Fickert“ benannte Fickertskluft. Diese wurde im Laufe der Jahre umgewandelt in Vikarskluft und zuletzt 1972 durch den Markt Mömbris in Vikarstraße.

Um 1700 lebten die Einwohner vom Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte (Butter, Eier, Käse und Obst), die sie zu Fuß auf den Wochenmarkt in Aschaffenburg trugen und feilboten. Später kamen das Perlenhäkeln und die Zigarrenherstellung in Heimarbeit und in Fabriken bis ins Jahr 1970 dazu.

Das Daxberger Terrain, das seit 982 zum Erzstift und späteren Kurfürstentum Mainz gehörte, wurde nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 ein Teil des neu gebildeten Fürstentums Aschaffenburg unter Fürstprimas von Dalberg. 1814 fiel es als vorheriges Departement des Großherzogtums Frankfurt an Bayern.

Die Gemeinde Daxberg gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 der Landkreis Alzenau in Unterfranken.

Als Auswirkung des Zweiten Weltkriegs wurde am 12. Mai 1944 der Absturz einer Boeing B-17 „Flying Fortress“ in Ortsnähe genannt. Am Ostermontag, dem 2. April 1945 besetzte die amerikanische Armee den Ort.

Die ehemals selbständige Gemeinde wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Mömbris im neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg eingegliedert.[4]

Die Einheimischen wurden in der Umgebung oft „Doxbejscher Plagge“ genannt, wobei der Ausdruck Plagge womöglich von Plage abzuleiten ist.


Einwohnerentwicklung


Es kann von einer stetig wachsenden Einwohnerentwicklung gesprochen werden. Im Jahr 1946 wurden Flüchtlinge und Ausgebombte bis zu ihrem Wegzug um 1950 aufgenommen.

Jahr Einwohner
16256 Familien
16501 Person
16744 Familien
171212 Familien
1808128
1814142
1830159
Jahr Einwohner
1834178
1871192
1880220
1900228
1910278
1919318
1925303
Jahr Einwohner
1939339
1946411
1950365
1961[5]368
1970[5]525
1971542
1981587
Jahr Einwohner
1986637
1991687
2001708
2005726
2012745
2017742
2019731

Sehenswürdigkeiten


Heiligkreuz-Kirche
Heiligkreuz-Kirche
Kapelle Maria am Wäldchen in Daxberg
Kapelle Maria am Wäldchen in Daxberg

Weiler



Alter Daxberger Hof



Daxberger Hof oder Glashof



Politik



Bürgermeister der Gemeinde Daxberg



Bildung


Alte Schule mit Dorfbrunnen in Daxberg, in der heute der Kindergarten untergebracht ist.
Alte Schule mit Dorfbrunnen in Daxberg, in der heute der Kindergarten untergebracht ist.

Der Kindergarten „Farbenklecks“ wurde im Dezember 1987 im ehemaligen Schulhaus eröffnet. Als Träger fungiert der St.-Johannes-Verein. Die Erziehung der Kinder erfolgt nach der Maria-Montessori-Pädagogik.


Gemeindeeigene Gebäude und Einrichtungen


Einrichtungen der Gemeinde sind die Glasberghalle in der Jahnstraße, der Bauhof in der Vikarstraße, der Platz um die Alte Schule (heute der Kindergarten der Gemeinde) mit Dorfbrunnen und Dorfkapelle zwischen Glasbergstraße und Vikarstraße, sowie der in der Glasbergstraße gelegene Friedhof mit Aussegnungshalle, der Kinderspielplatz in der Jahnstraße und der Grill- und Bolzplatz am Hafergraben in der Lilienstraße.


Vereine


Die Freiwillige Feuerwehr Daxberg wurde 1876 gegründet. 1989 feierte man etwas verspätet das 110-jährige Gründungsfest mit der Weihe eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 8, das einen ehemaligen Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei als Feuerwehrfahrzeug ersetzte. Im Jahr 1995 wurde die Fahnenweihe gefeiert. Die Freiwillige Feuerwehr hat 85 Mitglieder, sie besteht aus der aktiven Feuerwehr, die dem Kommandanten unterstellt ist, und dem Feuerwehrverein, der die Aufgabe hat, für den finanziellen Grundstock zu sorgen. Die Freiwillige Feuerwehr Daxberg unterhält seit dem Jahre 1990 eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Daxberg im Landkreis Unterallgäu, die zur Gemeinde Erkheim gehört. Im Mai 2013 wurde das LF 8 durch ein bundeseigenes Katastrophenschutzfahrzeugs LF-KatS ersetzt.
Im Jahr 1919 wurde der Sängerkreis Daxberg als gemischter Chor gegründet. Bereits 1922 zur Fahnenweihe war aus dem gemischten Chor ein reiner Männerchor entstanden. Im Kriegsjahr 1939 wurden die meisten aktiven Sänger zum Militärdienst einberufen, so dass der Männerchor wieder auseinanderfiel. Der Chorgesang wurde durch die Initiative der damaligen Lehrerin Poppek von den Frauen als Kirchenchor weitergeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand wieder ein gemischter Chor, der mit 25 aktiven sowie 70 passiven Mitgliedern weiterhin den Chorgesang fördert. Der Sängerkreis hatte seine größten Erfolge um 1987 mit Chor- und Orchesterkonzerten unter seinem damaligen Dirigenten Franz-Peter Huber, dem jetzigen Domkapellmeister am Fuldaer Dom. Der Chor umrahmt mit seinem Gesang örtliche Veranstaltungen, Gottesdienste, Feste, Jubiläen und nimmt an Kreischorkonzerten, Freundschaftssingen und Chorwochenenden teil. Der Verein ist Mitglied im Maintal-Sängerbund.
Der Sportverein Rot-Weiß wurde am 23. Januar 1946 als Sportabteilung des Gesangvereins Sängerkreis Daxberg von 22 Männern gegründet. 1947 wurde die Abteilung von der Militärregierung und dem Landratsamt Alzenau als selbständiger Verein zugelassen. Die Mitgliederzahl von 170 Erwachsenen und 50 Jugendlichen verteilt sich auf die Abteilungen Fußball, Tischtennis, Bauchtanz, Showdance, Lauftreff und Damen-Gymnastik.
Im April 1977 wurde im Gasthaus Kraus der Angelsportverein aus der Taufe gehoben. Der Verein pachtete bei Stockstadt am Main einen See und nutzte auch den Main, wo die 50 Mitglieder ihrem Hobby nachgehen konnten. Im Jahr 2001 wurde der vereinseigene auf Daxberger Gemarkung liegende Milchgrundweiher eingeweiht. Es ist der höchstgelegene See des Landkreises Aschaffenburg, er wurde mit einem finanziellen Aufwand von 150.000 DM angelegt.
Dieser Verein hat 130 Mitglieder und als Vereinsziel die Förderung der Alten- und Krankenpflege, zudem ist er der Trägerverein des Kindergartens Farbklecks. Der St.-Johannes-Verein ist Mitglied des Caritasverbandes Würzburg. Alle Vereinsmitglieder sind gleichzeitig Mitglied bei der Caritas-Sozialstation St. Hildegard Mömbris/Schöllkrippen.
Der Seniorenclub wurde 1986 gegründet. Vor 1986 besuchten die Daxberger Senioren die Seniorengottesdienste und -nachmittage in Schimborn. Der Club, dem ca. 50 Senioren angehören, veranstaltet regelmäßig Seniorennachmittage; jährlich findet ein Busausflug statt.
Das Vokalensemble Disharmoniker besteht aus 8 Sängern, die besonders das Liedgut der Comedian Harmonists zum Besten geben. Der Verein, der hauptsächlich Konzerte veranstaltet, ist Mitglied im Maintal-Sängerbund.
Die katholische Pfarrgemeinde gehört seit März 2007 zur Pfarreiengemeinschaft mittlerer Kahlgrund, diese umschließt die ehemals vier selbständigen Pfarreien Mömbris, Gunzenbach, Niedersteinbach und Schimborn. Die Pfarrgemeinde Daxberg wird seit jeher als Filiale der Pfarrei Schimborn geführt. Als Seelsorger fungiert der Pfarrer von Mömbris, der von zwei ständigen Diakonen, einem Kaplan und einem Pastoralreferenten unterstützt wird.
Der Reitsportverein wurde am 17. Juli 2008 gegründet und ins Handelsregister eingetragen.

Wiederkehrende Veranstaltungen


Januar/Februar

März/April

Mai/Juni

Juli/August

September/Oktober

November/Dezember


Einzelnachweise


  1. Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2022.
  2. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. VAB-Buslinien im Landkreis Aschaffenburg ab 01.01.2021. vab-info.de, abgerufen am 8. September 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 734.

Literatur




Commons: Daxberg – Sammlung von Bildern



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