Das Amt Balve existierte zwischen dem 14. und Anfang des 19. Jahrhunderts als Teil des Herzogtums Westfalens. In der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen bestand das Amt Balve im Kreis Arnsberg bis zur Gemeindereform im Jahr 1975. Danach ging es zu Teilen in den Städten Balve, Neuenrade, Menden, Hemer und Sundern auf.
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Geschichte
Das Amt Balve lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen und bestand neben der Stadt Balve noch aus mehreren Kirchspielen und Bauerschaften.
1802 wurde das Amt Balve mit dem Herzogtum Westfalen von Hessen-Darmstadt in Besitz genommen. Nach einer Verwaltungsreform 1811 gehörten die Stadt Balve, die Stadt Allendorf, die Freiheit Hagen, die Freiheit Affeln, die Freiheit Langscheid und die Schultheißenbezirke Garbeck, Küntrop, Altenaffeln, Langenholthausen, Beckum, Volkringhausen, Hövel, Holzen vorm Lür, Stockum und Amecke zum Gebiet des Amtes Balve.[1]
1817 wurde ein Jahr nach dem Übergang an Preußen der westliche Teil des hessisch-westfälischen Amtes Balve, bestehend aus den Kirchspielen Balve und Affeln, dem Kreis Iserlohn zugeordnet und bildete dort die Bürgermeisterei Balve.[2][3] Am 1. Januar 1832 wurden die Kirchspiele Balve und Affeln bzw. die Bürgermeisterei Balve aus dem Kreis Iserlohn in den Kreis Arnsberg umgegliedert.[4][5][6]
Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 im Kreis Arnsberg aus der Bürgermeisterei Balve das Amt Balve gebildet.[7] Es umfasste bis 1969 zwölf Gemeinden:
1961 hatte das Amt eine Ausdehnung von 117,5km² und 10616 Einwohner.[9]
Am 1. Januar 1969 schied Küntrop durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Altena aus dem Amt aus und wurde in die Stadt Neuenrade im damaligen Kreis Lüdenscheid eingegliedert.
Das verbleibende Amt Balve wurde zum 1. Januar 1975 durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz aufgelöst:
Balve, Beckum, Eisborn und Volkringhausen sowie die größten Teile von Garbeck, Langenholthausen und Mellen kamen zur neuen Stadt Balve, die Teil des neuen Märkischen Kreises wurde.
Geteilt und unten gespalten, oben wachsend in Silber der Heilige Petrus im roten Gewand mit goldenem Schlüssel in der Rechten und goldenem Buch in der Linken; unten von Silber und Blau gespalten, vorn am Spalt ein halbes schwarzes Kreuz, hinten ein halber silberner goldbewehrter Adler.
Beschreibung
Das Wappenbild ist einem alten Gerichtssiegel des Amtes Balve aus dem Jahr 1550 entnommen. Sankt Petrus ist der Patron des Erzbistums Köln und das halbe schwarze Kreuz stehen für die frühere Zugehörigkeit zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen. Der halbe Adler und die Farben Blau-Silber erinnern an die Zugehörigkeit Balves zur Grafschaft Arnsberg bis 1368. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 5. März 1957.[9]
Amtleute
Gebäude Dechant-Amecke-Weg2 in Balve, von 1830 bis 1900 Sitz der Amtsverwaltung
Amtleute oder Drosten waren seit dem Ende des 14. Jahrhunderts Mitglieder der Adelsfamilie von Schüngel. Diese wurden später von den Adligen von Hatzfeld abgelöst. Danach stellten die von Wrede die Amtmänner. Seit 1685 bis zum Ende des Herzogtums Westfalen waren die von Landsberg Inhaber des Amtes.[10]
Balve wurde nach der Landgemeindeordnung verwaltet und galt als „uneigentliche Titularstadt“, siehe Wolfgang Leesch:Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (=Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen, Bd. 4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S.393.
Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 132; ISBN 3-87793-017-4.
Ludorff S. 46.
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 147 Nr. 347
Heinrich Josef Deisting: Die Werler Amtsdrosten 1300–1805, in: SüdWestfalenArchiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg, Arnsberg 2005, S. 10ff
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 216 Nr. 564
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 295 Nr. 816 und S. 297 Nr. 823
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 319f Nr. 905 und S. 329 Nr. 934
Ludorff S. 45.
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 354 Nr. 1009f
Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 368f Nr. 1052
Franz Honselmann: Sauerländisches Familienarchiv, unveränderter Nachdruck Paderborn 1983, S. 134.
Helmut Müller: Das Territorialarchiv des Herzogtums Westfalen Bd. 1, Münster 2006, S. 175.
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