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Cholina (deutsch Köllein) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer südlich von Litovel und gehört zum Okres Olomouc. Die Kirche mit der als Patronin der Hanna bezeichneten „Madonna von Cholina“ ist ein bedeutender Wallfahrtsort.

Cholina
Cholina (Tschechien)
Cholina (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Olomouc
Fläche: 899[1] ha
Geographische Lage: 49° 39′ N, 17° 3′ O
Höhe: 262 m n.m.
Einwohner: 743 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 783 22
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: Haňovice – Senice na Hané
Bahnanschluss: Červenka – Prostějov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Pavla Bezová (Stand: 2011)
Adresse: Cholina 52
783 22 Cholina
Gemeindenummer: 502839
Website: www.obeccholina.cz

Geographie


Cholina erstreckt sich am nordöstlichen Fuße des Drahaner Berglandes am Rande der Obermährischen Senke (Hornomoravský úval) entlang des Flüsschens Cholinka. Südwestlich erheben sich die Skalky (356 m), im Westen der Vršky (401 m) und nordwestlich der Rampach (418 m). Am östlichen Ortsrand verläuft die Bahnstrecke Červenka – Prostějov.

Nachbarorte sind Hliník, Myslechovice, Haňovice, Nasobůrky, Olomoucké Předměstí und Chořelice im Norden, Rozvadovice im Nordosten, Unčovice, Mezice und Náklo im Osten, Dubčany im Südosten, Odrlice und Senička im Süden, Cakov und Bílsko im Südwesten, Cholinský Dvorek und Loučka im Westen sowie Slavětín, Savín und Nová Ves im Nordwesten.


Geschichte


Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Gemeindegebietes in der Jungbronzezeit und der Hallstattzeit. Der Fund einer römischen Münze lässt vermuten, dass zu Beginn der Zeitrechnung hier ein Handelsweg aus der mährischen Ebene nach Böhmen verlief.

Die erste schriftliche Erwähnung von Na Choline erfolgte 1131 in einem Güterverzeichnis des Olmützer Bischofs Heinrich Zdik, in dem drei Huben Ackerland als Besitz des Olmützer Kapitels genannt wurden. Der andere Teil befand sich im weltlichen Besitz. 1176 schenkte der ohne männliche Nachkommen gebliebene Vladike Sedlek von Skrbeň dem Prämonstratenserkloster Hradisko mehrere Güter in Cholina. Seit 1305 wurde das Dorf als Cholina bzw. Cholyna bezeichnet. 1326 erteilte der Vladike Adam von Cholina den Hradischer Prämonstratensern das Patronat über die Pfarrkirche. Weitere Namensformen waren Koleyn (1364), Cholín (1407), Coleyn (1409), Colein (1414), Cholina (ab 1463), Kulein (1589), Kellein (ab 1591), Köllein (ab 1614), Choliny (1621), Cholen (1633), Holyn (1639), Cholinium (ab 1672), Chölein (ab 1673), Kolein (ab 1676), Kolina bzw. Cholena (ab 1720), Cholinow (1782) und Kilain (1787).[3] Das Antiphonar von Cholina wurde im 15. Jahrhundert niedergeschrieben. Im Jahre 1546 verkaufte Wenzel Haugwitz von Biskupitz das Gut an die Stadt Olmütz. Die Matriken wurden seit 1614 geführt. Bis zum Bau der Kapelle auf dem Heiligberg im Jahre 1632 war Cholina der bedeutendste Wallfahrtsort der Hanna. Während des Dreißigjährigen Krieges verwüsteten 1643 die Schweden das Dorf. Die dabei ruinierte Kirche wurde 1661 notdürftig wiederhergestellt. 1716 wurde das Gedenkbuch der Pfarre Kolein angelegt. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Feste wurde ab 1732 zum Pfarrhaus umgebaut. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erreichten die Wallfahrten ihren Höhepunkt. Mit der Aufhebung ihres Klosters endete 1782 das Kirchpatronat der Hradischer Prämonstratenser. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Cholina immer ein Olmützer Ratsdorf.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Cholín/Köllein ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Littau. Seit 1886 wird der tschechische Ortsname Cholina verwendet. Im Jahre 1914 wurde die Lokalbahn Littau–Groß Senitz in Betrieb genommen. 1960 wurde Dubčany eingemeindet. Nach der Auflösung des Okres Litovel kam die Gemeinde 1961 zum Okres Olomouc. 1980 erfolgte die Eingemeindung von Bílsko und Loučka. Nach der Samtenen Revolution lösten sich alle drei Orte 1990 wieder von Cholina los und bildeten eigene Gemeinden.


Gemeindegliederung


Für die Gemeinde Cholina sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Cholina gehört die Ansiedlung Cholinský Dvorek.


Sehenswürdigkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Einzelnachweise


  1. http://www.uir.cz/obec/502839/Cholina
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Místopisný rejstřík obcí českého Slezska a severní Moravy (S. 208–209) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archives.cz (PDF; 2,2 MB)
  4. http://tisk.cirkev.cz/z-domova/soska-madony-z-choliny-se-temer-po-13-letech-vrati-zpet-do-ceske-republiky/


Commons: Cholina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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