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Uničov (deutsch Mährisch Neustadt) ist eine Stadt mit knapp 11.500 Einwohnern im tschechischen Verwaltungsbezirk Okres Olomouc.

Uničov
Uničov (Tschechien)
Uničov (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Olomouc
Fläche: 4827[1] ha
Geographische Lage: 49° 46′ N, 17° 7′ O
Höhe: 248 m n.m.
Einwohner: 11.281 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 783 81–783 91
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Bahnanschluss: Šternberk–Lichkov
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 9
Verwaltung
Bürgermeister: Radek Vincour (Stand: 2016)
Adresse: Masarykovo nám. 1
783 91 Uničov 1
Gemeindenummer: 505587
Website: www.unicov.cz

Geographische Lage


Die Stadt liegt in der historischen Region Mähren, 22 km nordwestlich von Olmütz (Olomouc) an der Oskava, in die 1 km oberhalb der Stadt die Oslava einmündet, und befindet sich in 248 m Höhe über dem Meeresspiegel.


Geschichte


Hauptplatz mit Mariensäule
Hauptplatz mit Mariensäule
Rathaus
Rathaus

Uničov entstand im frühen 13. Jahrhundert.[3] Sie ist das älteste mit Stadtrechten ausgezeichnete Gemeinwesen in Mähren. Mährisch-Neustadt wurde nach zehnjährigem planmäßigen Aufbau im Jahre 1223 das Magdeburger Recht verliehen. Als königliche Stadt unterstand sie direkt dem böhmischen König.

Nach dem Tartarensturm von 1241 besiedelte der Bischof von Olmütz Bruno von Schauenburg als Vertrauter des böhmischen Königs Wenzel I. weite Teile Nordmährens mit Bau- und Handwerkern seiner norddeutschen Heimat, so auch Mährisch-Neustadt und dessen Umgebung. Zu dieser Zeit wurden hier deutsche Dörfer gegründet. Nachdem der tschechische Reformator Jan Hus im Jahre 1415 als Ketzer verbrannt worden war und sich seine empörten, meist tschechischen Anhänger gegen König Wenzel II. und die katholische Kirche auflehnten, entbrannte ein blutiger Bürgerkrieg. So stand schließlich auch ein hussitisches Heer am Tag vor Mariä Himmelfahrt im Jahre 1424 vor der königlichen Stadt und zündete die Vorstadt an. Die Bürger der Stadt flehten um göttliche Hilfe. Eine junge Frau namens Cordula soll gelobt haben, dass sie jährlich einen Wachsstock in der Länge der Stadtmauer ziehen würde, wenn die Stadt nur gerettet würde. Als die Stadt tatsächlich verschont wurde, interpretierten gläubige Stadtbewohner dies als Erfüllung ihrer Bitte und übertrugen die Legende vom Gelübde der Cordula von Generation zu Generation. Dabei übernahmen angesehene Bürgersfrauen, die Wachsstockfrauen, die Aufgabe des Wachsstockziehens.

Von 1938 bis 1945 gehörte Mährisch Neustadt zum Landkreis Sternberg im Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Troppau, des Deutschen Reichs.

Ab 1941 wurde das Fest des Wachsstockziehens nicht mehr gefeiert. Bis 1944 war es von der nationalsozialistischen Stadtführung aus Verkehrssicherheitsgründen verboten, 1945 sorgte die Rote Armee dafür und ab 1946 die Vertreibung der Deutschen aus Uničov. Da diese vornehmlich in Mittelhessen angesiedelt wurden, feierten sie nun das Fest am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt in Limburg in der Marienkirche der Pallottiner. Eine Nachfeier gibt es am darauffolgenden Sonntag in Naumburg. 1956 übernahm die Stadt Limburg die Patenschaft für die aus ihrer Heimat vertriebenen Mährisch-Neustädter Deutschen. Seit den 2000er Jahren wird das Wachsstockfest auch von der katholischen Gemeinde in Uničov gefeiert.

1948 wurde in Uničov eine Maschinenfabrik gebaut.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
16580963acht Jahre nach Abzug der Schweden[4]
18343.787bis auf fünf Evangelische sämtlich Katholiken, meist deutschsprachige Einwohner[5]
19005.090meist deutsche Einwohner[6]
19304.738[7]
19394.442[7]

Stadtgliederung


Uničov besteht aus den Ortsteilen Benkov (Pinke), Brníčko (Pirnik), Dětřichov (Dittersdorf), Dolní Sukolom (Salbnuß), Horní Sukolom (Aichen), Nová Dědina (Schröffelsdorf), Renoty (Einoth), Střelice (Strelitz) und Uničov (Mährisch Neustadt)[8], die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[9]

Grundsiedlungseinheiten sind Benkov, Brníčko, Brníčko-západ, Dětřichov, Dolní Sukolom, Dukelská, Horní Sukolom, Na zastávce, Nová Dědina, Pod Šibeníkem, Poděbradova, Průmyslový obvod, Renoty, Stromořadí, Střelice, U loučky, U nemocnice, U Oskavy, U parku, U Střelic, U trati, Uničov-střed und Za drůbežárnou.[10]


Sehenswürdigkeiten


Das Medel-Tor, rechts im Hintergrund die Pfarrkirche
Das Medel-Tor, rechts im Hintergrund die Pfarrkirche
Bürgerhäuser auf dem Hauptplatz, dahinter ist das Kloster zu sehen
Bürgerhäuser auf dem Hauptplatz, dahinter ist das Kloster zu sehen
Adlerbrunnen
Adlerbrunnen

Partnerstädte



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Im Ort wirkten



Literatur




Commons: Uničov – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Neustatt in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. http://www.uir.cz/obec/505587/Unicov
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Matthias Raschendorfer: Wachsstockfest in Naumburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.katholische-kirche-naumburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 21. August 2011
  4. Johann Nepomuck Eugl: Geschichte der königlichen Stadt Mährisch-Neustadt. Olmütz 1832, S. 127.
  5. Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren. Topographisch, statistisch und historisch geschildert. 2. Auflage, Band V: Olmützer Kreis, Brünn 1845, S. 142.
  6. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 13, leipzig und Wien 1908, S. 117.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Sternberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/505587/Obec-Unicov
  9. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/505587/Obec-Unicov
  10. http://www.uir.cz/zsj-obec/505587/Obec-Unicov

На других языках


- [de] Uničov

[en] Uničov

Uničov (Czech pronunciation: [ˈuɲɪtʃof]; German: Mährisch-Neustadt) is a town in Olomouc District in the Olomouc Region of the Czech Republic. It has about 11,000 inhabitants. The historic town centre is well preserved and is protected by law as an urban monument zone.



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