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Schimborn ist seit dem 1. Mai 1978 ein Teil des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Vorspessart.[2] Das Kirchdorf hatte im Januar 2022 1595 Einwohner.

Schimborn
Markt Mömbris
Höhe: 185 m ü. NN
Einwohner: 1595 (1. Jan. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Die alte Kirche St. Jakobus der Ältere
Die alte Kirche St. Jakobus der Ältere
Die alte Kirche St. Jakobus der Ältere
Die neue Kirche St. Jakobus der Ältere; links der Glockenturm, rechts das Kirchenschiff
Die neue Kirche St. Jakobus der Ältere; links der Glockenturm, rechts das Kirchenschiff

Geographie


Schimborn liegt links und rechts des Flusses Kahl im mittleren Kahlgrund, zwischen Mömbris und Kaltenberg an der Staatsstraße 2305. Durch den Ort verlaufen der Degen-Weg, der Fränkische Marienweg und der Kahltal-Spessart-Radweg. Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich am Glasberg, westlich des Ortes mit 318 m ü. NN (Lage), der niedrigste liegt an der Mündung des Reichenbaches in die Kahl auf 169 m ü. NN (Lage).[3]


Name


Der Name Schimborn leitet sich der Überlieferung nach ab:

Im Eppsteiner Lehensverzeichnis von 1190 wird Schimborn mit Schoneburnen = schöner Brunnen erwähnt. Darunter ist die einzige bequem zugängliche, praktische Tränkestelle für Mensch und Tier im Kahlgrund zu verstehen. Diesen Brunnen gibt es noch, es ist das Gemeine Börnchen (Born für die Allgemeinheit) unweit des Gasthauses Rose, allerdings von der Staatsstraße 2305 überbaut. Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort heute Schimmern genannt.[4]

Die Einheimischen wurden in der Umgebung oft „Schimmerner Woanze“ genannt, wobei der mundartliche Ausdruck „Woanze“ möglicherweise von dem blutsaugenden Insekt „Wanze“ abzuleiten ist.

Apfelernte in Schimborn
Apfelernte in Schimborn

Geschichte


Das Dorf wurde im Eppsteinschen Lehensverzeichnis im Jahr 1190 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, als es gänzlich verwüstet war, bauten es die Familien Glaab und Rosenberger wieder neu auf.

Die Industrie in Schimborn bestand früher im Wesentlichen aus der Tabakverarbeitung und der Herstellung von Apfelsaft und Apfelwein.
Während die Tabakindustrie mittlerweile verschwunden ist, ist Schimborn nach wie vor von vielen Apfeläckern umgeben – verfügt fast jede Familie über mindestens einen solchen. Ende September sind dort ständig Leute anzutreffen, die ihre Äpfel brechen (für den Verzehr pflücken) oder lesen (Aufsammeln von Fallobst).

Die Gemeinde gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Schimborn am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Königshofen a.d.Kahl nach Schimborn eingemeindet.[5] Beide Dörfer gingen am 1. Mai 1978 in den Markt Mömbris über.


Weiler und Höfe



Kaltenberg und Steinhof


In Kaltenberg stand die Zehntscheuer des Bezirks, Die Zehnt vor dem Spessart. Auch wurde an diesem Ort schon in frühester Zeit Landgericht gehalten, ab 1650 hatte der Oberschultheiß hier seinen Sitz. Kaltenberg wurde 1950 nach Schimborn eingemeindet und ging 1978 mit Schimborn an den Markt Mömbris über.


Hauhof


Der Landgasthof Hauhof befindet sich am Kahltal-Spessart-Radweg zwischen Schimborn und Königshofen
Der Landgasthof Hauhof befindet sich am Kahltal-Spessart-Radweg zwischen Schimborn und Königshofen

Schon 1594 war auf der Pfinzing-Karte der Hof eingezeichnet und als Hawenhof erwähnt. 1650 soll ein Johannes Glaab (Klaib), genannt Fuhrhannes, der als Knecht auf dem Hauhof gedient und Kriegsdienste geleistet hatte, nach geschlossenem Frieden den menschenleeren Ort Schimborn zusammen mit seinem Kriegskameraden Peter Rosenberger wieder aufgebaut haben. Der Hauhof war einst kurmainzische und königlich bayerische Staatsdomäne. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel mit Gaststätte und Pension.


Bürgermeister der Gemeinde Schimborn



Wirtschaft und Infrastruktur


Zeltplatz in Schimborn
Zeltplatz in Schimborn

Verkehr



Bildung, Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kapelle Maria im Aufgang bei Schimborn
Kapelle Maria im Aufgang bei Schimborn
Statue der Madonna mit Kind in der Kapelle Maria im Aufgang (Teilansicht)
Statue der Madonna mit Kind in der Kapelle Maria im Aufgang (Teilansicht)
Wegkreuz auf dem Glasberg
Wegkreuz auf dem Glasberg

Kirchliche Einrichtungen



Vereine


Der Spielmanns- und Fanfarenzug e. V. Schimborn wurde 1954 als Abteilung der Sportgemeinde gegründet. Er ist seit 1976 über dreißig Mal Bayerischer Landesmeister in verschiedenen Instrumentierungsklassen gewesen. 1989 war er in Berlin zweiter Preisträger beim Deutschen Laienorchester-Wettbewerb, 1991 zweimaliger Landesmeister von Baden-Württemberg, 1998 Deutscher Meister und 2006 zweimaliger Goldmedaillengewinner bei den „51. Rasteder Musiktagen“, dem größten Internationalen Wettbewerb dieser Art in Europa im Marching-Contest.


Sehenswürdigkeiten


Der Bau der Alte Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Schimborn wurde 1874 begonnen. An derselben Stelle standen schon zwei Vorgängerkirchen, vom 13. bis 16. Jahrhundert befand sich dort ein Kloster. Die Kirche wurde im gotischen Baustil errichtet und war ab 1975 nach dem Bau einer neuen Kirche nicht mehr benutzt worden. Nach der Gründung eines Vereins zur Erhaltung der alten Kirche 1985 konnte durch dessen Aktivität das Bauwerk vor dem Verfall gerettet werden. Im Jahr 2000 wurde die alte Pfarrkirche mit einer Altarweihe durch Weihbischof Helmut Bauer wieder ihrer kirchlichen Bestimmung zurückgegeben und dient seitdem als Gotteshaus für besondere Anlässe. Sie wurde mit einem gotischen Hochaltar, einem Zelebrieraltar, zwei Seitenaltären mit Fresken, einem Kreuzweg, einer Taufkapelle und einer aus lebensgroßen Figuren bestehenden Weihnachtskrippe ausgestattet.

Die Feldkapelle Maria im Aufgang wurde 1984 von Weihbischof Helmut Bauer seiner Heimatgemeinde gestiftet. Jedes Jahr an Maria Himmelfahrt, dem Weihetag der Andachtsstätte, werden eine Prozession und eine Gebetsandacht abgehalten.

Die Alte Schule wurde 1897 erbaut, diente später als Rathaus und beherbergt jetzt Proberäume für die örtlichen Vereine.

Das Kriegerehrenmal beider Weltkriege befindet sich vor dem alten Schulgebäude und der alten Pfarrkirche und wurde 1922 errichtet.


Bodendenkmäler


Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Mömbris


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Schimborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2022.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  3. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  4. Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber GmbH, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).



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