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Die Île de Sein (bretonisch: Enez Sun) ist eine französische Insel und Gemeinde im Département Finistère in der Bretagne. Die Bewohner der Insel nennen sich Sénans (bretonisch: Suniz). Mit einigen benachbarten kleinen Inseln bildet sie die Gemeinde Île-de-Sein mit 260 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019).

Île-de-Sein
Enez Sun
Île-de-Sein (Frankreich)
Île-de-Sein (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Quimper
Kanton Douarnenez
Koordinaten 48° 2′ N,  51′ W
Höhe 0–9 m
Fläche 0,61 km²
Einwohner 260 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 426 Einw./km²
Postleitzahl 29990
INSEE-Code

Die Kirche der Gemeinde Île-de-Sein mit den „Menhirs ar Brigourien“ oder „Les Causeurs“

Geographie


Plan der Île de Sein
Plan der Île de Sein

Die etwa acht Kilometer vor der Pointe du Raz an der französischen Atlantikküste gelegene Insel gehört zur Cornouaille. Ihre Fläche beträgt gut 60 ha. Sie wird per Schiff von Saint-Evette bei Audierne aus angefahren. Die Überfahrt dauert 60 Minuten.

Sie ist gut sechs Kilometer lang und zwischen 100 und 800 Metern breit. Die felsige Île de Sein ist sehr flach, die höchste Stelle liegt lediglich neun Meter hoch, so dass die Insel bei Hochwasser von Überschwemmungen bedroht ist


Geschichte


Die Insel wurde seit der prähistorischen Zeit bewohnt. Der römische Geograph Pomponius Mela beschreibt sie in seinem Werk De chorographia (Kap. III.48) als den Standort eines von neun zauberkundigen Priesterinnen betriebenen Orakels, über das er einen ausführlichen Bericht gibt.[1] (Diese Schilderung wirkte in die Weltliteratur hinein, indem sie im 12. Jahrhundert von Geoffrey von Monmouth in seiner Vita Merlini verwendet wurde, um die älteste ausführliche Schilderung der Insel Avalon der Artusliteratur mit einigen bunten Details auszuschmücken.[2])

Les Causeurs sind ein Megalithpaar auf der Île de Sein
Les Causeurs sind ein Megalithpaar auf der Île de Sein
Blick von der Pointe du Raz auf die Île de Sein und den Raz de Sein
Blick von der Pointe du Raz auf die Île de Sein und den Raz de Sein

Die Einwohner der Insel engagierten sich besonders zahlreich in der Résistance: Als Charles de Gaulle am 18. Juni 1940 seinen berühmten Appell über BBC verlas, war die Île de Sein, anders als die übrige Bretagne, noch nicht von der deutschen Wehrmacht besetzt. Vom 19. bis 26. Juni legten alle männlichen Bewohner im wehrfähigen Alter, die im Zivilberuf Fischer waren, mit ihren Schiffen ab und schlossen sich den Streitkräften des Freien Frankreich an. Sie machten anfangs ein Viertel der Forces Navales Françaises libres („Freie Französische Marine“, kurz FNFL) aus und veranlassten de Gaulle zu der Bemerkung: „Die Insel Sein ist ein Viertel Frankreichs“. Am Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte die Île de Sein zu den fünf Städten, die durch das Dekret vom 1. Januar 1946 General de Gaulles die Auszeichnung Ordre de la Libération erhielt.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920092017
Einwohner 1094835607504348242202249
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Île-de-Sein


Wappen


Blasonierung: „In Blau ein silbernes Scheibchen, darin ein schwarzes Hermelin, deichselweise bewinkelt (rechts, links, unten) von drei goldenen Hummern.“


Wirtschaft und Infrastruktur


Da auf der kleinen Insel keine Landwirtschaft möglich ist, leben die fast alle im gleichnamigen Dorf heimischen Einwohner vom Fischfang und zunehmend von Tourismus. Besonders in den Sommermonaten gibt es mehrmals täglich regelmäßige Fährverbindungen zum Festland.

Auch wenn es schon zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten gibt, besuchen gerade im Sommer zahlreiche Tagestouristen die Insel. Auf der Insel selbst und den umliegenden Felsriffen befinden sich mehrere Leuchttürme, am Phare de Men Brial am Hafen vorbei kommen die meisten Besucher an.

Die Insel und ihre Umgebung sind inzwischen ein Naturpark, nicht zuletzt auf Grund der hier brütenden Seevögel.


Literatur




Commons: Île-de-Sein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hofeneder, Andreas: Die Religion der Kelten in den antiken literarischen Zeugnissen. 3 Bände (=Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, Mitteilungen der Prähistorischen Kommission, Bd. 59, 66, 75), Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2005–2011.
  2. Matthias Egeler: “Sena and Avalon. Some Comments on Geoffrey of Monmouth, Vita Merlini 908–940”, in: Quaderni di Filologia Romanza 22 (2014), S. 99–112.

На других языках


- [de] Île-de-Sein

[es] Île-de-Sein

Île-de-Sein (en bretón Enez Sun) es una isla, una población y una comuna francesa, situada en la región de Bretaña, departamento de Finisterre, en el distrito de Quimper y el cantón de Pont-Croix. La comuna comprende la isla homónima, la isla de Sein (en francés: île de Sein, sin guiones), que le dio su nombre, y unos islotes inhabitados. La isla de Sein se encuentra a 5 millas náuticas (8 km) al oeste de la punta de Raz, de la que la separa el estrecho llamado Raz de Sein, y marca el límite sur del mar de Iroise. La isla pertenece a la asociación francesa de las Islas del Poniente (en francés: Îles du Ponant).

[fr] Île-de-Sein

Île-de-Sein (/il də sɛ̃/ ; en breton : Enez-Sun) est une commune du département du Finistère, dans la région Bretagne, en France. Elle est essentiellement constituée des îles de Sein et de Kélaourou ainsi que d'îlots avoisinants. La commune fait partie du parc naturel marin d'Iroise et du parc naturel régional d'Armorique. Elle a la particularité de ne pas être rattachée à une intercommunalité à fiscalité propre[1].



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