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Saint-Denis [ˌsɛ̃dəˈni] ist eine französische Stadt mit 112.852 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Seine-Saint-Denis und ist Amtssitz der Unterpräfektur im Arrondissement Saint-Denis. Sie liegt unmittelbar nördlich von Paris und bildet heute einen Teil der Banlieue. Die Einwohner werden Dionysiens genannt.

Saint-Denis
Saint-Denis (Frankreich)
Saint-Denis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Seine-Saint-Denis (93)
Arrondissement Saint-Denis
Kanton Saint-Denis-1 (Hauptort)
Saint-Denis-2 (Hauptort)
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Plaine Commune
Koordinaten 48° 56′ N,  21′ O
Höhe 23–46 m
Fläche 12,36 km²
Einwohner 112.852 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 9.130 Einw./km²
Postleitzahl 93200
INSEE-Code
Website http://ville-saint-denis.fr/

Geschichte


Schlacht von Saint-Denis, 1567
Schlacht von Saint-Denis, 1567
Lage von Saint-Denis
Lage von Saint-Denis
Saint-Denis um 1830
Saint-Denis um 1830

Die dem heiligen Dionysius von Paris geweihte ehemalige Abteikirche Saint-Denis war seit 564 n. Chr. Grablege fast aller fränkischen, später der französischen Könige. Auch der fränkische Herrscher Karl Martell (686–741) ließ sich schon hier begraben. Diese Tradition hielt sich bis zu Karl X. (1824–1830), dem letzten Bourbonenkönig auf dem französischen Thron.

Der 1147 begonnene Neubau der Klosterkirche nach den Planungen des Abtes Suger gilt als Beginn der Gotik. Am 10. November 1567 fand die Schlacht bei Saint-Denis, eine Auseinandersetzung am Beginn des Zweiten Hugenottenkriegs, statt.

In der Zeit der Französischen Revolution wurde die Stadt 1793 im Zuge der allgemeinen Säkularisierungsbestrebungen in Franciade umbenannt. 1803 erhielt sie wieder ihren ursprünglichen Namen.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts hielt die Industrialisierung in der Stadt Einzug, und sie wurde eine der ersten Hochburgen der Arbeiterbewegung und der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF),[1] jahrzehntelang (bis 2020) den Bürgermeister stellte. Seit den 1950er Jahren kamen zahlreiche Sozialwohnungen in Plattenbauweise dazu (habitation à loyer modéré – HLM) und ein hoher Anteil an Einwanderern aus dem Maghreb und Schwarzafrika.

Saint-Denis ist seit 1911 an das Pariser U-Bahn-Netz angeschlossen.

Saint-Denis ist durch das 1995 bis 1997 gebaute Stade de France bekannt geworden, das mit Abstand das größte Stadion Frankreichs ist.

Während der Unruhen in Frankreich 2005 fanden auch in Saint-Denis schwere Ausschreitungen statt. Saint-Denis ist ein sozialer Brennpunkt.


Religionen


Saint-Denis ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Saint-Denis und ist eines der Zentren des Islams in Frankreich.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)


Kathedrale


Die Kathedrale von Saint-Denis (französisch: Basilique Saint Denis) ist eine ehemalige Abteikirche. Sie ist eine Basilica minor und wurde 1966 zur Kathedrale des Bistums Saint-Denis erhoben. Während der Französischen Revolution 1793 kam es zur Plünderung der Gräber, wobei auch die Skulpturen der Kirche schwer beschädigt wurden. Das seit 1862 als Monument historique klassifizierte Kulturdenkmal ist von großer kunsthistorischer Bedeutung, da in seinem 1140 begonnenen Chor die ersten spitzbogigen Kreuzrippengewölbe gebaut wurden, so dass Saint-Denis als Wiege der Gotik gilt.


Sport


Stade de France
Stade de France

Das Stade de France (deutsch: Stadion von Frankreich) ist mit einer Kapazität von 81.338 Zuschauern zu Fußball- und Rugbyspielen das mit Abstand größte Stadion des Landes. Es wurde von der UEFA als Fünf-Sterne-Stadion ausgezeichnet. Die wichtigsten Veranstaltungen sind Heimspiele der französischen Fußball-Nationalmannschaft und der Rugby-Union-Nationalmannschaft, das Finale um den französischen Fußball- und den Ligapokal sowie das Finale der Rugby-Union-Meisterschaft Top 14. Mithilfe verschiebbarer Tribünen kann das Stade de France auch für Leichtathletik-Veranstaltungen wie die IAAF Diamond League hergerichtet werden, dabei verringert sich die Kapazität auf 75.000 Zuschauer. Außerdem finden hier regelmäßig Konzerte und Freilichtshows statt. Bei Konzerten bietet das Stadion inklusive des Innenraums für über 90.000 Besucher Platz. Im Stade de France fanden unter anderem die jeweiligen Finalspiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1998, der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007, der Fußball-Europameisterschaft 2016, sowie die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003 statt. Das Finale der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023 wird ebenfalls hier ausgetragen werden. Es ist auch als Olympiastadion für die Olympischen Sommerspiele 2024 vorgesehen.

Saint-Denis war bereits mehrfach Etappenstart/-ziel bei der Tour de France, unter anderem in den Jahren 1984 und 2003.


Städtepartnerschaften


Saint-Denis hat Partnerschafts- und Kooperationsabkommen[2] geschlossen mit


Wirtschaft und Infrastruktur



Geschichte


Christofle-Fabrik in Saint-Denis (vor 1900)
Christofle-Fabrik in Saint-Denis (vor 1900)

Saint-Denis war zu Zeiten der Industrialisierung ein bedeutender Standort der Metall- und Schwerindustrie (u. a. Eisenbahn- und Automobilbau) und Elektroindustrie. Zu den bekanntesten ehemaligen Unternehmen gehörten:

Bekannte Produkte der damaligen Zeit waren u. a. die Speisewagen und späteren Salonwagen Wagen von Compiègne sowie die Tabelliermaschinen von Société anonyme des machines à statistiques (SAMAS), eines französischen Tochterunternehmens von Powers Accounting Machine Company.


Heutige Wirtschaftsstruktur


Auch heute sind zahlreiche Unternehmen im Bereich der Metallindustrie und im Automobil- und Fahrzeugbau zu Hause. Saint-Denis ist darüber hinaus heute ein bedeutender Standort der Dienstleistungsindustrie sowie Medien- und Multimediastandort.[3] Zu den größten und bekanntesten heutigen Unternehmen mit Sitz in Saint-Denis zählen:


Verkehr


Die Stadt ist flächendeckend an das Nahverkehrsnetz des Großraums Paris angeschlossen. Zum einen besteht an der Gare Saint-Denis Anschluss an das Vorortnetz des Transilien. Ebenfalls ist dort das Benutzen der RER D möglich, die eine schnelle Verbindung zur zentralen Umsteigestation Châtelet - Les Halles ermöglicht. Die Stadt ist ferner Anfangspunkt der Métrolinie 13 in Richtung Châtillon-Montrouge (mit den Stationen Basilique de Saint-Denis, Carrefour Pleyel, Saint-Denis – Porte de Paris, Saint-Denis – Université). Außerdem durchquert die Stadt die älteste Pariser Straßenbahnlinie der Nachkriegszeit T 1.

Über den Bahnhof Saint-Denis ist Saint-Denis an die Bahnstrecke Paris–Lille angeschlossen. Über den Canal Saint-Denis besteht zudem Anschluss an die Seine.

Saint-Denis liegt an den Nationalstraßen N 14a und N 301 sowie an der Autoroute A 1. Die Brücke Pont de l’Île Saint-Denis führt von Saint-Denis über zwei Arme der Seine und die Île Saint-Denis mit der Gemeinde L’Île-Saint-Denis zum Ort Villeneuve-la-Garenne auf der westlichen Seite der Seine.


Bildung


Seit 1980 ist Saint-Denis Sitz der Universität Paris 8 Vincennes-Saint Denis (Universität Paris VIII) mit heute rund 26.000 Studenten.


Kriminalität


Die Stadt hat eine stark erhöhte Kriminalität gegenüber dem Landesdurchschnitt.[4]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Saint-Denis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Jean-Paul Brunet: Saint-Denis, la ville rouge (1890–1939), 1980; ders.: Un demi-siècle d’action municipale à Saint-Denis la Rouge. 1890–1939, 1981.
  2. Website Saint-Denis – ville monde (Memento vom 22. Februar 2017 im Internet Archive).
  3. vgl. auch Wirtschaftsagentur der Region Paris: Seine-Saint-Denis (93)@1@2Vorlage:Toter Link/www.paris-region.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 25. Juni 2012.
  4. Cagil Casapoglu: Paris Attacke turn spotlight on Saint Denis Banlieue. BBC, 18. November 2015

На других языках


- [de] Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)

[en] Saint-Denis, Seine-Saint-Denis

Saint-Denis (/ˌsæ̃dəˈniː/, French: [sɛ̃d(ə)ni] (listen)) is a commune in the northern suburbs of Paris, France. It is located 9.4 km (5.8 mi) from the centre of Paris. Saint-Denis, which had a population of 112,091 as of 2018, is a subprefecture (French: sous-préfecture) of the department of Seine-Saint-Denis, being the seat of the arrondissement of Saint-Denis.

[es] Saint-Denis

Saint-Denis[5] es una comuna francesa ubicada en el departamento de Sena-Saint Denis en la región de Isla de Francia. Es la subprefectura del distrito de Saint-Denis, y el chef-lieu de los cantones de Saint-Denis-Nord-Est, Saint-Denis-Nord-Ouest y Saint-Denis-Sud.

[ru] Сен-Дени

Сен-Дени́ (фр. Saint-Denis [sɛ̃.d(ə).ni] слушать) — коммуна во Франции, в 9 км к северу от центра Парижа, население — 109,3 тыс. жителей (2013). Находится на правом берегу Сены, при впадении построенного в 1824 году канала Сен-Дени, против острова того же названия. Имеет прямое транспортное сообщение с Парижем (станция RER D Стад де Франс — Сен-Дени и четыре станции линии 13 Парижского метрополитена).



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