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Velký Šenov (deutsch Groß Schönau) ist eine Stadt im Okres Děčín in Tschechien.

Velký Šenov
Velký Šenov (Tschechien)
Velký Šenov (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Děčín
Fläche: 1981,4991[1] ha
Geographische Lage: 51° 0′ N, 14° 23′ O
Höhe: 357 m n.m.
Einwohner: 1.977 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 407 78
Kfz-Kennzeichen: U
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung
Bürgermeister: Marcela Boháčová (Stand: 2021)
Adresse: Mírové náměstí 342
407 78 Velký Šenov
Gemeindenummer: 562912
Website: www.velkysenov.cz
Lage von Velký Šenov im Bezirk Děčín

Geographie



Geographische Lage


Die Stadt liegt in Nordböhmen in 357 m ü. M. im Böhmischen Niederland an der Einmündung des Šenovský potok in den Vilémovský potok (Sebnitz) im Tal beider Bäche, sechs km westlich von Šluknov (Schluckenau). Die Katasterfläche beträgt 1892 ha.

Östlich erhebt sich der 543 m hohe Partyzánský vrch (Botzen), dessen Gipfel durch einen Steinbruch zu großen Teilen abgetragen wurde und im Südosten der Hrazený (Pirsken, 610 m).


Gemeindegliederung


Velký Šenov besteht aus den Ortsteilen Janovka (Johannesberg), Knížecí (Fürstenwalde), Leopoldka (Leopoldsruh), Malý Šenov (Klein Schönau), Staré Hraběcí (Alt Grafenwalde) und Velký Šenov (Groß Schönau).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Janovka, Knížecí, Malý Šenov, Staré Hraběcí und Velký Šenov.[4]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Knížecí, Staré Hraběcí und Velký Šenov.[5]


Nachbargemeinden


Seine Nachbarorte sind Vilémov (Wölmsdorf) im Westen, Lipová (Hainspach) im Nordwesten, das sächsische Sohland im Norden, Šluknov (Schluckenau) im Osten, Staré Křečany (Alt-Ehrenberg) im Südosten sowie Mikulášovice (Nixdorf) im Süden und Westen.


Geologie


Geologisch-naturräumlich liegt Velký Šenov im Böhmischen Niederland, auch Schluckenauer Zipfel genannt, dem südlichen Teil des Lausitzer Berglandes.


Geschichte


Straßenzug in Stadtmitte
Straßenzug in Stadtmitte
Bartholomäuskirche
Bartholomäuskirche

Der Ort entstand im 12. Jahrhundert während der deutschen Kolonisation; vgl.: Deutsche Ostsiedlung.

Der Meierhof Schönau war seit 1404 im Besitz der Herrschaft Hainspach (Lipová u Šluknova). 1551 hielt die Reformation Einzug. 1621 setzte die Gegenreformation ein und 1690 war Schönau wieder römisch-katholisch.

Die Bewohner lebten ursprünglich vom Ackerbau und der Flachsspinnerei. Seit dem 18. Jahrhundert hielt die Textilindustrie Einzug und im 19. Jahrhundert die Metallverarbeitung. Es entstand eine Stahlwarenfabrik und 1884 wurde in Schönau die erste galvanische Fabrik in Österreich-Ungarn von den Industriellen Julius Josef Hille (1860–1946) und Franz Joseph Müller (1853–1917) errichtet. Am 4. Oktober 1907 wurde Schönau durch Kaiser Franz Joseph I. zur Stadt erhoben und erhielt den Namen Groß Schönau. Eine Abteilung vom Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen bemühte sich um die weitere Entwicklung des Tourismus in Groß Schönau und Umgebung.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Groß Schönau der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens gehörte Groß Schönau von 1938 bis 1945 zum Landkreis Schluckenau, Regierungsbezirk Aussig, im deutschen Reichsgau Sudetenland.

Die deutsche Bevölkerung wurde nach 1945 während der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei zum Verlassen der Stadt gezwungen.

Heute sind in der Stadt Posamentenherstellung, eine Kunstblumenfabrik, die Kunstdruckerei Severografia sowie ein Fischkonservenfabrik ansässig. Größtes Unternehmen am Ort ist das Bandstahl- und Galvanisationsunternehmen Železárny Velký Šenov s.r.o., das aus der seit 1884 bestehenden Firma Hille & Müller Kaltwalzwerk und Galvanik hervorgegangen ist.


Einwohnerentwicklung


Bis 1945 war Groß Schönau überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
18302142in 332 Häusern[6]
19003096(als Gemeinde 4304) deutsche Einwohner[7]
19214178davon 4072 (97 %) Deutsche[8]
19303378davon 77 (2 %) Tschechen[9]
19394459[10]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs[11]
Jahr 1970 1980 1991 2001 2003
Einwohner 2 462 2 338 1 943 2 014 1 978

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Literatur



Verkehr


Velký Šenov besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rumburk–Sebnitz.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



In der Stadt wirkten und lebten




Commons: Velký Šenov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://www.uir.cz/obec/562912/Velky-Senov
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/562912/Obec-Velky-Senov
  4. http://www.uir.cz/zsj-obec/562912/Obec-Velky-Senov
  5. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/562912/Obec-Velky-Senov
  6. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 1: Leitmeritzer Kreis, Prag 1833, S. 267, Ziffer 12
  7. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 17, Leipzig und Wien 1909, S. 947, Eintrag Schönau, Ziffer 5).
  8. http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/orte/G.html#grosss
  9. Rudolf Hemmerle: Sudetenland Lexikon Band 4, Seite 174. Adam Kraft Verlag, 1985. ISBN 3-8083-1163-0.
  10. Michael Rademacher: Landkreis Schluckenau (tschech. Sluknov). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  11. Tschechische Bevölkerungsstatistik
  12. (Zahlreiche Familienangehörige mit Kurzbiographien und weiterführender Literatur in: Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut), Bd. 1, R. Oldenbourg Verlag, München Wien 1979, ISBN 3-486-49491-0, S. 625–627)
  13. Siehe zu diesem Erhard Marschner: Müller, Franz Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 373 (Digitalisat).
  14. OPITZ Ferdinand auf belvedere.at, abgerufen am 21. Oktober 2016

На других языках


- [de] Velký Šenov

[en] Velký Šenov

Velký Šenov (German: Groß Schönau) is a town in Děčín District in the Ústí nad Labem Region of the Czech Republic. It has about 2,000 inhabitants.



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