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Wervik (französisch Wervicq) ist eine belgische Stadt im Süden der Region Flandern mit etwa 17.600 Einwohnern. Sie besteht aus der Kernstadt, dem Ortsteil Geluwe und dem Straßendorf Kruiseke.

Panorama von Wervik im 1. Weltkrieg
Panorama von Wervik im 1. Weltkrieg
Brücke über die Leie
Brücke über die Leie
Kirche: Sint-Medarduskerk
Kirche: Sint-Medarduskerk
Wervik
Wervik (Provinz Westflandern)
Wervik (Provinz Westflandern)
Wervik
Staat: Belgien Belgien
Region: Flandern
Provinz: Westflandern
Bezirk: Ypern
Koordinaten: 50° 47′ N,  3′ O
Fläche: 43,61 km²
Einwohner: (Stand) 17.775 (1. Januar 2008)
Bevölkerungsdichte: 408 Einwohner je km²
Postleitzahl: 8940
Vorwahl: 056
Bürgermeister: Youro Casier (sp.a)
Adresse der
Kommunalverwaltung:
Stad Wervik
Sint-Maartensplein 16
8940 Wervik
Website: www.wervik.be
lblh

Lage


Die belgische Stadt liegt am linken Ufer der Leie (französisch Lys), die hier die Grenze zwischen Belgien und Frankreich bildet. Auf französischer Seite liegt Wervicq-Sud, das 1713 mit dem Friedensvertrag von Utrecht von Wervik abgetrennt wurde (Siehe dazu auch Wervy). Ypern liegt 14 Kilometer (km) nordwestlich, Kortrijk 15 km nordöstlich, die französische Stadt Lille 16 km südlich, Brügge 48 km nördlich, Gent 55 km nordwestlich und Brüssel etwa 90 km östlich (alle Angaben in Luftlinie zu der jeweiligen Stadtzentren).


Geschichte


Wervik ist eine der ältesten Siedlungen Belgiens. Ihre Ursprünge können zum einen auf die menapische Siedlung Virovos und zum anderen auf die römische Wegestation Viroviacum zurückgeführt werden. Beide Siedlungen bestanden schon vor der Zeitenwende. Das zur Provinz Gallia Belgica gehörende Viroviacum lag an einer Furt der Leie. Hier verlief die Heerstraße zwischen Köln und Boulogne-sur-Mer. Es ist als Virovino auf der Peutingerschen Karte verzeichnet.

Werviks Blütezeit war das 13. Jahrhundert. Neben Ypern, Brügge und Gent war Wervik eines der bedeutenden Zentren der flandrischen Tuchmacherei. Die Tuche aus Wervik waren als panni de vervi bekannt. Die Stadt wurde jedoch durch zahlreiche Kriege zwischen Frankreich, Flandern und Burgund immer wieder in ihrer Entwicklung zurückgeworfen. So wurde Wervik 1382 nach dem Aufstand der flämischen Zünfte gegen Graf Ludwig II. von Flandern nahezu vollständig zerstört. 1401 stiftete Johann Ohnefurcht eine Tuchhalle zur Wiederbelebung der Tuchmacherei.

Nach dem endgültigen Niedergang der Tuchindustrie wurde der Tabakanbau und -handel ab Ende des 17. Jahrhunderts einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Werviks. Im 18. Jahrhundert war Wervik ein Zentrum des Tabakschmuggels nach Frankreich. Noch heute werden mehr als 90 Prozent des belgischen Tabaks in Wervik und Umgebung angebaut.

Der Friede von Utrecht teilte Wervik in einen nördlichen, österreichischen Teil (die heutige belgische Stadt) und einen südlichen, französischen Teil, Wervicq-Sud.

Im Ersten Weltkrieg wurde Wervik durch deutsche Truppen besetzt und 1917/1918 durch britische Artillerie nahezu vollständig zerstört. Während eines englischen Gasangriffes im Jahre 1918 wurde Adolf Hitler, welcher dort kämpfte, in der Nähe von Wervik verwundet. Auch im Zweiten Weltkrieg kam es hier zu Kampfhandlungen. Der Widerstand der zweiten belgischen Kavalleriedivision im verlustreichen Gefecht von Geluwe (25./26. Mai 1940) während der Leieschlacht zählt zu den letzten Kampfhandlungen der belgischen Streitkräfte vor der Kapitulation am 28. Mai 1940.


Sprache


In Wervik wird der westflämische Dialekt des Niederländischen gesprochen.


Sehenswürdigkeiten



Verkehr


Die nächsten Autobahnabfahrten befinden sich bei Menen an der A19, Wevelgem an der A17 und Kortrijk an der A14 (E17). Wervik besitzt einen Regionalbahnhof an der Strecke Poperinge-Kortrijk. In Lille, Brügge und Gent halten auch überregionale Schnellzüge. Bei Lille befindet sich ein Regionalflughafen und nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel, in Zaventem, gibt es einen internationalen Airport.


Söhne und Töchter der Stadt



Literatur




Commons: Wervik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Wervik

[en] Wervik

Wervik (West Flemish: Wervik; French: Wervicq; Latin: Viroviacum) is a municipality located in the Belgian province of West Flanders. The municipality comprises the city of Wervik and the town of Geluwe. On January 1, 2014, Wervik had a total population of 18,435. The total area is 43.61 km2 which gives a population density of 423 inhabitants per km2. The area is famous for its excellent tobacco and has a tobacco museum. The town is separated from its French counterpart Wervicq-Sud by the river Lys.

[ru] Вервик

Вервик (нидерл. Wervik, фр. Wervicq[1][2], пикард. Wervi) — фламандский город и коммуна в провинции Западная Фландрия, Бельгии. Пограничная река Лис отделяет город Вервик от французского города Вервик-Сюд.



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