Die Gemeinde Aubervilliers ist eine Stadt im Norden der französischen Hauptstadt Paris, deren Stadtgebiet sich direkt an das von Paris anschließt. Sie gehört zum Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France und hat 88.948 Einwohner (Stand 1. Januar 2019). Die Einwohner werden Albertivillariens genannt.
Aubervilliers | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Île-de-France | |
Département (Nr.) | Seine-Saint-Denis (93) | |
Arrondissement | Saint-Denis | |
Kanton | Aubervilliers | |
Gemeindeverband | Métropole du Grand Paris und Plaine Commune | |
Koordinaten | 48° 55′ N, 2° 23′ O48.9111111111112.3825 | |
Höhe | 33–46 m | |
Fläche | 5,76 km² | |
Einwohner | 88.948 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 15.442 Einw./km² | |
Postleitzahl | 93300 | |
INSEE-Code | 93001 | |
![]() Zentrum von Aubervilliers |
Aubervilliers grenzt im Westen an Saint-Denis, im Norden an La Courneuve, im Osten an Pantin und im Süden an Paris. Der Westen der Stadt wird von dem Canal Saint-Denis durchzogen.
Aubervilliers gliedert sich in die Kantone Kanton Aubervilliers-Est und Kanton Aubervilliers-Ouest auf.
Der Ort wurde 1060 erstmals urkundlich erwähnt, als König Heinrich I. der Abtei Saint-Martin-des-Champs in Paris Güter in Aubervilliers schenkte.[1]
Bis in das 19. Jahrhundert hinein war sie von der Landwirtschaft geprägt. Erst durch das Anwachsen von Paris änderte sich das Stadtbild. Industrien siedelten sich an, dementsprechend vergrößerte sich die Bevölkerung durch den Zuzug von Industriearbeitern aus Paris in den weniger teuren Vorort. Seit den 1960er Jahren kamen Hochhäuser in Plattenbauweise hinzu, in denen sich vor allem Einwanderer niederließen. Heute ist Aubervilliers eine multikulturelle Stadt mit 41 unterschiedlichen Nationalitäten und ein Zentrum des Islam in Frankreich.
Die Philosophin Elisabeth Badinter sagte 2017: „Noch vor fünf Jahren konnte ich mich in Aubervilliers [...] als Frau unbesorgt in ein Straßencafé setzen. Das ist vorbei. In den Cafés sitzen einfach keine Frauen mehr. Die Verschleierung der Frauen hat rapide zugenommen.“[2]
Aubervilliers ist mit den Stationen Aubervilliers – Pantin – Quatre Chemins, Fort d’Aubervilliers und Front Populaire an das Netz der Pariser Métro angeschlossen. Des Weiteren hat die Stadt zwei Bahnhöfe an der Strecke des RER B und eine Station an der Linie 3b der Pariser Straßenbahn.
Aubervilliers ist traditionell eine Hochburg der politischen Linken. Seit 1944 wurde die Stadt bis 2008 stets von kommunistischen Bürgermeistern regiert und wurde es von 2014 bis 2020 wieder.
Die Stadt wurde durch den schulischen Ausschluss zweier Mädchen aus dem Lycée Henri Wallon, die Kopftücher trugen (Alma und Lila Lévy-Omari) im Jahre 2003 bekannt.[3] Außerdem wurde es Schauplatz der gewaltsamen Ausschreitungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Sommer/Herbst 2005.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Aubervilliers