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Birkenbringhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Burgwald im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Birkenbringhausen
Gemeinde Burgwald
Höhe: 304 m ü. NHN
Fläche: 5,69 km²[1]
Einwohner: 741 (11. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 35099
Vorwahl: 06451
Ortskern von Birkenbringhausen
Ortskern von Birkenbringhausen
Ortskern von Birkenbringhausen

Geografie


Der Ort ist der westlichste der fünf Ortsteile Burgwalds, 5 km südwestlich von Frankenberg (Eder) und 30 km nördlich von Marburg (Lahn) gelegen. Die nördliche Grenze bilden die Gemarkung des Frankenberger Ortsteils Röddenau und des Burgwalder Ortsteils Burgwald. Im Osten schließen sich der Burgwalder Ortsteil Wiesenfeld (Burgwald) und im Süden und Westen Ernsthausen an. Die nordwestliche Grenze bilden die zu Allendorf gehörenden Orte Rennertehausen und Haine, die durch die Eder markiert wird.

Birkenbringhausen liegt am westlichen Rand des Burgwalds im Tal der Eder.


Geschichte


Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Birkenbringhausen erfolgte im Jahr 1244 unter dem Namen Brůnichusen in einem Güterverzeichnis des Klosters Haina.[1] Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Brunicghusen (1249), Brunenkusen (1289) und Bringhausen in den Bircken (1708). Im Jahre 1999 feierte der Ort sein 750-jähriges Jubiläum.


Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Juli 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Birkenbringhausen, Ernsthausen und Wiesenfeld freiwillig zu einer Gemeinde mit dem Namen Burgwald.[3][4] Für Birkenbringhausen wurde, wie für die übrigen ehemals eigenständigen Gemeinden von Burgwald, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]


Bevölkerung



Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

Birkenbringhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
 
489
1840
 
519
1846
 
476
1852
 
465
1858
 
411
1864
 
425
1871
 
363
1875
 
370
1885
 
347
1895
 
372
1905
 
384
1910
 
398
1925
 
483
1939
 
539
1946
 
747
1950
 
736
1956
 
651
1961
 
657
1967
 
701
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
747
2016
 
741
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Burgwald:[2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1895:246 evangelische (= 99,19 %), zwei katholische (= 0,81 %) Einwohner
 1961:599 evangelische (= 91,17 %), 48 katholische (= 7,31 %) Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Burgwald-Birkenbringhausen, Ev.-Luth. Kirche
Burgwald-Birkenbringhausen, Ev.-Luth. Kirche

Kirche


Das Langhaus an der evangelischen Kirche wurde 1934–36 nach Plänen des Marburger Architekten Karl Rumpf errichtet[7], dabei wurden für den Chor auch Fenster von dem Marburger Glasmalers Erhardt Klonk geschaffen.[8]


Ortsneckname „Ratzverbrenner“


Der Ortsneckname Ratzverbrenner erklärt sich folgendermaßen. Hintergrund ist eine Brandkatastrophe aus dem Jahr 1868[9]. Während der Großteil der Bevölkerung draußen bei der Feldarbeit war, wurde im Dorf ein Ratz entdeckt. Ratz ist der regionale Name des Iltis, zu dessen Verhalten es gehört, dem Hausgeflügel nachzustellen. Dieser flüchtete in einen Reisighaufen. Daraufhin entschloss man sich, dem Geflügeldieb nachzustellen, indem der trockene Reisighaufen angesteckt wurde. Das Feuer griff jedoch alsbald um sich und die Häuser in der Nachbarschaft fingen Feuer und brannten ab. Wegen des trockenen Jahres war wenig Wasser zum Löschen vorhanden und die meisten Menschen mussten erst vom Feld zum Löschen ins Dorf eilen. Daher war der Brandschaden recht groß. Man erzählt sich, dass der Ratz trotz der Verfolgung unbeschadet fliehen konnte.


Vereine



Verkehr


Haltepunkt Birkenbringhausen
Haltepunkt Birkenbringhausen

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 118 zwischen Wiesenfeld und Haine sowie die Kreisstraße 124 nach Burgwald. Birkenbringhausen ist ein Haltepunkt an der Burgwaldbahn, auf der der Lahn-Sauerland-Express verkehrt. Das alte Bahnhofsgebäude ist noch erhalten, erfüllt jedoch nicht mehr den ursprünglichen Zweck.

Linie Verlauf Takt
RE97
RB97
Lahn-Sauerland-Express:
Brilon Stadt Brilon Wald Willingen Usseln Korbach Hbf Korbach Süd Vöhl-Thalitter (nur RB 97) Vöhl-Herzhausen Vöhl-Schmittlotheim (nur RB 97) Vöhl-Ederbringhausen (nur RB 97) Frankenberg-Viermünden Frankenberg-Goßberg Frankenberg (Eder) Burgwald-Birkenbringhausen Wiesenfeld Ernsthausen Münchhausen Simtshausen Wetter (Hessen) Cölbe Marburg (Lahn)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60/120 min (Brilon–Frankenberg)
60 min (Frankenberg–Marburg)

Die Bundesstraße B253 verläuft direkt am Rand des Gemeindegebiets Richtung Frankenberg / Allendorf entlang.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Birkenbringhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Birkenbringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2020. Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Burgwald, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390.
  5. Ortsrecht. (PDF; 142 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Burgwald, abgerufen im Dezember 2020.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  7. Götz J. Pfeiffer: Gebauter Heimatschutz in Hessen. Die evangelischen Kirchen von 1928 bis 1936 des Architekten Karl Rumpf. 2019, S. 99103.
  8. Götz J. Pfeiffer: „Nun befasste ich mich sehr ernstlich mit der Glasmalerei“. Die Werke von Erhardt Klonk aus der Zeit von 1927 bis 1940. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 123, 2018, S. 289312.
  9. Martina Biedenbach: Warum die Birkenbringhäuser „Ratzverbrenner“ genannt werden. In: Hessische Niedersächsische Allgemeine. Verlag Dierichs GmbH & Co KG, 23. Juli 2018, abgerufen am 2. August 2021.
  10. Jugendfeuerwehr Birkenbringhausen
  11. Jugendclub 'Die Rätze' Birkenbringhausen e. V. Abgerufen am 4. März 2019.
  12. Männergesangverein Birkenbringhausen
  13. Turn- und Sportverein Birkenbringhausen



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