world.wikisort.org - Tschechien

Search / Calendar

Hoštka (deutsch Gastorf) ist eine Stadt im Okres Litoměřice in Tschechien.

Hoštka
Hoštka (Tschechien)
Hoštka (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Litoměřice
Fläche: 1879,5591[1] ha
Geographische Lage: 50° 29′ N, 14° 20′ O
Höhe: 184 m n.m.
Einwohner: 1.744 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 411 72
Kfz-Kennzeichen: U
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: Milan Konfršt (Stand: 2014)
Adresse: Náměstí Svobody 2
411 72 Hoštka
Gemeindenummer: 564877
Website: www.hostka.cz

Geographische Lage


Die Stadt liegt in Nordböhmen, neun Kilometer nordöstlich von Raudnitz rechts der Elbe oberhalb des Elbtals in 184 m ü. M. Höhe in der Talmulde des Wobroker oder Obertkabaches (Obrtka)


Geschichte


Marktplatz mit Dreifaltigkeitssäule (geschaffen 1737 von dem Bildhauer Mathias Dollinger)[3]
Marktplatz mit Dreifaltigkeitssäule (geschaffen 1737 von dem Bildhauer Mathias Dollinger)[3]

Der Ort lag an einer alten Straße, die von Prag nach Norden führte und bestand vermutlich schon im 13. Jahrhundert; in der Umgebung wurden Grabstätten und Urnenreste aus dieser Zeit vorgefunden. Angeblich soll Gastorf schon 1266 zur Stadt erhoben worden sein, und zwar nach Schaller auf Bitten der Besitzer der Herrschaft Raudnitz durch König Ottokar II. Přemysl,[4] und einem Adelsgeschlecht Srssa von Laun gehört haben. Jedoch ist dies zweifelhaft, da die erste noch erhaltene urkundliche Überlieferung aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt. Das Stadtwappen zeigte früher die Zahl 1266.[3] Erwiesen ist, dass die Pfarrkirche bereits 1384 ihren eigenen Seelsorger hatte.[3]

Die Stadt gelangte in den Besitz des Erzbistums Prag und wurde von den Erzbischöfen Johann Očko (im Amt 1364–1378) und Zbynko (im Amt 1402–1411) mit vielen Freiheiten und Sonderrechten ausgestattet.[4] Danach gehörte sie zu der großen Herrschaft Raudnitz-Helfenburg, die 1412 das Bürgerspital stiftete. 1428 fielen die Hussiten in Gastorf ein, wobei es zu einem Gemetzel kam, das nur 30 Einwohner überlebten.

Das Pfarrsiegel von 1558 trägt die Umschrift Gasdorf. Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts war eine kurze Blütezeit des Städtchens, zahlreiche adlige Personen ließen sich in Gastorf nieder. Der am Markt befindliche Meierhof war 1589 im Besitz der Herren auf Raudnitz.

Am 17. Februar 1621 wurde das Städtchen im Dreißigjährigen Krieg von bayerischen Truppen besetzt und geplündert.

Auch unter den nachfolgenden Kriegen hatten die Bewohner zu leiden. Während des Schwedischen Krieges gingen zahlreiche Häuser in Schutt und Asche. Im Siebenjährigen Krieg erfolgten sehr oft Truppendurchmärsche und am 12. Juli 1778 schlug der österreichische General Laudon in Gastorf sein Hauptquartier auf.

In den Napoleonischen Kriegen war der Ort mit österreichischen und russischen Truppen überfüllt.

Gastorf wurde in den Jahren 1689, 1727, 1843 und 1905 von größeren Bränden heimgesucht. 1832 brach im Ort eine große Choleraepidemie aus.

1853 bekam Gastorf Stadtrecht. Die Stadt bestand zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus 245 Häusern und hatte 1.200 Einwohner. Industrieansiedlungen gab es keine. Die Bürger gingen hauptsächliche der Landwirtschaft nach, insbesondere war dies der Wein- und Hopfenanbau. Bekannt waren auch die Gastorfer Platten, jedoch wurde dieses früher sehr schwunghaft betriebene Gewerbe zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingestellt. Insgesamt stagnierte die Entwicklung der Stadt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, die Eisenbahn fuhr im nahe gelegenen Elbtal, wo sich auch die Betriebe ansiedelten. Gastorf fiel in die Bedeutungslosigkeit.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Gastorf der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. 1919 gab es Konflikte in der überwiegend von Deutschen bewohnten Stadt, als eine Schule für die tschechische Minderheit eröffnet wurde. Nach dem Münchner Abkommen gehörte Gastorf von 1938 bis 1945 zum Landkreis Dauba, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs.

1945 wurden die deutschen Einwohner vertrieben und Slowaken angesiedelt. Das Stadtrecht ging verloren, es kam zu Problemen bei der Migration und der Ort verfiel. Seit 1970 hatte sich die Situation wieder etwas stabilisiert, es erfolgte der Bau von Wasserleitungen und Kanalisation. Seit dem 10. Oktober 2006 ist Hoštka wieder eine Stadt.


Demographie


Bis 1945 war Gastorf überwiegend von Deutschböhmen besiedelt.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
18301026in 221 Häusern[5][3]
19001213vorwiegend deutsche Einwohner[6]
19301141[7]
19390950[7]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr1950196119701980199120012011
Einwohner707781795686545686824

Stadtwappen


Das Wappen zeigt eine zweitürmige Kirche mit dem davor stehenden Hl. Othmar.


Gemeindegliederung


Die Stadt Hoštka besteht aus den Ortsteilen Hoštka (Gastorf), Kochovice (Kochowitz), Malešov (Malschen) und Velešice (Weleschitz),[8] die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[9]


Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten




Commons: Hoštka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://www.uir.cz/obec/564877/Hostka
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 1: Leitmeritzer Kreis, Prag 1833, S. 380–382.
  4. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreich Böhmen. Band 1: Rakonitzer Kreis, Prag 1785, S. 213–214, Ziffer 37.
  5. Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 198, Ziffer 3 oben.
  6. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 7, Leipzig und Wien 1907, S. 383.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Dauba. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/564877/Obec-Hostka
  9. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/564877/Obec-Hostka

На других языках


- [de] Hoštka

[en] Hoštka

Hoštka (German: Gastorf) is a town in Litoměřice District in the Ústí nad Labem Region of the Czech Republic. It has about 1,700 inhabitants.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии